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Extraktions-Missionen in der Ukraine: US-Firma zahlt Söldnern 1.000 bis 2.000 Dollar pro Tag

Ein US-Unternehmen ist auf der Suche nach Söldnern, die in der Ukraine sogenannte Extraktions-Missionen durchführen. Dafür werden sie mehr als fürstlich belohnt.
Extraktions-Missionen in der Ukraine: US-Firma zahlt Söldnern 1.000 bis 2.000 Dollar pro TagQuelle: Gettyimages.ru © gremlin

Im Ukraine-Krieg sind längst nicht nur reguläre Soldaten im Einsatz, sondern auch Saboteure und Söldner. Und die werden gut bezahlt: 1.000 bis 2.000 Dollar Sold pro Tag winken, je nach Berufserfahrung und Aufgabe, dazu Boni. Gesucht werden zumeist sogenannte "Extraktions- und Schutzagenten", Männer wie Frauen, die betuchte Ukrainer schützen und bei Bedarf auch evakuieren sollen. Mindestqualifikation: fünf Jahre militärische Erfahrung, gute Kenntnisse im Umgang mit Kleinwaffen, körperlich fit, heißt es beispielsweise in einer Stellenanzeige, die diese Woche auf Silent Professionals, einer Webseite für Verteidigungs- und private Sicherheitsjobs, erschien.

"Der Arbeitgeber ist ein Unternehmen mit Sitz in den USA", das Personal für verdeckte Operationen auf dem Lande und in den Großstädten der Ukraine sucht. "Sowohl männliche als auch weibliche Agenten sind willkommen, sich zu bewerben", wird dem potentiellen Bewerber suggeriert. Was sich anhört wie das Drehbuch eines Actionfilms, ist allerdings bittere Realität. Und die Nachfrage nach privaten Söldnern steigt. So ist die US-Firma längst nicht die einzige, die ehemalige Soldaten und Veteranen für den Kampf in der Ukraine engagiert. Während die Nachfrage nach erfahrenen Sicherheitskräften wächst, steigen die in Aussicht gestellten Entlohnungen zugleich ins nahezu unermessliche - und das findet Anklang. 

Aber die Nachfrage nach bezahlten Sicherheitskräften – viele von ihnen ehemalige Soldaten mit der Fähigkeit zu kämpfen und zu töten – lässt viel Raum für Fehler und bietet zudem das Potenzial für Chaos. Denn der Übergang vom Personenschutz zum direkten Militäreinsatz für eine der Kriegsparteien ist fließend. Krieg war schon immer ein gutes Geschäft, und auch in der Ukraine tummeln sich jetzt Söldner und ausländische Kämpfer, die in manchen Fällen wegen des Geldes und in anderen Fällen aus Überzeugung kämpfen.

In den Konfliktregionen dieser Welt agieren private Militär- und Sicherheitsfirmen bereits seit Jahrzehnten. Aber erst während der Kriege im Irak und in Afghanistan rückten sie in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. So auch die US-amerikanische Firma Blackwater, die mittlerweile Academi heißt. Bekannt wurde Academi vor allem im Zuge des letzten Irak-Krieges durch Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Foltervorwürfe. Das Unternehmen ist bis heute weltweit tätig und gehört laut eigenen Angaben zu den größten Sicherheitsfirmen auf dem Markt.

Auch in Osteuropa werden Privatfirmen seit Langem zum Schutz wohlhabender Personen und Unternehmen eingesetzt. Während der Zerschlagung des ehemaligen Jugoslawiens wurde eine Reihe privater Sicherheitsdienstleister beauftragt, die bosnischen und kroatischen Streitkräfte auszurüsten, auszubilden und zu organisieren – alles mit dem Segen der US-Regierung. Bis heute gestaltet es sich allerdings schwierig, die Auftraggeber zu verfolgen. Klar ist lediglich, dass es sich um eine wachsende "Branche" handelt. Laut einem Bericht der militärischen Fachzeitschrift Defense News wird die weltweite private Militär- und Sicherheits-"Industrie" im Jahr 2030 einen Gesamtwert an der Börse von mehr als 457 Milliarden Dollar erreichen, gegenüber etwa 224 Milliarden Dollar im Jahr 2020.

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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.