International

Medienbericht: USA erwägen Lieferung von Patriot-Flugabwehr an die Ukraine

Neben den HIMARS-Mehrfachraketenwerfern und dem NASAMS-Flugabwehrsystem sollen die USA zudem eine Lieferung des Patriot-Systems an die Ukraine planen. Trotz Moskaus Verurteilung der Waffenlieferungen an die Ukraine bewaffnet der Westen das Land weiter und verlängert damit den Konflikt.
Medienbericht: USA erwägen Lieferung von Patriot-Flugabwehr an die UkraineQuelle: Legion-media.ru © Lance Cpl. Triton Lai

Die US-Regierung soll die Lieferung des Patriot-Flugabwehrsystems an die Ukraine planen. Das Vorhaben müsse aber noch von Verteidigungsminister Lloyd Austin genehmigt werden, berichtete der Sender CNN am Dienstag. Die Pläne könnten noch diese Woche offiziell gemacht werden. 

Außerdem berichtete die Nachrichtenagentur Reuters, dass die Vereinigten Staaten gerade dabei seien, die Umsetzung ihrer Pläne zur Lieferung der Raketenabwehrsysteme vom Typ Patriot an die Ukraine abzuschließen.

Das Patriot-System gilt als eines der modernsten US-Luftabwehrsysteme und wird von mehreren NATO-Staaten genutzt. Es dient zur Bekämpfung von Flugzeugen, taktischen ballistischen Raketen und Marschflugkörpern.

Ein einzelnes Patriot-System besteht aus Geräten zur Stromerzeugung, einem Radar, einer Kontrollstation, Antennen sowie aus bis zu acht Werfern, die jeweils vier Boden-Luft-Raketen enthalten. Das vom US-Verteidigungsunternehmen Raytheon entwickelte System hat eine Reichweite von bis zu 160 Kilometern und kann ankommende Raketen oder Flugzeuge abfangen.

Offen ist noch, wie viele Patriot-Systeme an die Ukraine geliefert werden sollen. CNN schrieb, dass die Systeme zunächst an einen Stützpunkt der US-Armee in Grafenwöhr geliefert werden sollen, wo ukrainische Soldaten ausgebildet werden. Der Sender wies zudem darauf hin, dass die Ausbildung für ein Patriot-System normalerweise "mehrere Monate" dauern solle. Patriots benötigen Dutzende von Kräften, um sie ordnungsgemäß zu bedienen.

Die USA hatten bereits Luftabwehrsysteme vom Typ NASAMS sowie Mehrfachraketenwerfer vom Typ HIMARS in die Ukraine geschickt, Kiew hat seit Oktober aber auch Patriot-Systeme angefordert. Das Pentagon teilte Ende letzten Monats mit, dass dieser Antrag von der Regierung Biden "in Betracht gezogen" werde.

Die US-Regierung hat erst in der vergangenen Woche weitere Militärhilfe in Millionenhöhe zur Verteidigung gegen Russland angekündigt. Die militärische Unterstützung für Kiew aus den USA beläuft sich auf insgesamt 20 Milliarden Dollar seit Beginn der Amtszeit von US-Präsident Joe Biden Anfang 2021.

Der ehemalige russische Präsident und amtierende stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, hatte zuvor gewarnt, dass diese Patriot-Systeme im Falle einer Lieferung an die Ukraine gleichzeitig ein legitimes Ziel der russischen Armee sein würden. Der Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte am Mittwoch ebenfalls bestätigt, dass die Patriot-Raketenabwehrsysteme "mit Sicherheit" zu einem legitimen Ziel für die russischen Streitkräfte werden würden, sollten sie an Kiew geliefert werden.

Mehr zum Thema - USA: Rivalität mit China und Russland hat höchste Priorität für unsere nationale Sicherheit

(rt/dpa)

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.