Nun also doch: Musk willigt ein, Starlink für die Ukraine weiterzubezahlen
Der US-Milliardär und Gründer von SpaceX und Tesla, Elon Musk, hat sich bereit erklärt, den Betrieb des Satellitenkommunikationssystems Starlink für die Ukraine weiterhin zu zahlen. Er schrieb dazu auf dem Nachrichtendienst Twitter:
"Zur Hölle damit … Während Starlink immer noch Geld verliert und andere Unternehmen Milliarden von Steuergeldern erhalten, werden wir einfach die ukrainische Regierung weiter kostenlos finanzieren."
The hell with it … even though Starlink is still losing money & other companies are getting billions of taxpayer $, we’ll just keep funding Ukraine govt for free
— Elon Musk (@elonmusk) October 15, 2022
Der Unternehmer hatte zuvor die Wartungskosten von Starlink in der Ukraine mit den Kosten für einen GPS-Satelliten verglichen und kam zu dem Schluss, dass erstere geringer seien als letztere. Das Starlink-System biete zudem "einen großen Vorteil auf dem Schlachtfeld", da es dort "ironischerweise" funktioniere. Von GPS, dessen Signal sich leicht stören lasse, könne man dies dagegen nicht behaupten.
Musk zufolge sei Starlink das einzige Kommunikationssystem, das "an der Front noch funktioniert". Russland versuche "aktiv, das System zu zerstören". Daher habe SpaceX "enorme Ressourcen" eingesetzt, um es zu schützen. Der US-Unternehmer schrieb:
"Trotzdem könnte Starlink sterben."
Am 14. Oktober teilte SpaceX dem Pentagon mit, dass es nicht mehr für die Wartung von Starlink in der Ukraine aufkommen werde. Elon Musk bat die US-Behörde daher, die Finanzierung der Kommunikationsdienste zu übernehmen und ermittelte einen Finanzierungsbedarf von mehr als 120 Millionen US-Dollar (123 Millionen Euro) bis zum Ende des laufenden Jahres und weiteren 400 Millionen US-Dollar (412 Millionen Euro) in den nächsten zwölf Monaten.
Nach Äußerungen Musks soll die ukrainische Webseite Mirotworez den US-amerikanischen Geschäftsmann in ihre Liste der Feinde der Ukraine aufgenommen haben, entfernte seinen Namen jedoch nach 15 Minuten wieder.
Der Berater des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij, Michail Podoljak, antwortete seinerseits auf Musks Erklärung, dass Kiew einen Weg finden werde, um sicherzustellen, dass das Satellitenkommunikationssystem Starlink funktioniert. Ihm zufolge erwarte Kiew, dass das Unternehmen bis zum Ende der Verhandlungen eine stabile Verbindung zur Verfügung stellt. Der litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis bat seine Verbündeten, die Ukraine bei der Finanzierung der Wartung des Systems zu unterstützen oder eine Alternative zu finden.
Der russische Militärkolumnist und Oberst a. D. Wiktor Baranez vermutet, dass Musk sich weigerte, für das Netzwerk zu bezahlen, nachdem Kiew negativ auf seine Ideen zur Lösung der Ukraine-Krise reagiert hatte. Ihm zufolge beschloss der US-Unternehmer, auf diese Weise mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij abzurechnen, da der Milliardär auf die Beleidigungen reagierte, die er von ukrainischen Politikern erhalten hatte.
Gleichzeitig stellte die Financial Times fest, dass die Ukraine von dem "kapriziösen Milliardär" abhängig geworden sei, was mit einer größeren Verwundbarkeit für Kiew einhergehe. Die ukrainischen Behörden mussten nach dem Beginn der russischen Militäroperation schnell handeln, wobei sich das System als weitaus besser als mögliche Alternativen erwiesen habe und anfangs relativ billig sei. Weiter hieß es:
"Der Konflikt in der Ukraine wirft ein Schlaglicht darauf, wie digital wir leben und wie Plattformen zum Lebenselixier der Wirtschaft und vieles mehr geworden sind."
Der ukrainische Minister für digitale Transformation, Michail Fedorow, wies darauf hin, dass das Starlink-Satellitenkommunikationssystem ein wichtiges Element der kritischen Infrastruktur des Landes sei. Elon Musk sei weltweit einer der wichtigsten privaten Spender, die die Ukraine unterstützen.
Denis Kuskow, Generaldirektor der russischen Informations- und Analyseagentur TelecomDaily, erklärte, dass eine Abschaltung von Starlink in der Ukraine die Koordinierung der ukrainischen Streitkräfte erschweren würde, da das ukrainische Militär keinen Zugang zum Internet und zur Interaktion zwischen den Einheiten hätte. Gleichzeitig stelle dies aber kein ernsthaftes Hindernis für die Armee dar, so der Experte.
Mehr zum Thema - Ukraine-Solidarität: Elon Musk fordert vom Pentagon finanzielle Unterstützung für Starlink-Systeme
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.