Türkischer Minister: Nur 5,4 Prozent ukrainischen Getreides an wirklich arme Länder geliefert
Der für die Land- und Forstwirtschaft der Türkei zuständige Minister Vahit Kirişci hat am Montag auf einem Treffen erklärt, dass insgesamt 16,9 Millionen Tonnen landwirtschaftlicher Erzeugnisse durch den Getreidekorridor über das Schwarze Meer geliefert worden seien. Hiervon sei aber nur ein Bruchteil in den armen Ländern angekommen. Die Zeitung Yeni Safak zitiert Kirişci mit den Worten:
"Bis zum 8. Januar wurden 16,9 Millionen Tonnen Getreide und Lebensmittel von 633 Schiffen durch den Getreidekorridor transportiert. Der Anteil des Getreides, das in die am wenigsten entwickelten Länder ging, beträgt nur 5,4 Prozent."
Bei einem Treffen am Sonntag hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan darauf hingewiesen, dass zwischen 44 und 46 Prozent der landwirtschaftlichen Güter von ukrainischen Häfen in europäische Länder und nicht in bedürftige Länder exportiert wurden. Dabei versicherte der türkische Staatschef:
"Wir werden uns aktiv darum bemühen, landwirtschaftliche Erzeugnisse über den Getreidekorridor an arme Länder in Afrika zu liefern."
Erdoğan gab zudem an, Russland habe sich bereit erklärt, das Getreide kostenlos abzugeben, damit die Türkei es an arme Länder in Afrika schicke. Ihm zufolge sei die Türkei ihrerseits bereit, das Getreide zu Mehl zu verarbeiten und es anschließend an die afrikanischen Staaten zu liefern. Die Frage der Lieferung des russischen Getreides nach Afrika war ein Thema bei einem Telefongespräch zwischen Erdoğan und Putin am 5. Januar. Zuvor hatte der türkische Präsident angegeben, dass nur 14 Prozent der Gesamtmenge an landwirtschaftlichen Erzeugnissen im Rahmen des Getreideabkommens an afrikanische Staaten geliefert worden seien.
Das Getreideabkommen, das am 22. Juli 2022 von Vertretern Russlands, der Türkei, der Ukraine und der Vereinten Nationen unterzeichnet worden war, sieht die Ausfuhr von Getreide sowie von Lebens- und Düngemitteln von drei ukrainischen Häfen aus über das Schwarze Meer vor, darunter aus Odessa. Der Vertrag, der am 18. November ausgelaufen war, wurde automatisch um 120 Tage verlängert.
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