Selenskij entzieht Oppositionsführer ukrainische Staatsbürgerschaft
Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij erklärte am Dienstag, dass die ukrainischen Pässe von Wiktor Medwedtschuk, dem Vorsitzenden der mittlerweile verbotenen Partei "Oppositionsplattform – Für das Leben", und mehreren anderen derzeitigen und ehemaligen Oppositionsabgeordneten eingezogen wurden.
Medwedtschuk, Andrei Derkach, Taras Kosak und Renat Kusmin wurde die ukrainische Staatsbürgerschaft auf der Grundlage der vom ukrainischen Sicherheitsdienst (SBU) und den Migrationsbehörden des Landes erstellten Unterlagen und im Einklang mit der Verfassung entzogen, fügte Selenskij hinzu.
"Wenn der Parlamentarier sich entscheidet, nicht dem ukrainischen Volk zu dienen, sondern den Mördern, die in die Ukraine gekommen sind, dann werden wir entsprechend handeln", erklärte Selenskij und warf den Politikern damit indirekt vor, mit Russland zusammenzuarbeiten. Selenskij weiter:
"Das sind nicht die letzten Entscheidungen dieser Art. Die Sonderdienste sind am Werk."
Die betroffenen Politiker hatten die Ukraine nach dem harten Vorgehen der Selenskij-Regierung gegen die Opposition verlassen.
Medwedtschuk hatte Monate in der Ukraine in Haft verbracht, nachdem er im April verhaftet worden war, kurz nachdem seine Partei – die zweitgrößte des Landes – zusammen mit einem Dutzend anderer Gruppen, die sich gegen die Kiewer Behörden stellten, als illegal eingestuft worden war.
Der 68-Jährige war zuvor wegen angeblicher Kollaboration mit Russland des Hochverrats angeklagt worden. Derkach, Kosak und Kusmin sind alle mit ähnlichen Anschuldigungen konfrontiert.
Medwedtschuks Gegner werfen ihm vor, ein prorussischer Politiker zu sein, was er bestreitet. Der russische Präsident Wladimir Putin hat ihn hingegen als "ukrainischen Nationalisten" bezeichnet.
Medwedtschuk wurde im September im Rahmen eines umfangreichen Gefangenenaustauschs zwischen Kiew und Moskau freigelassen. Im Rahmen des Austauschs kehrten auch 55 russische und Donbass-Soldaten nach Hause zurück, während die Ukraine 150 ihrer Soldaten zurückerhielt, darunter viele Kämpfer des berüchtigten neonazistischen Asow-Bataillons, das sich während der Schlacht um Mariupol den russischen Streitkräften ergeben hatte.
In den vergangenen Jahren hatte Medwedtschuk selbst eine aktive Rolle bei der Organisation des Gefangenenaustauschs zwischen der Ukraine und den Volksrepubliken Donezk und Lugansk gespielt.
Medienberichten zufolge hatte Selenskij in der vergangenen Woche 13 Priestern der kanonischen Ukrainischen Orthodoxen Kirche (UOC) im Dezember die Staatsbürgerschaft entzogen. Die Kirche war dem Moskauer Patriarchat unterstellt.
Mehr zum Thema – Liveticker Ukraine-Krieg – DVR: Ukraine verliert zwei Panzer und über 120 Soldaten an einem Tag
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.