Argentinien kündigt Abkommen mit Großbritannien über Falklandinseln – Droht ein neuer Konflikt?
Argentinien hat ein Abkommen aus dem Jahr 2016 mit Großbritannien über die umstrittenen Falklandinseln/Malvinas im Südatlantik offiziell aufgekündigt. Die Inseln waren der Schauplatz eines blutigen Konflikts aus dem Jahr 1982. London besteht darauf, dass die Frage geklärt wurde, nachdem sich die Einwohner in einem Referendum für die britische Herrschaft entschieden hatten.
Der argentinische Außenminister Santiago Cafiero sagte, er habe seinen britischen Amtskollegen James Cleverly bei ihrem Treffen in Neu-Delhi am Rande des G20-Gipfels über die Entscheidung informiert.
Argentinien "hat vorgeschlagen, die Verhandlungen über die Frage der Souveränität wieder aufzunehmen", in Übereinstimmung mit dem Mandat der UN-Generalversammlung und dem Dekolonisierungsausschuss der Weltorganisation, fügte Cafiero hinzu.
Doch London zeigt sich unbeeindruckt. "Die Falklandinseln sind britisch", erklärte Cleverly. Er fügte hinzu:
"Die Inselbewohner haben das Recht, über ihre eigene Zukunft zu entscheiden – sie haben sich dafür entschieden, ein selbstverwaltetes britisches Überseegebiet zu bleiben."
Der britische Minister für Nord- und Südamerika, David Rutley, der gerade Buenos Aires besucht hatte, nannte die Entscheidung "enttäuschend" und warf Argentinien vor, "von einem Abkommen abzurücken, das den Familien derjenigen, die in dem Konflikt von 1982 ums Leben gekommen sind, Trost gebracht hat".
Die umstrittenen Inseln befinden sich im Südatlantik, etwa 600 Kilometer vor dem argentinischen Festland. Argentinien erhebt Anspruch auf die sogenannten Islas Malvinas und behauptet, sie gehörten zu dem Gebiet, das 1816 von Spanien in die Unabhängigkeit entlassen wurde. Großbritannien herrscht auf den sogenannten Falklandinseln seit 1833. Argentinien und das Vereinigte Königreich lieferten sich 1982 einen zehnwöchigen Krieg um die Inseln, der fast 1.000 Menschenleben forderte und mit einem britischen Sieg endete.
In einer nicht bindenden Resolution der UN-Generalversammlung aus dem Jahr 1965 wurden beide Länder aufgefordert, keine einseitigen Änderungen im Streit um die Inseln vorzunehmen.
Im Pakt von 2016 erklärten sich Argentinien und das Vereinigte Königreich bereit, in der Frage der Souveränität nicht übereinzustimmen, verpflichteten sich aber zur Zusammenarbeit in den Bereichen Energie, Schifffahrt, Fischerei, Transport und Identifizierung der sterblichen Überreste der im Konflikt gefallenen Soldaten.
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