Ehemaliger französischer Söldner berichtet von ukrainischen Kriegsverbrechen
In Ermangelung verlässlicher Dokumentationen von dritter Seite sind während des Krieges Augenzeugenberichte eine wertvolle Informationsquelle. Der ehemalige Soldat der französischen Armee und frühere Söldner in der Ukraine, Adrien Bocquet, hat eine Reihe von Ereignissen im Ukraine-Konflikt miterlebt, über die in den Medien weltweit berichtet wurde. Seine Version unterscheidet sich jedoch erheblich von der allgemein akzeptierten. Über Kriegsverbrechen, Provokationen und einseitige Berichterstattung erzählt er im Interview mit RT France selbst.
Bocquet kam, wie er im Interview sagt, Anfang April 2022 als "Freiwilliger" und "im Rahmen einer humanitären Mission in die Ukraine", gerade als die "Ereignisse in Butscha" stattfanden. Zu dieser Zeit befand sich der Ort schon wieder unter der Kontrolle des ukrainischen Militärs. Wie Bocquet betont, war er dort, um "anderen Freiwilligen und Flüchtlingen humanitäre Hilfe zu leisten". Unter anderem verteilte er Medikamente und medizinische Ausrüstung.
Anfang April wurden er und die Freiwilligen von Asow-Soldaten begleitet. Sie seien einmal nördlich von Butscha unterwegs gewesen und hätten an einem Hangar angehalten, wo eine Kiste mit Medikamenten an die Asow-Truppen abgeliefert werden sollte. Als sie dort waren, sahen sie in etwa 30 Meter Entfernung Autos mit russischen Kriegsgefangenen vorfahren. Sie, die Freiwilligen, wurden aufgefordert, schneller zu gehen, um "schneller rauszukommen". Bocquet schildert, was er dann sah und miterleben musste, sachlich, nüchtern und klar. Seine Schilderung stützt Zweifel, die bereits Anfang April aufkamen und auf die Ungereimtheiten der ukrainischen Version des Tathergangs hingewiesen hatten. Bocquet bestätigt mit seiner Schilderung ähnliche frühere Berichte von Hinrichtungen russischer Kriegsgefangener und sagt:
"Als ich die Schüsse hörte, sah ich, wie Häftlingen in die unteren Gliedmaßen geschossen wurde. Es war sogar das erste Kriegsverbrechen, das ich persönlich gesehen habe. Sobald wir es sahen, wurden wir erneut aufgefordert zu gehen. Als ich zu meinem Auto ging, um einzusteigen und wegzufahren, hörte ich die Fragen des Beamten. Er fragte auf Russisch. Als der Gefangene ihm antwortete, wurde ihm in den Kopf geschossen. Der Mann wurde faktisch hingerichtet. Ich habe die Hinrichtung gesehen. Ich weiß nicht, was aus den anderen geworden ist, aber es war ein Verbrechen, das ich selbst miterlebt habe. Angesichts der Situation konnte ich das nicht filmen. Aber ich habe meine anderen Aktionen in der Ukraine gefilmt. Ich habe Fotos und Videos gemacht. Ich habe sie den Ermittlungsbehörden übergeben, damit diese sie untersuchen können."
Und Bocquet erklärt das Nichtvorhandensein entsprechender Aufnahmen mit der geltendenen Gesetzeslage in der Ukraine – und der Gefahr, in die er sich begeben hätte. Falls dennoch Aufnahmen von vergleichbaren Massakern existieren, stammen sie fast immer von den Angehörigen derjenigen Truppen, die sie verübt haben. Bocquet:
"Nur zum Verständnis: In der Ukraine ist es verboten, Fotos zu machen. Denn wer eine Kontrollstelle auf der Straße filmt, muss mit bis zu zehn Jahren Gefängnis rechnen und riskiert sogar sein Leben. Trotzdem bin ich das Risiko eingegangen, wann immer ich gefilmt habe."
Bocquet bestätigt den Tatbestand, dass am Ortsrand von Butscha Leichen auf der Straße gelegen haben. Allerdings wurden sie, seinen Worten zufolge, regelrecht "platziert". Sollte diese Schilderung der Wahrheit entsprechen, dürften die meisten Menschen, wenn nicht alle, deren Leichen der Weltöffentlichkeit als Opfer des russischen Militärs von Butscha präsentiert wurden, tatsächlich an anderen Orten ums Leben gekommen sein.
Damit scheint Bocquets Darstellung, zumindest für die Zeit, während der er in Butscha anwesend war, die russischen Einwände zu stützen. Bemerkenswert auch seine Beobachtung der Journalisten, die offenkundig daran interessiert gewesen zu sein schienen, die Leichen der getöteten Zivilisten möglichst "effektvoll" in Szene zu setzen:
"Als wir durch die Vororte von Butscha fuhren, sah ich Leichen am Straßenrand. Vor unseren Augen wurden weitere Leichen von Lastwagen abgeladen und zu Massen zusammengeschoben. Sie stapelten sie auf, und dann kamen die Journalisten und filmten das Ganze. Ich sah, wie die Leichen vor meinen Augen aus dem Wagen gezogen und abgelegt wurden. Ich sah die Haltung der Journalisten, die nur darauf warteten – das ist meine persönliche Meinung –, aber warum nicht alles auf einmal filmen und warten, bis die Leichen abgelegt werden? Mein Eindruck war, sie wollten einen Eindruck von Masse erwecken."
Schließlich bestätigt Bocquet Berichte, wenigstens dem Hörensagen nach, dass Leichen von anderen Orten gezielt nach Butscha gebracht worden sein sollen, um ein möglichst drastisches Bild für die Presse zu erzeugen:
"Andere Freiwillige erzählten mir, sie hätten gesehen, wie am Vortag Leichen aus Kühlhallen anderer Orte herbeigeschafft wurden.
Als ich mit diesen Materialien nach Frankreich zurückkehrte, war das ein Schlag ins Gesicht. Ich verglich das, was in Frankreich im Fernsehen gezeigt wurde, mit dem, was ich vor Ort gesehen hatte. Es war ein unvorstellbar verzerrtes Bild."
Die nüchternen Schilderungen von Bocquet sind sicher nur ein Mosaikstein des Puzzles von den Ereignissen, das erst noch für Butscha und die anderen Orte, die angeblich für Kriegsverbrechen des russischen Militärs oder der mit ihm verbündeten Truppen der beiden Donbass-Volksrepubliken stehen, zusammengetragen werden muss. Bisher haben sich die westlichen und ukrainischen Behauptungen über russische Gräueltaten nicht als stichhaltig erwiesen, in keinem einzigen Falle. Das sagt allerdings einiges über die Urheber dieser Behauptungen aus.
Mehr zum Thema - Putin: Butscha war inszenierte Fälschung wie die angeblichen Chemiewaffenangriffe in Syrien
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.