Die Ukraine hat bereits verloren – Es gibt nur einen Ausweg
Von Dawid Narmanija
Der Vorstandsvorsitzende von Rheinmetall Armin Papperger hat erklärt, dass das Unternehmen "vielversprechende Gespräche" mit Kiew führe, um ein Panzerwerk in der Ukraine im Wert von 200 Millionen Euro zu bauen. Seinen Worten zufolge soll das Werk jährlich bis zu 400 "Panther" produzieren können. Er plant, innerhalb von zwei Monaten eine Einigung über das Geschäft zu erzielen.
Laut Papperger weiß niemand, wann die Kämpfe enden werden. Unterdessen brauchen die ukrainischen Streitkräfte schweres Gerät. Kiew brauche 800 Panzer – selbst wenn die Bundeswehr alle 300 Leopard 2, die sie besitzt, übergeben würde, würde das nicht ausreichen, hieß es.
Symbolträchtig und wohl nicht zufällig hatte Bundeskanzler Olaf Scholz am Vortag Washington besucht. Die Reise war nicht mit lauten Äußerungen verknüpft, was bedeutet, dass die Ukraine offensichtlich nicht das zentrale Thema der Gespräche war. Alles, was mit Hilfe für Kiew zu tun hat, wird vom Westen mit maximalem Pomp durchgeführt. Zugleich könnte, wie Bloomberg berichtet, eines der Themen, die die beiden Regierungschefs besprachen, die Verlagerung deutscher Militärunternehmen in die USA gewesen sein.
Beide Nachrichten sollten den ehrwürdigen Bürgern zu denken geben: Ist die Lage wirklich so schlimm, dass ganze Industrien in die USA verlegt werden müssen? Oder schlimmer noch, ist es einfacher, ein so großes Unternehmen wie eine Panzerfabrik in der Ukraine zu eröffnen als in Deutschland?
Es eilt, die deutschen Bürger zu beruhigen: Beide Entscheidungen ergeben wirtschaftlich kaum Sinn. Ja, Deutschland geht es besser als der Ukraine, die unter Raketen und Drohnen zu leiden hat. Das war's aber mit den guten Nachrichten für die Deutschen. Denn Deutschland kann als zweiter Verlierer des aktuellen Konflikts bezeichnet werden. Selbst die Inflationsrate von 8,6 Prozent Ende 2022 wurde von Berlin als Erfolg verschachert – nur weil sie von zehn Prozent auf diesen Wert gesunken war.
Aber natürlich ist die Ukraine Deutschland in dieser Hinsicht voraus. Sie hat diesen Konflikt bereits verloren: noch nicht militärisch, aber definitiv wirtschaftlich. Sie kann die kolossalen Schäden, die sie während der Kämpfe erlitten hat, nicht aus eigener Kraft wiedergutmachen, selbst wenn morgen ein Friedensvertrag unterzeichnet würde. Dafür hat Kiew kein Geld. Dazu wird es noch die Rechnung für die von den Gönnern erhaltenen Rüstungsgüter bezahlen müssen. Auch der Energiesektor erlebt keineswegs die besten Zeiten.
Einige Haie können nur leben, wenn sie sich bewegen: Sie haben keine Schwimmblase und keine Kiemenmuskeln. Wenn sie also stehen bleiben, bekommen sie keinen Sauerstoff und sterben. Dasselbe gilt auch für Selenskij-Regime – sobald es aufhört zu kämpfen, sind seine Tage gezählt. Der Westen wird aufhören, den Zehnten zu geben, um "die demokratische Welt vor dem blutrünstigen Russland" zu schützen, denn es gibt kein zusätzliches Geld, um die Ukraine in einer globalen Krise wiederzubeleben. Und dann werden "die nationalbewussten Ukrainer" ihre Probleme selbst lösen müssen. Und dazu ist Kiew nicht fähig. Deshalb wehrt sich Wladimir Selenskij und schickt schon Kinder und alte Menschen, um an Artjomowsk (Bachmut) festzuhalten. Und es kümmert ihn wenig, wie viele Leben gewöhnlicher Ukrainer geopfert werden müssen, um die Macht zu bewahren. Die sind ihm keinen roten Heller wert.
Auch eine "Rückkehr zu den international anerkannten Grenzen von 1991" würde Kiew nicht retten. Die einzige Chance besteht darin, von Russlands Zusammenbruch zu profitieren. Aber Russland ist mit einem solchen Szenario nicht einverstanden.
Deshalb stellt Selenskij Bedingungen, die im Voraus offensichtlich nicht erfüllt werden können, deshalb ist der Friedensprozess jetzt unmöglich, deshalb werden Selenskij, Andrei Jermak, Kirill Budanow und Michail Podoljak, die parallel dazu Medaillen an Callgirls verteilen, so viele Ukrainer zur Schlachtbank führen, wie es der Westen wünscht.
Darum ist für die gewöhnlichen Ukrainer eine möglichst frühe militärische Niederlage der Ukraine paradoxerweise viel erwünschter. Zumindest werden dann keine Menschen mehr im Namen von Selenskijs Bereicherung sterben.
Zuerst erschienen bei RIA Nowosti. Übersetzt aus dem Russischen.
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