Deutschland

Pistorius hält Rückkehr zu Wehrpflicht für möglich

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius will langfristig keine Freiwilligkeit beim Wehrdienst garantieren. Der Beamte betonte, beim geplanten Wehrdienstmodell sei die Vorbedingung für den freiwilligen Dienst eine ausreichende Personalstärke.
Pistorius hält Rückkehr zu Wehrpflicht für möglichQuelle: Gettyimages.ru © Sean Gallup

Deutschland könnte die Wehrpflicht wieder einführen, wenn sich nicht genügend Menschen freiwillig zur Armee melden. Das gab Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bekannt.

Berlin schaffte die Wehrpflicht 2011 ab, erwägt aber seit Kurzem ihre Wiedereinführung und begründet dies mit "Drohungen" aus Russland. Nach Angaben des Senders N-tv einigten sich die Sozialdemokraten und die Christdemokraten von Bundeskanzler Friedrich Merz in ihrem Koalitionsvertrag auf die Einführung des sogenannten "schwedischen Modells", das eine Kombination aus freiwilligem und verpflichtendem Dienst vorsieht.

In Deutschland solle laut dem Verteidigungsminister zunächst auf Freiwilligkeit gesetzt werden. Pistorius will das Interesse an der Bundeswehr steigern, indem alle jungen Menschen angeschrieben und so für den Wehrdienst interessiert werden. Männer müssen das Schreiben beantworten, Frauen können es. In diesem Zusammenhang erklärte der Politiker im Bundestag:

"Ich sage ganz bewusst und ehrlich, die Betonung liegt auch auf zunächst, falls wir nicht hinreichend Freiwillige gewinnen können."

Geplant sei, die Personallage mittel- und langfristig so verbessern, dass "die Bundeswehr durchhaltefähig aufgestellt ist für den Heimatschutz und für die Bündnisverteidigung". Bisher gebe es "zu wenig Personal für das, was unsere Streitkräfte leisten müssen".

Vereinbart ist im Koalitionsvertrag zudem, dass Militärausgaben von über einem Prozent der Wirtschaftsleistung nicht mehr auf die Schuldenbremse des Bundes angerechnet werden. "Bedrohungslage geht vor Kassenlage", sagte Pistorius dazu.

Nach Angaben von Pistorius stiegen die Bewerbungen für den Wehrdienst im ersten Quartal 2025 im Vergleich zum Quartal des Vorjahres um mehr als 20 Prozent. Deutschland hat vor, die Zahl der aktiven Soldaten bis 2031 von 180.000 auf über 200.000 zu erhöhen. Beim personellen Höchststand der Bundeswehr 1987 waren es noch 500.000. Mit der aktuellen Truppenstärke liegt Deutschland im internationalen Vergleich auf Platz 31.

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