But gegen Griner: Trump wütet über "Blamage" für die USA – Bolton beklagt "Kapitulation"
Der Austausch eines hochkarätigen Gefangenen gegen eine Basketballspielerin, während ein ehemaliger US-Marinesoldat in einem russischen Gefängnis zurückgelassen wird, sei ein peinlicher und dummer Deal, erklärte der ehemalige US-Präsident Donald Trump am Donnerstag. Gleichzeitig lobten die Demokraten den Tausch als Triumph für Schwarze und US-Amerikaner aus der LGBT-Gemeinschaft.
Der ehemalige US-Präsident schrieb in einem Beitrag auf seiner Webseite Truth Social:
"Was ist das für ein Deal, Brittney Griner, eine Basketballspielerin, die unser Land offen hasst, gegen den Mann auszutauschen, der als 'Händler des Todes' bekannt ist, der einer der größten Waffenhändler der Welt ist und für Zehntausende von Toten und schrecklichen Verletzungen verantwortlich ist."
Trump stellte dabei auch die Frage, warum der ehemalige Marinesoldat Paul Whelan "nicht in diese völlig einseitige Transaktion" miteinbezogen gewesen sei. Der 45. US-Präsident fügte hinzu:
"Was für eine 'dumme' und unpatriotische Peinlichkeit für die USA!!!"
Der russische Staatsbürger Wiktor But wurde 2008 in Thailand festgenommen, zwei Jahre später an die USA ausgeliefert und dort 2012 wegen Waffenhandels zu 25 Jahren Haft verurteilt. Griner wurde Anfang Februar auf einem Moskauer Flughafen verhaftet und im August wegen Drogenhandels zu neun Jahren Strafkolonie verurteilt. Beide wurden vor dem Austausch, der am Donnerstag in den Vereinigten Arabischen Emiraten stattfand, begnadigt.
Griner war nach Russland gereist, um für einen dortigen Basketballverein während der Winterpause in ihrem US-Club zu spielen. Während ihrer regulären Saison in der US-Basketballliga der Frauen (Women's National Basketball Association, WNBA) war sie eine der Sportlerinnen, die bei Spielen aus Protest gegen Rassismus gegenüber Afroamerikanern während der Nationalhymne knieten. Trump hat ihre Proteste als unpatriotisch kritisiert.
Die meiste Kritik an US-Präsident Joe Biden bei diesem Austausch bezog sich auf die Tatsache, dass er die WNBA-Spielerin Griner Paul Whelan vorzog, einem pensionierten US-Marine. Whelan war 2020 der Spionage für schuldig befunden und zu 16 Jahren Haft in einer russischen Strafkolonie verurteilt worden.
Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, erklärte am Donnerstagnachmittag vor Reportern, dass die Regierung von Joe Biden die russischen Anschuldigungen gegen Whelan als "völlig illegitim" betrachte, aber vor die Wahl gestellt wurde, Griner "oder niemanden nach Hause zurückzuholen". Jean-Pierre fügte hinzu:
"Persönlich ist Brittney mehr als eine Sportlerin, mehr als eine Olympionikin, sie ist ein wichtiges Vorbild, eine Inspiration für Millionen von US-Amerikanern, insbesondere für LGBTQI+-Amerikaner und schwarze Frauen."
Kritik kam jedoch nicht nur von Trump. Auch der ehemalige Nationale Sicherheitsberater der USA, John Bolton, prangerte den Gefangenenaustausch auf hoher Ebene mit Russland an. Er bezeichnete ihn als Zeichen der Schwäche, das "Terroristen und Schurkenstaaten" ermutige. Bolton schrieb auf dem Kurznachrichtendienst Twitter:
"Der But-für-Griner-Gefangenentausch ist kein Handel, es ist eine US-amerikanische Kapitulation. So sieht US-amerikanische Stärke nicht aus. Terroristen und Schurkenstaaten lachen."
Bolton ist ein langjähriger außenpolitischer Hardliner, der zwischen April 2018 und September 2019 nationaler Sicherheitsberater von Präsident Donald Trump war. Nach seiner Entlassung, vermutlich wegen des Scheiterns der Atomgespräche mit Nordkorea, wurde er zu einem unverblümten Kritiker von Trump.
Wie es in einer gemeinsamen Erklärung der Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien vom Donnerstag heißt, sei der Gefangenenaustausch von den beiden Golfstaaten vermittelt worden. Darauf angesprochen erklärte die Sprecherin des Weißen Hauses, dass "keine Vermittlung im Spiel war" und dass nur Russland und die USA am Tisch saßen.
Mehr zum Thema – Nach 14 Jahren Haft: Wiktor But gegen US-Basketballerin Brittney Griner ausgetauscht
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.