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Macron: Frankreich will Russland nicht "zerschmettern"

Frankreich möchte, dass die Ukraine gewinnt, habe aber nie dafür plädiert und werde auch nie dafür plädieren, dass Russland vollständig zerschmettert werde, sagte Emmanuel Macron. Er zeigte sich zuversichtlich, dass der Konflikt auf nicht-militärische Weise beendet werde.
Macron: Frankreich will Russland nicht "zerschmettern"Quelle: Gettyimages.ru © Nicolas Economou

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat in einem Interview mit französischen Medien gesagt, er wolle, dass Kiew den Konflikt mit Moskau gewinnt, sei aber dagegen, dass Russland "zerschmettert" werde. Er erklärte:

"Ich möchte, dass Russland in der Ukraine besiegt wird, und ich möchte, dass die Ukraine in der Lage ist, ihre Position zu verteidigen."

Macron zeigte sich zuversichtlich, dass der Konflikt auf nicht-militärische Weise beendet werden könne. Im Gegensatz zu anderen wolle er nicht, dass "Russland vollständig zerschmettert wird" und die Kämpfe auf sein Territorium übergreifen, so der französische Präsident. Er betonte:

"Das war nie die Position Frankreichs ‒ und wird es auch nie sein."

Laut der Zeitung Le Figaro bezieht sich Macron mit "anderen" auf die osteuropäischen Länder, die eine härtere Linie verfolgen und ihn für seinen Aufruf im letzten Sommer, "Russland nicht zu zerschmettern", scharf kritisiert haben.

Macron zufolge müsse die Ukraine nun "eine militärische Offensive starten", die Moskau dazu bringen würde, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Gleichzeitig werde seiner Meinung nach "keine der beiden Seiten in der Lage sein, einen vollständigen Sieg zu erringen".

Nach dem Beginn der russischen militärischen Sonderoperation in der Ukraine hat der französische Staatschef weiterhin mit Präsident Wladimir Putin telefoniert und ihm seine Unterstützung bei der Erreichung des Friedens angeboten. Die beiden haben mehr als ein Dutzend Mal miteinander telefoniert. Nach Angaben des Kremls fand das letzte Gespräch am 11. September statt.

Im November erklärte der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow unter Hinweis auf den fehlenden telefonischen Kontakt zwischen den beiden Staatsoberhäuptern, Paris biete nichts "Substantielles" für Gespräche mit Kiew an. Macron forderte jedoch weiterhin die Möglichkeit eines Dialogs mit Russland.

Mitte Februar rief der französische Präsident zu einer verstärkten Unterstützung der Ukraine auf, da Russland seiner Meinung nach die Entwicklung des Konflikts einem Friedensabkommen vorziehe. Paris überreichte Kiew mehrere Hilfspakete und genehmigte als erstes Land die Lieferung von Panzern westlicher Bauart an die Ukraine ‒ den Radpanzer AMX-10 RC. Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij behauptete, er sehe einen Wandel in Macrons Haltung gegenüber Moskau, seit er davon gesprochen habe, dass es nicht akzeptabel sei, Russland zu zerschmettern.

Anfang Juli sagte der russische Präsident Wladimir Putin bei einem Treffen mit den Fraktionsvorsitzenden der Duma:

"Heute hören wir, dass sie uns auf dem Schlachtfeld schlagen wollen. Was soll ich dazu sagen, sollen sie es doch versuchen."

Zugleich fügte der Präsident hinzu:

"Wir haben noch gar nichts angefangen."

Laut Peskow meinte Putin, dass die Potenziale Moskaus und Kiews unvergleichbar seien und das russische "in dieser Hinsicht so groß ist, dass nur ein kleiner Teil davon jetzt in der militärischen Sonderoperation eingesetzt wird".

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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.