Grünen-Politiker: Ukrainische "Reparaturversuche" machen Leopard-Panzer funktionsuntüchtig
Am 18. Dezember des Vorjahres besuchte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius einen sogenannten Instandsetzungs-Hub für deutsche Leopard-Panzer in Jonava, im Bezirk Kaunas in Litauen. Mitreisender unter anderem der Grünen Bundestagsabgeordnete und "Verteidigungs-Experte" Sebastian Schäfer. Zudem ist er stellvertretender Vorsitzender im Gremium Sondervermögen Bundeswehr. Die dem Springer-Verlag zugehörige Welt-Zeitung berichtet aktuell von einem Schreiben Schäfers an die Rüstungskonzerne Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann. Der Grünen-Politiker zeigt sich demnach besorgt über den Restzustand der 18 im März 2023 von Deutschland an die Ukraine gelieferten Leopard-Panzer.
Der Artikel informiert im Titel:
"Nur noch 'sehr geringe Zahl' deutscher Leopard-Panzer in der Ukraine im Einsatz."
Einleitend heißt es weiter, dass Schäfer, nach seiner Rückkehr von der eintägigen Litauen-Stippvisite bei einer Bundeswehr-Einheit und den Panzer-Reparaturwerkstätten, nun "schnellere Schritte fordert, um sie – die Panzer – wieder einsatzbereit zu machen". Derzeit sind rund 850 deutsche Soldatinnen und Soldaten in Litauen stationiert. Der Brief an die Rüstungslieferanten erfolgte demnach zum Jahreswechsel. Der Welt-Artikel fasst zitierend zusammen:
"'Leider ist festzustellen, dass nur noch eine sehr geringe Zahl der gelieferten Kampfpanzer von der Ukraine eingesetzt werden kann'. Die Reparatur dauere sehr lange, da es nach Auskunft der Reparaturwerkstatt der Industrie ("Hub") in Litauen an geeigneten Ersatzteilen mangele."
Das Schreiben wurde demnach der Deutschen Presse-Agentur (DPA) zugespielt. Laut der Welt schreibt Schäfer weiter fordernd, dass es für ihn "dringende Handlungsnotwendigkeiten gäbe, um die Ersatzteillage schnell zu verbessern". Zu der Sorgen-, Wunsch- und Mängelliste im Brief gehört des Weiteren die Feststellung:
"Zudem hätten Reparaturversuche durch die ukrainische Armee zu weiteren Schäden an den Panzern geführt. Es sei zu prüfen, inwiefern dies durch eine bessere Schulung der Mechaniker oder durch die Bereitstellung von Anleitungen verhindert werden könne oder ob gleich eine Instandsetzung in der Ukraine möglich sei."
An den Panzern existieren "nun Gefechtsschäden, aber teils auch erheblicher technischer Verschleiß durch den Fahr- und Schießbetrieb", so der Welt-Artikel weiter. Anfang Dezember des Vorjahres verkündete der Rheinmetall-Vorstandsvorsitzende Armin Papperger, dass der Düsseldorfer Kriegsprofiteur plane, ab dem Jahr 2024 in der Ukraine "die ersten Panzer bauen zu wollen". "Wenn der Vertrag unterschrieben ist, wollen wir in der Ukraine nach etwa sechs bis sieben Monaten das erste radgetriebene Fahrzeug fertig haben – und nach zwölf bis 13 Monaten den ersten Lynx", so Papperger gegenüber der WirtschaftsWoche.
Um die potenzielle Sicherheit der Fabriken der künftigen Rheinmetall "Ukraine Defence Industry" sorge sich der Vorsitzende demnach nicht: "Wir bauen ja keine neuen Werke, sondern werden als Rheinmetall bestehende Anlagen quasi anmieten, umrüsten und dann betreiben".
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