CIA-U-Boot bei "Bild": Palantir-Chef wird Aufsichtsrat bei Springer
Der Mitgründer und Chef der US-Sicherheits- und Softwarefirma Palantir Technologies, Alexander Karp, zieht in den Aufsichtsrat des Axel-Springer-Verlags ein, wie der Verlag mitteilte. "Alexander Karp ist einer der erfolgreichsten und wichtigsten Vordenker der Digitalwirtschaft", sagte Springer-Aufsichtsratschef Giuseppe Vita.
Palantir ist mit einer Bewertung von rund 20 Milliarden Dollar zweifellos erfolgreich. Doch die Firma und ihr Mitgründer Alexander Karp sind auch dubios. Denn etwa um die bei Facebook und Google gesammelten Daten nutzen zu können, brauchen Geheimdienste Analyse-Werkzeuge. Oder, wie Focus schreibt:
Um Strömungen wie Occupy auch effektiv überwachen zu können, braucht es jedoch noch eine zweite Komponente – Software, mit der sich riesige Datenmengen wie die von Facebook gezielt verknüpfen und visualisieren lassen.
Die CIA hat sich bei Palantir eingekauft
Das Magazin führt weiter aus, dass die CIA über ihre Investmentfirma In-Q-Tel bereits eine "strategische Investition" in Palantir Technologies getätigt habe. Für das FBI, die CIA und die NSA entwickelt Palantir laut dem US-Wirtschaftsmagazin Forbes einige "der mächtigsten Werkzeuge zum Durchsieben von Daten". Palantirs Software sei für die Geheimdienste ein "game changer", so das Nachrichtenportal Business Insider. Auch die Instrumentalisierung von Internetkonzernen wie Facebook oder Google durch Geheimdienste zu Überwachungszwecken setzte sehr früh ein und war eng mit der Person Alexander Karp verbunden, wie etwa das Magazin Hintergrund beschreibt.
Doch nicht nur einer der größten Zeitungsverlage Deutschlands holt sich mit Palantir ein offensichtliches CIA-U-Boot ins Haus. Auch Hessens Polizei testet eine Analysesoftware von Palantir zur "Bekämpfung des islamistischen Terrorismus sowie der schweren und Organisierten Kriminalität". Der Einsatz solle dazu dienen, unterschiedliches Datenmaterial zusammenzuführen und auszuwerten, sagte ein Sprecher des Innenministeriums der Nachrichtenagentur dpa.
Deutsche Polizei nutzt Palantir-Software – bleibt aber skeptisch
Immerhin ist sich die deutsche Polizei scheinbar bewusst, wen sie da in ihre Systeme hineinlässt: Der Betrieb der Analyseplattform erfolge innerhalb des abgesicherten Netzwerks der Polizei, der dazugehörige Server sei im Besitz des Landes Hessen. Eine Weitergabe der Daten an den Softwarehersteller oder andere sei ausgeschlossen.
Die Sicherheitsexperten hätten die Software geprüft und als die einzige bewertet, die den fachlichen Bedarf der Polizei decke, sagte der Sprecher. Daher sei auf eine Ausschreibung verzichtet worden. Angaben zum Preis für die Software wurden nicht gemacht.
Verbindungen zu Cambridge Analytica – und zur Bundeswehr
Die dpa schreibt weiter, das Palantir im Verdacht stehe, Kontakte zur Firma Cambridge Analytica unterhalten zu haben, die mit illegal erlangten Facebook-Daten Einfluss auf die US-Präsidentschaftswahl genommen haben soll. Zudem sei die Firma in den USA durch missbräuchliche Nutzung von Kundendaten aufgefallen. Die Zusammenarbeit mit Cambridge Analytica hat Palantir mittlerweile dementiert. Allerdings habe ein Mitarbeiter auf eigene Faust Kontakte zu Cambridge Analytica gehabt, erklärte Palantir dem Finanzdienst Bloomberg. "Wir untersuchen das und werden angemessene Maßnahmen ergreifen", kündigte eine Sprecherin an.
Derweil werden Spekulationen lauter, dass auch die Bundeswehr künftig die Dienste von Palantir in Anspruch nehmen könnte, wie das Handelsblatt schreibt. Seit vergangenem Jahr habe die Bundeswehr eine Cybereinheit, die "von der Innovationskraft der Start-ups profitieren" soll, wie die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen ganz allgemein formulierte. Und: Während der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar gab es ein Treffen zwischen von der Leyen und Karp.
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