International

Außenminister Lawrow: Westliche Politik der Isolierung Russlands erleidet volle Niederlage

Trotz der infolge des Ukraine-Krieges schwer belasteten Kontakte zu den westlichen Ländern sieht sich Russland in der internationalen Arena nicht isoliert. Vielmehr spricht der russische Chefdiplomat Sergei Lawrow von einer internationalen Entwicklung hin zu einer multipolaren Ordnung.

An diesem Samstag findet eine hochkarätig besetzte Videokonferenz zum Thema multipolare Weltordnung statt. Nach Angaben des russischen Außenministeriums werden daran mehr als 100 Experten aus 60 Ländern teilnehmen. Die Veranstaltung soll Politikern, Journalisten, Kulturschaffenden und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die für eine multipolare Welt und gerechtere zwischenstaatliche Beziehungen eintreten, eine Bühne bieten. Der russische Außenminister Sergei Lawrow hat sich mit einem Grußwort an die Teilnehmer gewendet.

Darin führt er aus, dass die Versuche des Westens, Russland in der internationalen Arena zu isolieren, ein volles Fiasko seien. Lawrow zufolge möchten 85 Prozent der Weltbevölkerung für die ehemaligen Kolonialmächte keine Kastanien aus dem Feuer holen.

"Folgerichtigerweise erleben die Anstrengungen Washingtons und seiner Satelliten, den Gang der Geschichte rückwärts zu drehen und die internationale Gemeinschaft zu zwingen, nach einer frei erfundenen 'regelbasierten' Ordnung zu leben, ein volles Fiasko."

Die Entwicklung hin zu einer globalen Multipolarität sei inzwischen eine Tatsache und eine geopolitische Realität, sagte der Minister. Die Gewichte hätten sich nach Eurasien, in den asiatisch-pazifischen Raum, den Nahen Osten, nach Afrika und Lateinamerika verlagert. Bereits jetzt verbuchten diese Staaten, gestützt auf ihre Selbstständigkeit und Souveränität, spektakuläre Erfolge.

"Sie lassen sich dabei von ihren nationalen Urinteressen leiten und führen eine unabhängige Politik in den inneren und äußeren Angelegenheiten durch. Sie wollen nicht mehr Geiseln fremder geopolitischer Spiele und Ausführer eines fremden Willens sein."

Lawrow verwies darauf, dass der Anteil der G7-Staaten an der Weltwirtschaft in den letzten 30 Jahren wesentlich zurückgegangen sei, während das Gewicht der Entwicklungsländer kontinuierlich zunehme. Seiner Kaufkraft nach sei China inzwischen die wichtigste Volkswirtschaft der Welt, wobei das Land marktwirtschaftliche Mechanismen und staatliche Regulierungsmaßnahmen geschickt miteinander kombiniere.

In der modernen multipolaren Welt sollten die führenden Zentren der neuen Ordnung ihre Bemühungen auf der Grundlage der UN-Charta bündeln, um Konfrontationen zu vermeiden. Es sei im Interesse aller, dass sich die multipolare Architektur auf ein Interessengleichgewicht und die allgemein anerkannten Grundsätze des Völkerrechts stütze, unterstrich Lawrow. Er rief zu einem respektvollen Dialog zwischen verschiedenen Zivilisationen, Kulturen und Religionen auf.

Abschließend sagte Lawrow, dass Russland bei der Stärkung der multipolaren und demokratischen Grundsätze in den zwischenstaatlichen Verhältnissen nach wie vor zur Avantgarde gehöre. Moskau werde auch weiterhin in der UNO aktiv sein und seine Schritte mit seinen Verbündeten und Gleichgesinnten koordinieren. In diesem Zusammenhang hob er ganz besonders Organisationen wie die OVKS, EAWU, GUS, BRICS und SOZ hervor.

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