Ausgegendert in Sachsen-Anhalt – Grüne kritisieren Verbot an Schulen durch Bildungsministerium
An Sachsen-Anhalts Schulen ist das Gendern künftig nicht mehr gestattet. Das bestätigte das Bildungsministerium am Dienstag auf Anfrage des mdr. Zuerst hatte die Mitteldeutsche Zeitung berichtet. Das Verbot gilt für alle Konstruktionen mit Doppelpunkt, Sternchen beziehungsweise Asterisk ("Gender-Stern") und Unterstrich ("Gender-Gap") sowie andere Formen zur Kennzeichnung "mehrgeschlechtlicher Bezeichnungen". Explizit dürfen Varianten wie "Bäcker*in", "Lehrer:in" und "Sportler_in" nicht mehr verwendet werden und gelten als Normverstöße. Das gelte für den Unterricht und offizielle Schreiben der Schulen.
Formulierungen wie zum Beispiel "Schülerinnen und Schüler" sind dagegen nicht vom Verbot betroffen. Das gilt auch für die Verwendung neutraler Begriffe wie "Lehrkraft" oder "Lehrperson". Damit reagiert das Bildungsministerium auf einen Beschluss des Rats der deutschen Rechtschreibung. Darin habe dieser deutlich gemacht, dass die Verwendung von Sonderzeichen im Wortinneren zur Kennzeichnung "verschiedener Geschlechtsidentitäten" weiterhin nicht zum Kernbestand der deutschen Rechtschreibung gehören.
Richtige und sehr vernünftige Entscheidung. 👏🏻🤨Genderverbot an Schulen in Sachsen-Anhalthttps://t.co/9wQFA3GKUy
— Der Ungläubige (@DerUnglaeubige) August 15, 2023
Die Setzung solcher Sonderzeichen mit Geschlechterbezug könne zudem zu Grammatikproblemen führen, etwa bei der Verwendung von Artikeln oder Pronomen.
Die Landtagsfraktion der Grünen kritisierte prompt die Entscheidung der Landesregierung. Die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Susan Sziborra-Seidlitz sagte, die meisten Schüler würden "im Erwachsenenleben mit den Anforderungen oder Empfehlungen zu geschlechtergerechter Sprache konfrontiert". Daher müssten Kinder schon in der Schule den Gebrauch und die Verwendung von geschlechtergerechter Sprache kennenlernen. Sziborra-Seidlitz unterstellte dazu, dass sich das Bildungsministerium ohne Not in einem "Kulturkampf" verrenne. Das Verbot führe zu unnötiger "Konfrontation und Spaltung". Auf Twitter schrieb sie konkret:
"Bildungsministerin Feußner verrennt sich im Kulturkampf. Sie sollte sich lieber auf die Bekämpfung des anhaltenden Lehrkräftemangels konzentrieren, statt populistische Ablenkungsmanöver auf Nebenschauplätzen zu beginnen."
Bildungsministerin Feußner verrennt sich im Kulturkampf. Sie sollte sich lieber auf die Bekämpfung des anhaltenden Lehrkräftemangels konzentrieren, statt populistische Ablenkungsmanöver auf Nebenschauplätzen zu beginnen. #Bildung#ltlsahttps://t.co/n7x2gEtfKu
— Grüne Fraktion LSA 🌻 (@GrueneFrakLSA) August 15, 2023
Mehr zum Thema – Gendersprache und AfD-Zuwachs – Kaum sagt Merz etwas dazu, schon ist er ein Hetzer
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.