NASA-Chef: China könnte den Mond besetzen und andere Nationen aussperren
Seit Beginn der Raumfahrt im Jahre 1961 ist der Mond Objekt der Begierde vieler Nationen. Dies ist insbesondere der Tatsache geschuldet, dass der Erdtrabant von Astrophysikern als notwendige Zwischenstation für bisher noch nicht umsetzbare Reisen zum Mars oder weiter entfernten Zielen angesehen wird. "Die Menschheit sollte in den kommenden 30 Jahren eine Mondbasis aufbauen", forderte 2017 auch der Astrophysiker Stephen Hawking, der seinen Rat jedoch auf Grundlage einer völlig anderen Sichtweise begründete. Dem verstorbenen Physiker zufolge seien es nämlich vor allem die dramatischen Entwicklungen auf unserer Erde, darunter auch der Klimawandel, die den Schritt ins All so notwendig machen:
"Uns geht allmählich der Platz aus. Die Besiedelung anderer Welten könnte mittelfristig die einzige Chance sein, uns vor uns selbst zu retten."
Ein Argument, zumindest für jede Nation, die vor allen anderen erst mal an sich selbst denkt. So waren es Worte wie jene von Hawking, die zwischen den Supermächten zuletzt einen neuen "Kampf" um den Mond auslösten. Doch wer könnte denn tatsächlich Ansprüche auf den gesamten Mond erheben? Tatsache ist, dass auf unserem Erdtrabanten bereits US-Flaggen stehen ‒ sechs insgesamt, die Astronauten der Apollo-Missionen in den Mondgrund gesteckt haben. Die Vereinigten Staaten, deren Astronauten den Mond bislang als einzige Erdenbürger betreten haben, kamen jedoch nie auf die Idee, den Erdbegleiter zum eigenen US-Territorium zu erklären.
Genau dies hätten jetzt womöglich aber die Chinesen vor, warnt der frühere Astronaut, Senator und heutige Administrator der NASA, Bill Nelson. In einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der US-amerikanischen Zeitschrift Politico gestand der Raumfahrtexperte ein, dass er und andere in der Raumfahrtbehörde zunehmend besorgt darüber seien, was das Reich der Mitte zu tun gedenkt, sobald es auf dem Mond ist. Nelson fürchtet demanch, dass Peking versuchen könnte, den Mond zum eigenen Gebiet zu erklären, um so Kontrolle über dessen Ressourcen zu erlangen. "Es ist eine Tatsache, dass wir uns in einem Wettlauf ins All befinden", bestätigte der 80-Jährige:
"Und es ist wahr, dass wir besser aufpassen sollten, dass die Chinesen nicht unter dem Deckmantel der wissenschaftlichen Forschung auf den Mond gelangen. Und es ist nicht unwahrscheinlich, dass sie sagen: 'Bleibt draußen, wir sind hier, das ist unser Territorium.'"
Nelson verwies in diesem Zusammenhang auf Chinas Aggression im Südchinesischen Meer, wo die chinesische Regierung routinemäßig Souveränitätsansprüche auf Gebiete erhebt, die anderen Staaten gehören. Völlig unbegründet sind die Befürchtungen des NASA-Administrators derweil nicht. Diese äußerte er nämlich lediglich einen Monat nach der Rückkehr dreier chinesischer Astronauten von einer sechsmonatigen Reise, im Rahmen derer sie am Bau und der Eröffnung ihrer neuen chinesischen Raumstation Shenzhou beteiligt waren. "Die Fortschritte, die sie machen, sind atemberaubend – atemberaubend schnell", mahnte auch die Stabsdirektorin der US-Weltraumstreitkräfte, Nina Armagno.
Eine weitere Hauptsorge der Sicherheitsexperten ist, dass Chinas umfassendere Ziele im Weltraum demnach auch eine Einmischung in die von den Vereinigten Staaten betriebenen Weltraumsysteme beinhalten könnten. Chinas bemanntes Raumfahrtprogramm begann 2003, mit dem ersten chinesischen Raumfahrer Yang Liwei. 2019 schaffte es China als erste Nation überhaupt, auf der Rückseite des Mondes zu landen. 2020 brachte eine chinesische Sonde Gestein vom Mond zurück zur Erde, während die Chinesen ihre Trägersysteme für die Erforschung des Weltraums durch Menschen laufend verbessern. In der Zwischenzeit arbeitete die NASA weiter an ihrem Artemis-Mondprogramm.
Erst im November war Artemis I zu einer insgesamt 26-tägigen Mission gestartet, bei der Bilder von der Mondoberfläche aufgenommen wurden. Mit den Missionen Artemis II und III will die US-Raumfahrtbehörde ab 2024 weitere Fortschritte auf ihrem Weg zu einer bemannten Mondbasis machen. Daneben hatte sich die NASA in den letzten Jahren verstärkt auf den Mars konzentriert und mehrere Roboter-Rover auf den Planeten geschickt, um Daten über den Boden, die Atmosphäre und mögliche Landezonen für eine bemannte Mission zu sammeln.
Nelson ist trotz des neuen Wettlaufs zuversichtlich, dass die Amerikaner es im Zuge der nächsten Artemis-Mission schaffen werden, noch vor den Chinesen zurück auf dem Mond zu sein. Der für Mai 2024 geplante Artemis II-Raumflug um den Mond wäre zugleich die erste bemannte Mondmission seit Apollo 17 im Dezember 1972. Astronauten sollen jedoch erst mit Artemis III im Jahr 2025 oder 2026 auf den Mond zurückkehren.
Terry Virts, ehemaliger Kommandant der Internationalen Raumstation ISS, sieht das hingegen nicht so optimistisch. "Auf der einen Ebene ist es ein politischer Wettbewerb, um zu zeigen, wessen System besser funktioniert", erläuterte Virts gegenüber Politico. "Was sie [China] wirklich wollen, ist Respekt. Sie wollen die dominierende Macht auf der Erde sein, und der Flug zum Mond ist eine Möglichkeit zu zeigen, dass ihr System funktioniert. Wenn sie uns bei der Rückkehr zum Mond schlagen, zeigt das, dass sie besser sind als wir."
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