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Saskia Esken geht, Bärbel Bas kommt - Führungswechsel in der SPD

Die frisch nominierte Arbeitsministerin Bärbel Bas kündigt an, die umstrittende SPD-Co-Chefin Saskia Esken ablösen zu wollen. Esken verzichtet laut Medien beim Parteitag im Juni auf eine erneute Kandidatur für den Vorsitz.
Saskia Esken geht, Bärbel Bas kommt - Führungswechsel in der SPDQuelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Frederic Kern

Die amtierende SPD-Chefin Saskia Esken hat am vergangenen Sonntag ihren Verzicht auf die erneute Kandidatur beim kommenden Parteitag Ende Juni erklärt. Dieser Schritt erfolgt, nachdem die 63-Jährige im aktuellen GroKo-Kabinett trotz eindeutiger Forderungen ihrerseits nicht mit einem Amt berücksichtigt wurde. Als ambitionierte Nachfolgerin wird sich laut eigenen Plänen die Ex-Bundestagspräsidentin und frisch gekürte Arbeitsministerin Bärbel Bas auf dem Parteitag bewerben.

Ihren Rücktritt vom SPD-Leitungsposten begründete Esken in einem ARD-Interview mit der Erklärung, sie wolle "Platz für Erneuerung" schaffen". So erklärte die ungeschickt agierende und kontrovers wahrgenommene Politikerin:

"Ich hatte die Freude und die Ehre, sechs Jahre lang die Vorsitzende der Partei zu sein. Nun ist es an der Zeit, der SPD Raum für Erneuerung zu geben. Ich gebe jetzt mein Parteivorsitzendenamt auf und mache Platz für die Erneuerung."

Die SPD-Politikerin gilt als unbeliebt, auch in ihrer Partei. Esken war begleitende SPD-Verhandlerin bei den Koalitionsverhandlungen und stand bei der Präsentation des finalen Koalitionsvertrags mit auf dem Podium. Ein von ihr erhofftes Amt als Ministerin in der Großen Koalition wurde ihr jedoch verweigert.

Ihr Bundestagsmandat will sie laut Ankündigung im Interview jedoch behalten, um zudem in den nächsten Jahren die erfolgreiche AfD in ihrem Wahlkreis zu bekämpfen.

Zu ihrer potenziellen Nachfolgerin berichtet die ARD:

"Arbeitsministerin Bärbel Bas will nach ARD-Informationen auch SPD-Co-Vorsitzende werden. Zwei mit der Personalie vertraute Personen sagten der Nachrichtenagentur Reuters, dass es im Vorstand und im Präsidium der Partei große Unterstützung für Bas gebe."

Bas zeigt sich damit ähnlich ambitioniert wie ihr Parteikollege und Noch-Führungspartner von Saskia Esken, Lars Klingbeil. Dieser will sich im Juni laut Medien erneut zur Wahl zum Parteichef bewerben. Zudem ist er bereits frisch gekürter Finanzminister und Vizekanzler. Zu den Plänen informiert der Spiegel:

"Es gilt als sicher, dass Vizekanzler und Finanzminister Lars Klingbeil sich erneut zur Wahl zum Parteichef stellen wird. In der Partei gibt es allerdings Kritik an ihm, wie etwa in Nordrhein-Westfalen an seiner Machtfülle, zumal er die Wahlniederlage mitverantworten muss."

Bas war zuvor im Zeitraum von 2021 bis 2025 als amtierende Präsidentin des Deutschen Bundestages tätig.

Zum Wochenbeginn wurde eine weitere SPD-Personalie bekannt gegeben: Für den Posten des kommenden Generalsekretärs ist demnach der eher unbekannte Tim Klüssendorf vorgesehen. Der 33-Jährige soll auf dem Parteitag im Juni Matthias Miersch ablösen, der jüngst zum Fraktionschef gewählt wurde.

Klüssendorf ist aktuell Sprecher der Parlamentarischen Linken in der SPD-Bundestagsfraktion und Mitglied des erweiterten Fraktionsvorstandes.

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