Klimakleber weggeschoben: Strafbefehl für Lkw-Fahrer
Die Stralsunder Staatsanwaltschaft hat gegen den Lkw-Fahrer, der im Juli im vorpommerschen Stralsund einen auf der Fahrbahn sitzenden Klima-Apokalyptiker der "Letzten Generation" mit seinem Fahrzeug weggeschoben hatte, einen Strafbefehl erwirkt.
Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Donnerstag erklärte, würden dem 41-Jährigen versuchte Körperverletzung, vorsätzlicher gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr und Nötigung vorgeworfen. Erlassen habe den Strafbefehl das zuständige Amtsgericht.
Der Mann soll für ein Jahr seinen bereits eingezogenen Führerschein verlieren. Im August hieß es noch, dass die Staatsanwaltschaft einen lebenslangen Führerscheinentzug anstrebe. Außerdem soll der Fahrer laut Strafbefehl eine Geldstrafe in Höhe von mehreren Tausend Euro bezahlen. Die Rede ist von 90 Tagessätzen. Bei einer Geldstrafe von über 90 Tagessätzen oder einer Freiheitsstrafe von mehr als drei Monaten hätte der Mann als vorbestraft gegolten.
Bei dem Zwischenfall am 12. Juli war niemand verletzt worden. Bevor er den Klimakleber mit seinem Lkw vor sich herschob, hatte der Fahrer erfolglos versucht, diesen und einen anderen "Aktivisten" von der Straße zu ziehen. Nach dem Vorfall hatte sich der Lkw-Fahrer der Polizei in Grimmen gestellt.
Diese hatte ihm nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft den Führerschein entzogen. Ein Sprecher des Industriegas-Herstellers "Air Liquide", für das der Fahrer unterwegs war, hatte außerdem erklärt, man habe "dem Speditionsunternehmen sofort mitgeteilt, dass dieser Fahrer nicht mehr für uns fahren soll".
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