Deutschland

Aschaffenburg: Afghanischer Täter war polizeibekannt und mehrfach in Psychiatrie

Der Messerangriff in Aschaffenburg weckt sofort wieder Erinnerungen an den Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Aber noch mehr verbindet ihn mit dem Messerangriff eines anderen Asylbewerbers ‒ in Würzburg im Jahr 2021.
Aschaffenburg: Afghanischer Täter war polizeibekannt und mehrfach in PsychiatrieQuelle: www.globallookpress.com © Ralf Hettler

Auf einer Pressekonferenz hat der bayerische Innenminister Joachim Herrmann nun weitere Details über den Angreifer im Park Schöntal in Aschaffenburg bekanntgegeben.

Der 28-jährige Afghane sei am 19. November 2022 eingereist und habe Anfang 2023 in Deutschland einen Asylantrag gestellt. Offenbar ist er über einen anderen EU-Staat eingereist, der eigentlich für das Asylverfahren zuständig gewesen wäre. Dies deutet die Aussage Herrmanns an, dass ein Dublin-Verfahren nicht zeitgerecht abgeschlossen worden sei. 

In den etwas mehr als zwei Jahren seiner Anwesenheit in Deutschland wurde er dreimal wegen Gewalttaten in die Psychiatrie eingewiesen, aber jedes Mal wieder freigelassen. Am 4. Dezember 2024 hatte er den Behörden gegenüber erklärt, freiwillig ausreisen zu wollen, woraufhin das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge das Asylverfahren am 11. Dezember beendete und ihn zur Ausreise aufforderte. Gleichzeitig wurde am 9. Dezember vom Amtsgericht Aschaffenburg die Betreuung angeordnet und es wurde ihm vom Gericht eine Betreuerin zugewiesen. Der Mann war die ganze Zeit weiter in psychiatrischer Behandlung. An seinem Wohnsitz im Asylbewerberheim sei nichts gefunden worden, was auf religiöse Hintergründe hindeutet ‒ nur die Medikamente, mit denen seine psychische Erkrankung behandelt werden sollte.

Das zweijährige Kind, das von ihm getötet wurde, war marokkanischer Abstammung. Ein syrisches Mädchen wurde verletzt, ist aber außer Lebensgefahr, wie auch die weiteren Verletzten: eine Erzieherin und ein 61-jähriger Mann. Nach Aussagen Herrmanns hat nicht nur der 41-jährige Deutsche eingegriffen, der seinen Versuch, die Kinder zu schützen, mit dem Leben bezahlte. Der Täter konnte auch deshalb schnell gefasst werden, weil mehrere Umstehende ihn verfolgten.

Auch der Messerangreifer in Würzburg 2021, ein Asylbewerber aus Somalia, der zwei Frauen und ein Mädchen tötete, war bereits zuvor in psychiatrischer Behandlung. Er wurde im Verfahren für schuldunfähig befunden und ist jetzt dauerhaft in der Psychiatrie untergebracht. Vermutlich wird das Verfahren gegen den afghanischen Täter von heute ähnlich enden.

Der Würzburger Täter hatte sich wenige Tage vor der Tat in der Würzburger Innenstadt selbst entlassen. Die Klinik, in der er zuvor seit Januar des Jahres stationär untergebracht war, erklärte danach, sie hätten bei ihm keine akute Eigen- oder Fremdgefährdung gesehen und ihn daher gehen lassen müssen.

Die Details über die Psychiatriegeschichte des Aschaffenburger Täters sind noch nicht bekannt. Allerdings erinnert der Vorlauf sehr stark an Würzburg. Das ist deshalb nicht unerheblich, weil für die psychiatrischen Kliniken in Bayern die Regierungsbezirke zuständig sind. Beide Städte liegen im Regierungsbezirk Unterfranken. Was andeuten könnte, dass aus den unverkennbaren Fehlern, die im Falle des Würzburger Täters gemacht wurden, keine Konsequenzen gezogen wurden.

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