Berlin: "Allahu Akbar" – Polizeiauto mit Molotowcocktail beworfen
In der Hauptstadt zeigt sich exemplarisch die gesellschaftspolitische Herausforderung einer Konfrontation jüdischen und muslimischen Lebens in Deutschland in Verbindung mit radikalen Glaubensangehörigen und Sympathisanten auf beiden Seiten. Die Berliner Zeitung titelte nun zu den Vorfällen seit Wochenbeginn in Berlin:
"Nahost in Berlin: Vermummte werfen Molotow-Cocktails auf Polizeiauto – Unbekannte reißen die Israel-Fahne am Roten Rathaus herunter und stecken sie in einen Mülleimer. Die Polizei rechnet mit zahlreichen Palästinenser-Demos."
Hintergrund dieser Ereignisse sei dabei "der Krieg in Israel", so der Artikel in seiner Einleitung. In Kreuzberg – der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat statistisch einen Migrantenanteil von 35,9 Prozent – wurde am Donnerstagmorgen "ein Polizeiauto mit Molotowcocktails beworfen". Zuvor waren die Beamten "zu vier brennenden Müllcontainern in der Friedrichstraße gerufen worden", so der Artikel weiter.
Nach ihrer Ankunft seien die Beamten durch von zwei aus einer Gruppe "von acht bis zehn maskierten Personen heraus" auf sie geworfene Brandsätze potenziell in Lebensgefahr gebracht worden. Beide hätten dabei das Polizeiauto verfehlt und zudem nicht gezündet. Am Tatort habe man eine Tasche gefunden, "in der die Polizei einen weiteren Brandsatz fand". Anschließend sei die Gruppe unter "Allahu Akbar"-Rufen geflüchtet.
Laut Polizeiangaben wurden in der Hauptstadt seit dem vergangenen Sonnabend "mehr als 30 Straftaten mit Israelbezug sowie 36 Ordnungswidrigkeiten bei Demonstrationen" festgestellt. Die Tendenz sei demnach "aber deutlich steigend", so Hinweise des Staatsschutzes. Aufgrund der Dynamik der Ereignisse wurde mittlerweile eine "AG-Gaza"-Ermittlungsgruppe gegründet.
Weiter wurde mitgeteilt, dass Unbekannte im zum Bezirk Neukölln gehörigen Britz "auf den Gehweg Schmähungen des Staates Israel gesprüht hatten – darunter einen 1,5 Meter großen Davidstern und über diesem das Wort 'Fuck'". Im Bezirk Steglitz habe die Polizei ein Carsharing-Fahrzeug entdeckt, "auf das mit roter Farbe der Schriftzug 'Kill Israel' gesprüht war". Weitere eindeutige Graffitis wurden am Dienstagnachmittag an dem ehemaligen Mauerteil an der East Side Gallery entdeckt.
Die Polizei in Berlin entfernt in der Sonnenallee wahllos alte und neue Plakate, die irgendeinen Zusammenhang mit #Palästina zu tun haben. pic.twitter.com/ijhOmsm4kg
— Massud (@massud_ekrami) October 11, 2023
Die Berliner Polizei will vorerst alle, auch angekündigte, pro-palästinensische Unterstützer-Demonstrationen verbieten. Für Donnerstag und Samstag sind laut dem Berliner Kurier weitere Veranstaltungen von Palästinenser-Organisationen angekündigt, so von der "Gemeinde der Palästinenser in Berlin" mit 200 Teilnehmern und dem Titel "Solidarität mit der Zivilbevölkerung" am Potsdamer Platz. Am 14. Oktober dann vom "Zentralrat der Palästinenser in Deutschland" am Brandenburger Tor unter dem Motto "Frieden in Nahost".
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