Deutschland

Prügelattacke in Sachsen: 15-jähriger afghanischer Intensivtäter greift Lokführer an

Der Vorfall ereignete sich auf einer Fahrt der Erzgebirgsbahn. Der Lokführer wollte in einer Streitdiskussion deeskalierend einwirken und erlitt dabei durch den Täter einen Nasen- und Schlüsselbeinbruch. Die Polizei konnte den Jugendlichen später festnehmen. Sie ermittelt aber auch wegen angeblicher "Hasskommentare" in den sozialen Medien.
Prügelattacke in Sachsen: 15-jähriger afghanischer Intensivtäter greift Lokführer an© Screenshot: Twitter - Hartes Geld

Die Bundespolizeiinspektion Klingenthal informierte am 6. Juli über ein Gewaltdelikt. Bei diesem Vorfall wurde ein 50-jähriger deutscher Triebfahrzeugführer an einem Haltepunkt "von einem 15-jährigen afghanischen Staatsangehörigen angegriffen und dabei im Gesicht und an der Schulter verletzt". Der Bahnmitarbeiter wollte demnach einen Streit zwischen zwei Reisenden schlichten und wurde selbst zum Opfer. Im Anschluss flüchtete der Angreifer und konnte später im Zuge der Fahndung aufgrund von Hinweisen in Aue festgenommen werden.

Die Bild-Zeitung berichtete in einem Artikel über bekannt gewordene Hintergrundinformationen zu dem jungen Täter:

"Die Staatsanwaltschaft Chemnitz beantragte anschließend Haftbefehl gegen den polizeibekannten Jugendlichen (erfasst unter anderem wegen Bedrohung, Körperverletzung, Raub, sexuelle Belästigung)."

Der attackierte Lokführer trug laut Informationen des Boulevardsblattes schwere Verletzungen davon: "Nase und Schlüsselbein sind gebrochen, der Mann erlitt einen Schock." Zuvor gerieten nach einem planmäßigen Halt in Lauter-Bernsbach im sächsischen Erzgebirgskreis drei Personen nach dem Ausstieg aneinander. Auf dem Bahnsteig kam es demnach "zu einem lautstarken Wortgefecht zwischen zwei der ausgestiegenen Reisenden", so der Artikel weiter. Zwischen dem jungen Afghanen und einem Deutschen (36) soll es dann zu einem Streit gekommen sein, den der Zugführer schlichten wollte. Der Afghane und sein Begleiter flüchteten nach dem Angriff. Eine Zeugin konnte jedoch Hinweise auf den Tatverdächtigen liefern.

Ein Reisender dokumentierte den Vorfall, das Video wurde dann offenbar unmittelbar der vom sächsischen Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuften Partei Freie Sachsen zugespielt und fand sehr schnell den Weg in die sozialen Medien.

Weiterhin ungeklärt bleibt, warum andere Reisende, wie auch der an dem Streit beteiligte Deutsche, dem attackierten Lokführer nicht halfen. Die Bundespolizei sucht daher noch Zeugen, die den Streit oder die Prügelattacke beobachtet haben. Ein Polizeisprecher bestätigte der Bild-Zeitung, dass das Video "für die Auswertung und weitere Ermittlungen gesichert" wurde. Im Rahmen dieser Ermittlungen wurden demnach auch seitens der Polizei "die Reaktionen zur Prügelattacke in den sozialen Medien" ausgewertet.

Einige Kommentare erfüllen "nach erster strafrechtlicher Bewertung" laut einem Polizeisprecher den Tatbestand der "öffentlichen Aufforderung zu Straftaten sowie Volksverhetzung". Die Verfasser müssten mit einem Ermittlungsverfahren rechnen. Ein weiterer Bild-Artikel (Bezahlschranke) berichtet über den Wiederholungstäter:

"Allein seit April 2023 sammelte der Täter laut Sachsens Landespolizei acht Akteneinträge. Polizeibekannt ist er u. a. wegen Unterschlagung, Beleidigung, Diebstahl, Bedrohung, Körperverletzung, Raub, sexuelle Belästigung. Zudem gilt er als Dauerausreißer aus seiner Jugendeinrichtung im Erzgebirge."

Der junge Afghane sitzt mittlerweile in U-Haft im sächsischen Jugendgefängnis Regis-Breitingen.

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