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Dresdner Carolabrücke in Elbe gestürzt (Video)

Die Carolabrücke in Dresden ist teilweise eingestürzt. Der Teil mit den Straßenbahngleisen fiel in der Nacht zum Mittwoch in die Elbe. Verletzte soll es nicht gegeben haben. Die Ursachen des Einsturzes sind noch unklar. Die Feuerwehr ist im Großeinsatz.

In der Nacht zum Mittwoch ist die Carolabrücke in Dresden teilweise eingestürzt. Wie die Feuerwehr mitteilt, ist aus noch unbekannter Ursache in den frühen Morgenstunden der Teil, auf welchem die Straßenbahnen verkehren, in die Elbe gestürzt. Betroffen sei ein Abschnitt von etwa 100 Metern. Die Feuerwehr sei um 3:08 alarmiert worden. In ihrer Mitteilung heißt es:

"Aus noch unbekannter Ursache ist es in den frühen Morgenstunden zu einem Teileinsturz der Carolabrücke gekommen. Auf einer Länge von etwa 100 Metern ist der Teil, auf welchem normalerweise die Straßenbahnen verkehren, in die Elbe gestürzt. Am Brückenkopf auf der Altstädter Seite hat sich auf einer Länge von etwa einem Meter ein Spalt gebildet. Darüber hinaus ist es in diesem Zuge zu einem Defekt an zwei 500er Leitungen der Fernwärme gekommen. Das ausströmende Wasser hat Teile des Terrassenufers komplett unter Wasser gestellt. Durch die Einsatzkräfte wurde der gesamte Bereich um die Carolabrücke sowie die Brücke selbst gesperrt. Davon betroffen ist auch der Elberadweg, das Terrassenufer sowie die Bundeswasserstraße Elbe. Personen kamen bislang nicht zu Schaden."

Die Bevölkerung ist aufgerufen, den Bereich weiträumig zu meiden:

"Gegenwärtig finden sich die Sachverständigen der einzelnen Gewerke, der Stadtverwaltung und aller beteiligten Partner ein, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Auf Grund des Defektes der Fernwärmeleitungen fällt im gesamten Stadtgebiet momentan die Fernwärme aus. Wir bitten die Bevölkerung, den Bereich weiträumig zu meiden und die Einsatzkräfte nicht zu behindern! Wir informieren über die Kanäle der Feuerwehr und der Landeshauptstadt Dresden bei Facebook, Instagram und Threads über die weiteren Einsatzmaßnahmen."

Ermittlungen zu den Ursachen des Einsturzes seien aufgenommen worden, heißt es. Weitere Brückenteile sind laut einer Mitteilung der Stadt Dresden akut einsturzgefährdet. Wie ein MDR-Reporter berichtete, hängt auch ein zweites Brückensegment durch.

Die Carolabrücke ist eine der wichtigsten Brücken Dresdens. Auf ihr können Autos, Straßenbahn, Radfahrer und Fußgänger auf eigenen Spuren die Elbe überqueren. Erst seit September gibt es eine Radfahrerspur mehr und dafür eine Autospur weniger. Für das kommende Jahr waren Bauarbeiten geplant.

Schon im Vorfeld der Arbeiten war im Stadtrat immer wieder von Ermüdungserscheinungen am Bauwerk aus den 1970er Jahren die Rede. Der nun eingestürzte Teil sollte als letztes auf Vordermann gebracht werden, nachdem die Arbeiten an den beiden Autospuren abgeschlossen sind.

"Dass der Zustand im Brückenzug C so schlimm ist, dass es zum Einbruch gekommen ist, war nicht vorhersehbar. Man steckt in so einem Bauwerk halt nicht drin", sagte Holger Kalbe, Abteilungsleiter vom Straßen- und Tiefbauamt Dresden. Nun gelte es, eine Gefahr für die beiden anderen Brückenteile auszuschließen.

Sachsenenergie arbeitet an Fernwärmeversorgung

Bei dem Brückeneinsturz seien große Mengen Heißwasser ausgetreten. Mittlerweile wäre das Leck an der Unglücksstelle von Spezialisten abgedichtet worden. Laut einem aktuellen MDR-Bericht arbeite das Unternehmen Sachsenenergie mit hoher Intensität daran, die Fernwärmeversorgung der gesamten Stadt über intakte Leitungsteile wieder herzustellen. Um den Druck im Fernwärmesystem zu stabilisieren würde im Moment würde riesige Mengen an Heißwasser erzeugt und aus Speichern zum Beispiel des Kraftwerkes Reick ergänzt. 

Gegen 10 Uhr berichtete der Focus über erste Vermutungen zur Einsturzursache. Demnach könnte die Brücke von starker Korrosion betroffen gewesen sein. Holger Kalbe erklärte dazu: "Wir haben hier zu DDR-Zeiten massiven Chlorid-Eintrag gehabt." An der Bruchstelle habe ein Mast der Verkehrsbetriebe gestanden. Es sei denkbar, "dass an der Stelle massiv die Chloride eingedrungen sind und dort im Inneren der Brücke zu einer Korrosion der Bewehrung geführt haben." so der Abteilungsleiter vom Straßen- und Tiefbauamt Dresden.

Die bestehenden Brückenteile blieben ihm zufolge bis auf Weiteres gesperrt. Die übrigen Brückenzüge könnten nicht freigegeben werden, bevor nicht die gesamte Konstruktion überprüft worden sei.

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