Schriften zur Verteidigung der Orthodoxie gleich Landesverrat – Journalist in Kiew festgenommen
Durchsuchungen an der Meldeadresse des Journalisten Dmitri Skworzow durch niemand Geringeren als den Inlandsgeheimdienst SBU haben bereits im März stattgefunden, berichtete das russische Nachrichten-Internetportal PolitNavigator unter Berufung auf die Journalistin Tatjana Tschugajenko. Ihr zufolge habe er sich seitdem auf der Flucht befunden:
"Gestern wurde er verhaftet. Sie jagen ihn schon seit Langem. Er ist seit fast einem Jahr auf der Flucht. Sie verdächtigen ihn des Hochverrats."
Ein Gericht habe bereits die Vorbeuge- und Untersuchungshaft angeordnet:
"Es gab eine Gerichtsanhörung. Daraufhin wurde beschlossen, Skworzow für 53 Tage in Haft zu nehmen. Er wurde in das Untersuchungsgefängnis Lukjanowskoje gebracht."
Die russische Journalistengemeinschaft werde nun versuchen, Skworzow in die Listen zum Gefangenentausch aufzunehmen, so Tschugajenko. Wladimir Kornilow, politischer Beobachter bei der Mediengruppe Rossija Sewodnja, bestätigte dieses Vorhaben: "Wir wissen, dass sich unter den nach Russland zurückgekehrten Kämpfern im Rahmen des Gefangenenaustauschs kürzlich auch ein Priester der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche aus Krasny Liman befand, den das Selenskij-Regime unter dem Vorwurf der 'Kollaboration' mit Russland hinter Gitter brachte. Ich hoffe sehr, dass beim künftigen Gefangenenaustausch Skworzow nicht vergessen wird, dessen ganze 'Schuld' darin besteht, dass er orthodox war und ist. Wir werden die Unsrigen nicht im Stich lassen!"
Kornilow erklärte den eigentlichen Grund für die Festnahme des Journalisten in der Ukraine nochmals genauer und nachdrücklich:
"Dmitri ist Autor einer Vielzahl von Artikeln über die Orthodoxie und die orthodoxe Kirche. Er hat stets die Einheit der kanonischen Kirche verteidigt und sich gegen Spalter ausgesprochen – festgenommen wurde er in Wirklichkeit genau dafür."
In der Ukraine befänden sich momentan weitere Personen des öffentlichen Lebens unter ähnlichen Vorwürfen in Haft, schreibt PolitNavigator. Dies sei unter anderem der Journalist Wladimir Michailow – dessen Veröffentlichungen beim russischen Nachrichtenportal ihm jetzt zur Last gelegt würden. Ähnliche Vorwürfe würden gegen den Politikwissenschaftler Dmitri Marunitsch erhoben. Die Journalistin Miroslawa Berdnik kommentierte die jüngste Festnahme sarkastisch:
"Artikel zur Verteidigung der kanonischen Orthodoxie zu schreiben ist natürlich nichts weniger als Hochverrat."
In der heutigen Ukraine ist die kanonische orthodoxe Kirche seit Längerem heftiger Verfolgung ausgesetzt.
Mehr zum Thema – Orthodoxe Kirche im Visier des ukrainischen Geheimdienstes: Razzia im Kloster
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.