China im Fokus: USA senden nach 30-jähriger Pause wieder Diplomaten auf die Salomonen
Die US-Botschaft auf den Salomonen wurde am Donnerstag wiedereröffnet, nachdem sie jahrzehntelang als überflüssig eingestuft worden war. In Washington ist man besorgt über die Annäherung der Inselgruppe im Südpazifik an Peking.
Die diplomatische Mission in der Hauptstadt Honiara wird aus einem Geschäftsträger, einigen Mitarbeitern des US-Außenministeriums und einer "Handvoll" Einheimischer bestehen, so die Nachrichtenagentur Associated Press.
Die Nachrichtenagentur stuft die Wiedereröffnung als Teil der Bemühungen von Washington ein, "Chinas Vorstoß in den Pazifik entgegenzuwirken".
In einer vorab aufgezeichneten Erklärung sagte US-Außenminister Antony Blinken, dass Washington durch die neue Botschaft "besser positioniert" sein werde, "um die Demokratie zu fördern und gemeinsame Herausforderungen anzugehen".
Die Salomonen, die etwa 1.800 Kilometer nordöstlich von Australien liegen, beherbergten zuletzt 1993 eine diplomatische Vertretung der USA, als das Außenministerium beschloss, die Zahl der Botschaften aufgrund des Endes des Kalten Krieges zu verringern.
Australien definiert "rote Linien"
Die USA hatten während des Zweiten Weltkrieges im blutigen Guadalcanal-Feldzug eine Schlüsselrolle bei der Befreiung des Archipels von der japanischen Besatzung gespielt.
Im Jahr 2019 beschloss Honiara jedoch, seine diplomatischen Beziehungen zu China von den nationalistischen Exilanten in Taiwan auf die kommunistische Regierung in Peking zu übertragen.
Diese Entscheidung löste Unruhen auf dem Inselstaat aus, wobei Demonstranten chinesische Unternehmen angriffen und die Residenz des Premierministers in Brand setzten.
2022 unterzeichneten die Salomonen ein Sicherheitsabkommen mit China, was in den USA und Australien für weitere Beunruhigung sorgte. Das US-Außenministerium teilte dem Kongress mit, dass die Wiedereröffnung der Botschaft angesichts des "wachsenden Einflusses" Chinas und der Befürchtung einer militärischen Aufrüstung auf den Salomonen eine Priorität sei.
Die USA hatten den Salomonen mitgeteilt, dass Washington "erhebliche Bedenken hat und entsprechend reagiert", wenn China "eine ständige Militärpräsenz, Fähigkeiten zur Machtprojektion oder eine Militäreinrichtung" auf dem Inselstaat betreiben sollte.
Die australische Regierung erklärte, jede Art von chinesischem Marinestützpunkt auf dem Archipel sei für Canberra eine "rote Linie".
Als Reaktion auf diese Bedenken erklärte der Premierminister der Salomonen, Manasseh Sogavare, dass Australien der "Sicherheitspartner erster Wahl" bleibe und versicherte, dass es keine chinesische Militärbasis geben werde. Er betonte, dass der Sicherheitspakt mit Peking "ausschließlich inländische Anwendungen" habe.
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