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Russisches Militär: Pentagon und Pfizer betreiben weiter "Gain-of-function"-Forschung in der Ukraine

Das russische Verteidigungsministerium hat weitere Einzelheiten zu den biologischen Forschungs- und Biowaffenprogrammen bekannt gegeben, die das Pentagon sowohl in den USA als auch in der Ukraine, im Kaukasus und Mittelasien immer noch durchführt oder früher durchführen ließ.

Die nun vorgestellten russischen Erkenntnisse über die US-Forschungs- und Biowaffen-Programme beruhten auf Materialien, die dem russischen Militär als Folge der Sonderoperation in der Ukraine in die Hände gefallen seien. Wie TASS berichtet und auf den Internetseiten des russischen Verteidigungsministeriums nachzulesen ist, hat das russische Verteidigungsministerium jetzt die Namen von Vertretern ukrainischer Unternehmen und staatlicher Einrichtungen bekannt gegeben, die an der Durchführung der militärischen und biologischen Programme der USA beteiligt sind.

Namenslisten

Generalleutnant Igor Kirillow, Chef der ABC-Einheiten der russischen Streitkräfte, präsentierte während einer Pressekonferenz eine Liste mit den Namen von verantwortlichen Personen und ihren Funktionen.

"Heute möchten wir diese Liste mit Vertretern ukrainischer staatlicher Institutionen und privater Unternehmen ergänzen, die an der Umsetzung der militärisch-biologischen Programme der USA beteiligt sind", so der Chef der ABC-Einheiten.

Laut Kirillow sei beispielsweise der Leiter der Sanitäts- und epidemiologischen Einheiten der ukrainischen Armee, Sergei Morgun, für die Kooperation des ukrainischen Verteidigungsministeriums mit der US-Agentur für die Reduzierung der Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen ("Defense Threat Reduction Agency", DTRA) verantwortlich gewesen. Morgun habe auch zu den Leitern eines Projekts gehört, das die Verbreitungsgebiete des Krim-Kongo-Fiebers und des Hantavirus-Erregers auf ukrainischem Gebiet erforschte.

Der General nannte eine Reihe weiterer Namen von Verantwortlichen aus der Ukraine, die exemplarisch für die Zusammenarbeit mit den USA bei den genannten Forschungen stehen. In diesem Zusammenhang betonte er:

"Die auf der Folie vorgestellten Persönlichkeiten sind nur ein kleiner Teil des ukrainischen militärisch-biologischen Dossiers."

Insgesamt verfüge das russische Verteidigungsministerium über Angaben zu mehr als hundert Teilnehmern an biologischen Programmen mit Dual-Use-Merkmalen, so Kirillow. Derzeit überprüfe das Ermittlungskomitee der Russischen Föderation mehr als zehn US-Bürger sowie eine Reihe von Beamten des ukrainischen Verteidigungsministeriums auf ihre Beteiligung an militärischen und biologischen Programmen der USA.

Zweifacher Verwendungszweck

Kirillow unterstrich, dass keiner der vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlichten Berichte über die US-amerikanische Dual-Use-Forschung (das heißt sowohl zivil als auch militärisch nutzbarer Erkenntnisse) von Washington abgestritten worden sei. In dem Versuch, sich zu rechtfertigen, habe Washington vielmehr behauptet, dass die betreffenden Arbeiten im nationalen Interesse der Vereinigten Staaten lägen und darauf abzielten, die weltweite Biosicherheit zu gewährleisten.

Unter Verweis auf die jüngsten Erklärungen der WHO über Ausbrüche von Marburg-Fieber, Lassa-Fieber, Milzbrand und Cholera, aber auch den Ausbruch von Tierseuchen wie der Afrikanischen Schweinepest, der pathogenen Vogelgrippe oder der Maul- und Klauenseuche in verschiedenen Regionen der Welt zog Kirillow eine Verbindung zu den Forschungen an der Universität Boston in den USA. Dort würden Arbeiten zur Verstärkung der pathogenen Eigenschaften von Krankheitserregern durchgeführt, darunter auch von COVID-19.

Diese sogenannte Forschung zur "directed evolution", also Veränderungen, die in der Natur Dutzende oder Hunderte von Jahren dauern können oder in dieser Form auch gar nicht stattfinden, seien zur Schaffung künstlicher Viren betrieben worden, die ein erhöhtes Infektionspotenzial ("gain of function") gegenüber dem Menschen aufweisen.

Das russische Verteidigungsministerium sei nach Analyse der erbeuteten Unterlagen zu dem Schluss gekommen, dass derartige Forschungen zur Verstärkung gefährlicher Krankheitserreger systematisch durchgeführt werden – darunter auch in den Staaten Mittelasiens und Transkaukasiens. An diesen Programmen seien große US-Pharmaunternehmen beteiligt.

Biowaffen-Forschung

Kirillow stellte die russischen Ermittlungen zu den US-Programmen in einen Zusammenhang mit den Enthüllungen, die kürzlich durch die Initiative "Project Veritas" über die Aussagen des Pfizer-Managers Jordon Walker bekannt geworden sind (RT DE berichtete).

Als weiteres Beispiel führte Kirillow ein nicht näher bezeichnetes "Gesundheitsministerium eines zentralafrikanischen Staates" an, das die Möglichkeit einer künstlichen Ausbreitung des Ebola-Virus im September 2022 untersucht habe. Besorgniserregend sei daran, dass der isolierte Stamm des Virus aus dem Sudan völlig identisch mit demjenigen sei, das während der Epidemie vor zehn Jahren, also 2012, in Afrika zirkulierte. Eine mögliche Erklärung dafür sei der fahrlässige Umgang mit dem Erreger durch US-Militärbiologen, die in der Region arbeiten.

Der erwähnte Pfizer-Mitarbeiter hatte indes gegenüber "Project Veritas" zugegeben, dass Pfizer "gezielte Evolutionsforschung" betreibe, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen und seine Gewinne zu steigern.

In diesem Zusammenhang stünden laut Kirillow auch Aussagen der ehemaligen Pfizer-Mitarbeiterin Karen Kingston. Diese habe ausdrücklich erklärt, dass die Produkte des US-Pharmakonzerns "(...) per definitionem biologische Waffen sind (...)". Diese Aussage stütze sich auf das US-Recht, das eine biologische Waffe als jeden biologischen Wirkstoff, jedes Toxin oder jedes Verabreichungsgerät definiert, wozu auch Injektionen gegen COVID gehörten, die auf der mRNA-Technologie beruhen. Präparate, die auf diesem Prinzip basieren, seien Berichten zufolge seit 2017 von der US-Regierung finanziert worden. Als diese Stoffe im Zuge der Corona-Krise auf den Markt gebracht wurden, sei absehbar gewesen, dass sie "Komorbiditäten und schwerwiegende Komplikationen wie Meningitis, anaphylaktischen Schock, akuten Herzinfarkt und Schlaganfall verursachen" könnten.

Geopolitische Kontrolle

Kirillow führte weiter aus, dass das "Hauptziel" der US-Bioprogramme darin bestünde, eine globale biologische Kontrolle zu etablieren. Als Folge der "selektiven Hilfe", die die an den US-Programmen beteiligten Staaten leisteten, sei "in der Regel der Übergang zu US-amerikanischen Standards" festzustellen, die der Erfassung und Übermittlung biologischer Daten dienten. Zudem werden die Verwendung US-amerikanischer medizinischer Ausrüstung und Medikamente zur Auflage gemacht.

Kirillow führte weiter aus, dass die US-Militärlabors an den Grenzen der "geopolitischen Gegner" errichtet würden. Sie dienten der Sammlung von Stämmen besonders gefährlicher Mikroorganismen, die für bestimmte Regionen spezifisch sind, und der Erprobung von toxischen Medikamenten am Menschen.

Die Enthüllungen der Russischen Föderation über militärische und biologische Aktivitäten der USA außerhalb ihres Staatsgebiets hätten dazu geführt, dass immer mehr Länder die wahren Gründe für die Präsenz von US-Forschungseinrichtungen auf ihrem Staatsgebiet infrage stellen würden.

Labore in der Ukraine bestehen weiterhin

Kirillow widersprach schließlich der Aussage von John Kirby, dem Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA. Dieser hatte am 31. Januar 2023 zwar die Existenz biologischer US-Laboratorien in der Ukraine eingeräumt, gleichzeitig jedoch behauptet, sie seien vom Personal verlassen und "deaktiviert" worden, und zwar noch bevor Russland seine Militäroperation in der Ukraine begonnen habe.

Die ukrainischen Unterlagen, die man in Moskau ausgewertet habe, würden allerdings der Aussage von Kirby widersprechen. Erst am 6. Dezember 2022 habe David Smith, der Leiter des Kiewer Büros von C&T-Hill, einem wichtigen Auftragnehmer des Pentagon, sich an ukrainische Einrichtungen gewandt, die am "Programm zur Bekämpfung hochgefährlicher Krankheitserreger in der Ukraine" teilnehmen.

So verfüge Russland über ein Dokument, in dem von der Fortführung der biologischen Forschungen in der Ukraine die Rede sei. Auch die wichtigsten Aufgaben für den laufenden Zeitraum seien darin umrissen. Dazu zählten beispielsweise die weitere Sammlung gefährlicher Krankheitserreger sowie der Einsatz von Biorisikomanagement- und epidemiologischen Überwachungssystemen.

Erst im Januar 2023 habe die ukrainische Regierung neue Vorschriften für die Erfassung, Lagerung, Beförderung und Vernichtung von Mikroorganismen, Toxinen und Giften tierischen und pflanzlichen Ursprungs beschlossen. Besonderes Augenmerk werde in diesem Dokument auf die "internationale Beförderung" von biologischen Stoffen mit der höchsten Gefahrenklasse "A" auf dem Luftweg gelegt. In den Standardvorlagen für Begleitpapiere würden nur US-Labore oder -Unternehmen als Empfänger und Versender von gefährlichen Biomaterialien aufgeführt, so Kirillow.

Unter dem Vorwand, die Risiken der Ausbreitung von Infektionskrankheiten zu verringern, setze Kiew also seine Zusammenarbeit mit dem Pentagon im militärisch-biologischen Bereich fort, wozu auch die Weitergabe pathogener Biomaterialien gehöre.

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