Zeitungsbericht: Der Ukraine geht die Munition aus
Unter Bezugnahme auf Informationen des britischen Think-Tanks Royal United Services Institute for Defence and Security Studies (RUSI) verweist Die Welt auf zunehmende Beschaffungsprobleme der ukrainischen Armee. Der Munitionsverbrauch sei derart hoch, dass Munitionsmangel drohe, schreibt das Blatt.
Die ukrainischen Truppen stehen allem Anschein nach vor massiven Nachschubproblemen. Bei den intensiven Kämpfen im Donbass würden die Streitkräfte Kiews innerhalb einer Woche so viel Munition verschießen, wie die gesamte britische Armee in ihren Beständen habe. Mit noch einem weiteren Beispiel verdeutlicht die Zeitung den enormen Einsatz von Kriegstechnik. Die ukrainischen Militärs verbrauchen pro Tag so viel Artilleriemunition wie die US-geführte Koalition während des Krieges in Afghanistan in einem Monat verschossen habe, schreibt Die Welt.
Die Beschaffung von Nachschub erweist sich als schwierig, denn die Produktionskapazitäten sind begrenzt. Angesichts des hohen Verbrauchs an Munition kommen die westlichen Waffenhersteller mit der Produktion nicht nach. Um die Bestände beim jetzigen Produktionstempo wieder aufzufüllen, benötigten die USA mehr als fünf, die westlichen Staaten insgesamt geschätzt 15 Jahre, schreibt Die Welt unter Berufung auf Michal Strnad, Eigentümer des tschechischen Rüstungskonzerns Czechoslovak Group.
Vor diesem Hintergrund planen die USA, die Waffenproduktion auszuweiten sowie die Produktion bereits ausgemusterter Munition wieder aufzunehmen. Im Gespräch sind die Vereinigten Staaten insbesondere mit Tschechien, der Slowakei und Bulgarien über die Wiederaufnahme der Produktion von Artilleriemunition sowjetischen Typs, die vor allem zu Beginn der militärischen Auseinandersetzung von der Ukraine eingesetzt wurde. Dies allerdings lässt sich nur mittelfristig umsetzen. Kurzfristig sollen Kanada und Südkorea mit Munitionslieferungen aushelfen.
Vor einigen Wochen gab es bereits Berichte über Probleme mit Ersatzteillieferungen. So meldete der Spiegel, die von der Bundeswehr zur Verfügung gestellten 14 Panzerhaubitzen 2000 fielen wegen Mangels an Ersatzteilen häufig aus.
Gleichzeitig wird auch auf die Gefahr für die NATO-Staaten hingewiesen, wegen der umfassenden Lieferung von Waffen und Munition in die Ukraine im Verteidigungsfall konventionell nicht verteidigungsfähig zu sein.
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