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Kanada: Fast die Hälfte der "COVID-19-Patienten" in Ontario kam aus anderen Gründen ins Krankenhaus

Fast die Hälfte der "COVID-19-Patienten" in den Krankenhäusern in der kanadischen Provinz Ontario wurde aus Gründen eingeliefert, die nichts mit dem Coronavirus zu tun haben. Erst in der Klinik wurde durch das Testen auch eine SARS-CoV-2-Infektion festgestellt.
Kanada: Fast die Hälfte der "COVID-19-Patienten" in Ontario kam aus anderen Gründen ins Krankenhaus© Creative Touch Imaging Ltd./NurPhoto via Getty Images

Die Zahl der COVID-19-Fälle in den Krankenhäusern in der kanadischen Provinz Ontario ist in den vergangenen Tagen in die Höhe geschossen. Auch die Intensivstationen füllten sich. Vor rund einer Woche hatten die Behörden der Provinz angekündigt, dass man in Kürze damit beginnen werde, Daten zu veröffentlichen, die zwischen Patienten unterscheiden, die aufgrund von COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden, und jenen Patienten, die aus anderen Gründen in eine Klinik kamen und dort dann auch positiv auf das Coronavirus getestet wurden.

Wie nun aus den Zahlen hervorgeht, sind viele der Personen, die in den Berichten als COVID-19-Patienten gemeldet wurden, in Wirklichkeit wegen anderer gesundheitlicher Probleme in die Klinik eingeliefert worden. Dann habe sich dort zufällig erwiesen, dass sie auch mit dem Coronavirus infiziert sind.

Von den 3.220 Personen, die mit dem Coronavirus in der Provinz hospitalisiert wurden, seien 54 Prozent wegen einer COVID-19-Erkrankung eingeliefert worden, erklärte Ontarios Gesundheitsministerin Christine Elliott am Dienstag. Die anderen 46 Prozent befanden sich wegen medizinischer Behandlungen in den Krankenhäusern, die nichts mit der Pandemie zu tun haben, wurden aber auch positiv auf SARS-CoV-2 getestet.

Auf den Intensivstationen sieht die Lage hingegen etwas anders aus. Von den Personen, die dort als COVID-19-Patienten gelten, wurden 83 Prozent wegen einer COVID-19-Erkankung auf die Intensivstation aufgenommen. 17 Prozent sind aus anderen Gründen dorthin gebracht worden, wurden dann jedoch auch positiv auf das Coronavirus getestet.

Ontarios Gesundheitsministerin erklärte, dass ab diesem Mittwoch die Daten über Krankenhauseinweisungen aufgeschlüsselt werden, um Fälle zu zeigen, die nur zufällig bei der Einweisung festgestellt wurden, wie etwa asymptomatische Infektionen. Elliot betonte: 

"Auch wenn dies nichts an der ernsten Lage in den Krankenhäusern von Ontario ändert, ist es wichtig, diese Daten zu veröffentlichen, um einen zusätzlichen Überblick über den Stand der Pandemie zu geben."

Die Ankündigung des Ministeriums erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Omikron-Variante des Coronavirus weltweit zu einem Anstieg der Infektionen geführt hat, so auch in Ontario. Allein am Dienstag wurden in der kanadischen Provinz 7.951 neue positive Befunde registriert.

Mehrere Studien haben ergeben, dass diese Coronavirus-Variante leichter zu übertragen ist als frühere Virenstämme, obwohl sie möglicherweise milder verläuft als ihre Vorgänger.

Wie die Angaben aus Ontario zeigten, waren mehr als 70 Prozent der Patienten vor ihrer Einlieferung ins Krankenhaus vollständig gegen das Virus geimpft. Weitere 5,4 Prozent hatten die erste Dosis eines Impfstoffs erhalten, während die restlichen 24 Prozent nicht geimpft waren. Fast 45 Prozent der COVID-19-Patienten auf den Intensivstationen waren nicht geimpft. Mehr als 88 Prozent der über 12-Jährigen in Ontario gelten als vollständig gegen das Coronavirus geimpft (zwei Dosen).

Patienten, die in Krankenhäuser eingeliefert werden, werden in der Regel im Rahmen von Routineuntersuchungen auch auf das Coronavirus getestet. Während einige Experten die Ansicht vertreten, dass die neue Variante dazu beitragen könnte, die Pandemie zu beenden, indem sie die Rate der natürlichen Immunität erhöht, belasten die Infektionen – ob symptomatisch oder nicht – die Gesundheitssysteme, da die Krankenhäuser Isolierungsmaßnahmen ergreifen müssen, um eine Ausbreitung des Virus auf andere Menschen zu verhindern.

Erst Anfang des Monats hatte die Gouverneurin von New York, Kathy Hochul, die Krankenhäuser in ihrem Bundesstaat aufgefordert, deren Daten zu COVID-19-Fällen aufzuschlüsseln, um zufällige Fälle aufzuzeigen. Das medizinische Zentrum NYU Langone Health, das auch mehrere stationäre Einrichtungen umfasst, teilte der New York Times mit, dass bei etwa 65 Prozent seiner Corona-Patienten eine Infektion festgestellt worden sei, nachdem sie aus anderen Gründen aufgenommen wurden.

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