Oxfam-Studie: Superreiche müssten für Klimaziele CO2-Ausstoß um 97 Prozent reduzieren
Eine Studie der Entwicklungsorganisation Oxfam hat ergeben, dass reiche Menschen besonders viel zum CO2-Ausstoß beitragen und somit zu den Treibern der Erderwärmung gehören. Das reichste Prozent der weltweiten Bevölkerung werde voraussichtlich im Jahr 2030 für 16 Prozent der Kohlenstoffdioxid-Produktion verantwortlich sein. Das erklärte Oxfam am Freitag in Berlin anlässlich der Weltklimakonferenz COP26 im schottischen Glasgow.
Der Klima-Fußabdruck der Super-Reichen übersteige das mit dem Pariser Abkommen verträgliche Maß um das Dreißigfache. Dagegen würde die ärmste Hälfte der Weltbevölkerung deutlich unter diesem Maßstab bleiben. Oxfam stellte die Studie auf der Basis von Untersuchungen des Instituts für Europäische Umweltpolitik sowie des Stockholmer Umweltinstituts zusammen.
Laut den Prognosen der Experten müssten die Menschen, die zu dem reichsten einen Prozent der Welt gehören, ihren Treibhausgasausstoß um 97 Prozent reduzieren, um anteilsmäßig gerecht zur Einhaltung der 1,5-Grad-Erwärmungsgrenze beitragen zu können.
Die Studie ergibt zudem, dass alleine die Emissionen der reichsten zehn Prozent der Bevölkerung für sich genommen zu viel wären, um die 1,5-Grad-Grenze noch einzuhalten, ganz unabhängig davon, wie sich der CO2-Ausstoß der restlichen 90 Prozent entwickelt. Nafkote Dabi, Umweltexpertin der Oxfam, zeigte sich empört über diese Ergebnisse:
"Mit einem einzigen Weltraumflug verursacht ein Milliardär mehr Emissionen, als jemand aus der ärmsten Milliarde Menschen in einem ganzen Leben zusammenbringt. Eine kleine Elite gönnt sich einen Freifahrtschein für die Zerstörung unseres Klimas. Dies hat katastrophale Folgen für Millionen Menschen, die bereits jetzt mit tödlichen Stürmen, Hunger und Not konfrontiert sind."
Tim Gore, Autor der Studie und führender Forscher beim Institut für Europäische Umweltpolitik, fordert die Regierungen auf, ihre Klimaschutzmaßnahmen "besonders auf die extrem Reichen" auszurichten und die "Klima- und Ungleichheitskrise" zeitgleich anzupacken. Konkret schlägt er vor:
"Dazu gehören sowohl Maßnahmen zur Einschränkung des CO2-Verbrauchs für Luxusgüter wie Megajachten, Privatjets und private Raumfahrt, als auch zur Begrenzung klimaintensiver Investitionen wie Aktienbesitz in der fossilen Brennstoffindustrie."
Emily Ghosch, Wissenschaftlerin am Umweltinstitut in Stockholm, bemängelt, dass bei der Beibehaltung der bisherigen Entwicklung die "krassen Unterschiede bei Einkommen und Emissionen innerhalb der Weltbevölkerung bestehen bleiben" würden. Das stelle das Gerechtigkeitsprinzip, das zum Fundament des Pariser Klimaabkommens zähle, infrage. Man müsse die Untersuchung der Ungleichmäßigkeit beim CO2-Ausstoß "dringend in den Mittelpunkt der Emissionsreduzierung" stellen.
Ausgehend von den Ergebnissen des Berichts fordert Oxfam, dass alle Staaten ihre Klimaziele gemäß dem Pariser Abkommen überprüfen. Es sei die Aufgabe der Staats- und Regierungschefs, die "reichsten Menschen weltweit und innerhalb jedes Landes" stärker in die Pflicht zu nehmen und "ihre Emissionen radikal" zu senken.
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