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"Wer Ja sagt, versündigt sich" – Springer-Chef Döpfner warnt vor Ukraine-"Diktat-Frieden"

Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender des Springer-Verlags, schreibt sich zum Thema eines möglichen, ausgehandelten Friedensplans im Ukraine-Krieg in Rage. Im Rahmen eines Bild-Kommentars fordert er: "Europa darf diesen 'Plan' nicht einmal diskutieren".
"Wer Ja sagt, versündigt sich" – Springer-Chef Döpfner warnt vor Ukraine-"Diktat-Frieden"Quelle: Gettyimages.ru © picture alliance / Kontributor

Mathias Döpfner, Springer-Vorstandsvorsitzender seit dem Jahr 2002, schaltet sich höchstpersönlich im Rahmen eines Kommentars im Verlagsflaggschiff Bild-Zeitung in die Diskussion eines möglichen, nahenden Ukraine-Friedensplans ein. Döpfner kann den möglichen Absprachen in Moskau und Washington anscheinend Nullkommanichts abgewinnen. Der Artikel trägt die Überschrift samt Aufforderung: "Entweder wir stehen zusammen. Oder wir fallen".

Der Publizist ist sich demnach sicher: 

"Der ultimativ vorgetragene 'Friedensplan' für die Ukraine ist – wenn stimmt, was darüber bisher berichtet wird – schlimmer als die schlimmsten Befürchtungen."

Für Döpfner zeichne sich laut medialen Mutmaßungen zu den ausgehandelten Details ab, dass "auf dem Tisch ein reiner Diktat-Frieden liegt", um sich weiter zu echauffieren:

"Er [der Friedensplan] läutet das Ende einer einigermaßen stabilen Weltordnung ein. Denn er etabliert das Recht des Stärkeren, sich zu nehmen, was er will."

Der Springer-Chef steht demnach jetzt schon über den weiterhin nur angedeuteten Inhalten eines Friedensplans. So erklärt der Medienprofi den Bild-Lesern:

"Man muss sich nicht mit den Details des Vorschlags beschäftigen. Ein Satz reicht: die offizielle Anerkennung der Krim als russisches Territorium. Wenn Putin damit durchkommt und zusätzlich noch ein paar andere Gebiete der Ukraine kontrolliert, und die Ukraine nicht in die NATO kommt, hat er alles und mehr erreicht, als er je erträumte."

Döpfner schreibt sich regelrecht in Rage:

"Wer zu diesem Plan Ja sagt, versündigt sich für immer an jeder Art von Völkerrecht und territorialer Integrität. Die Lektion für andere Autokratien von China bis Iran ist: Wer nur aggressiv und gewaltsam genug auftritt, erreicht seine Ziele – die Annexion Taiwans, die Zerstörung Israels."

Final erklärt der 62-Jährige, dass "Europa diesen 'Plan' nicht einmal diskutieren darf", da es alleinig "um die Zukunft unserer Werte, einer auf dem Recht basierenden Weltordnung geht". Die Abschlussmutmaßung lautet:

"Vielleicht ist das nun wirklich der historische Moment Europas. Entweder wir stehen zusammen. Oder wir fallen."

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