Wo wird Kiew seine F-16 verstecken – und wie kann Russland sie neutralisieren?
von Andrei Restschikow
Die USA bestehen darauf, dass die an die Ukraine zu liefernden F-16-Kampfjets im Land selbst stationiert werden sollen. Experten sind teils der Meinung, dass die örtliche Infrastruktur die Aufnahme der Flugzeuge verkraften kann und dass das Problem der Instandhaltung zwar kostspielig ist, aber ebenfalls bewältigt werden kann. Die Frage stellt sich daher, was Russland tun muss, um der neuen Bedrohung zu begegnen.
Frank Kendall, der stellvertretende US-Verteidigungsminister für Belange der Luftwaffe, kündigte in der 21. Kalenderwoche 2023 an, dass die F-16-Jagdbomber nach deren Übergabe an Kiew in der Ukraine selbst stationiert werden sollen. Dies war seine Antwort auf die Frage, ob diese Flugzeuge eventuell auf dem Territorium eines Mitgliedslandes der Nordatlantischen Allianz stationiert werden könnten.
Zuvor hatte der Hohe Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik Josep Borrell die Entscheidung der G7, F-16-Flugzeuge in die Ukraine zu entsenden, als "eine sehr gute Idee" bezeichnet. Ihm zufolge bildeten bereits mehrere Länder ukrainische Piloten an den Kampfjets aus und Kiew werde bald über sie verfügen.
Das Einverständnis Washingtons zur Lieferung von Kampfflugzeugen aus US-Herstellung an die Ukraine wurde erst Ende der vorigen Woche bekannt. Nach Angaben von Jake Sullivan, dem Nationalen Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, werden die Vereinigten Staaten in den kommenden Monaten entscheiden, wer und in welchem Umfang diese Flugzeuge an Kiew liefern werde. Biden selbst kündigte auf dem G7-Gipfel in Hiroshima an, dass sich auch die USA selbst der sogenannten F-16-Koalition anschließen würden.
Nach dem Gipfel gaben der britische und der niederländische Premierminister Rishi Sunak und Mark Rutte bekannt, sich darauf geeinigt zu haben, eine solche "internationale Koalition" zu bilden, um der Ukraine Kampfjets zu liefern.
Der russische Botschafter in den USA Anatoli Antonow kommentierte zu dieser Sache, Washington habe sein Vorgehen in Vorbereitung auf die Entsendung der F-16-Kampfjets an das Kiewer Regime verschärft. Antonow zufolge haben die Vereinigten Staaten die G7-Teilnehmer in Bezug auf den Konflikt in der Ukraine vollständig ihrer eigenen Linie untergeordnet. Der Botschafter ließ die Annahme gelten, dass diese Kampfflugzeuge "von NATO-Flugplätzen" starten und von ausländischen "Freiwilligen" geflogen würden.
Die Expertengemeinschaft ist der Ansicht, dass die Frage der Übergabe der F-16 an die Ukraine bereits geklärt sei. Es müssten nur noch die Lieferbedingungen und die Anzahl geklärt werden.
Generalmajor a.D. Wladimir Popow, ein angesehener russischer Militärpilot, bewertete die Infrastrukturbedingungen in der Ukraine zur Aufnahme zumindest einer geringen Anzahl von F-16-Maschinen als ausreichend. Er erklärte:
"Ich denke, dass die Ukraine bereits über die Infrastruktur, die Flugplätze und die Flugfelder verfügt, die für die Aufnahme von F-16 in geringer Zahl geeignet sind. Die Start- und Landebahnen sind in Bezug auf Länge und Breite, Betonfestigkeit und Betankungsmöglichkeiten geeignet."
Popow schließt allerdings nicht aus, dass technische Einzelheiten "infrastruktureller Art" dennoch ein Problem für die Verlegung der F-16 sein könnten. Dies sind etwa Stromkabel und -anschlüsse, die die Kampfflugzeuge nomenklaturmäßig benötigen. Popow führte aus:
"Elektrische Energie, Betankung, Gase, einschließlich Stickstoff, Sauerstoff und in einigen Fällen Wasserstoff, sind sehr wichtig. Und das alles bedeutet verschiedene Tank- und Gasstutzen und Stecker. In den USA sind der Ansatz, die technische Ausführung und die Technologie anders. Ich denke nicht, dass irgendjemand die Ukraine schon darauf vorbereitet hat, Dutzende von F-16 aufzunehmen. Das Land kann unter ständigen Bombardierungen und regelmäßigen Angriffen unsererseits nicht darauf vorbereitet werden. Wir greifen ein- bis zweimal im Monat Flugplätze an. Und in den letzten Monaten haben wir sogar massive Angriffe durchgeführt, auch nachts."
Dem Generalmajor zufolge sind Start- und Landebahnen, Lager mit Treib- und Schmierstoffen, Arsenale für die Lagerung, Reparatur, Wartung und Verteilung von Luft- und Raketenbombensystemen und Waffen immer die ersten Ziele der russischen Angriffe.
"Versuchen Sie einmal, unter diesen Bedingungen alles in ausgewogener Weise zu organisieren und zu erledigen. Das kostet eine Menge Geld. Und Vorbereitungen dafür hätten schon Anfang des Jahres beginnen müssen, vielleicht sogar noch früher."
Dem Gesprächspartner der Wsgljad zufolge werde Washington verschiedene Ausrüstung in die Ukraine bringen sowie Adapter, Transformatoren und andere technische Geräte überhaupt erst herstellen müssen.
"Die USA werden der Ukraine die Flugplatzausrüstung zur Aufnahme und Wartung der F-16 liefern müssen. Und die Frage ist, wie hoch die Kosten ausfallen, wenn, sagen wir, zwei Dutzend F-16 an Kiew übergeben werden. Wie werden sie alles organisieren, die Flugzeuge warten und jeden Kampfflug vorbereiten und technisch gewährleisten? Das ist ein großes Problem. Ja, es ist lösbar, aber eben nicht so schnell, nicht von heute auf morgen."
Der Militärexperte Juri Knutow sieht hingegen überhaupt kein ernsthaftes Problem in der Schaffung der Infrastruktur für den Empfang und die Wartung der F-16-Maschinen, die, zur Erinnerung, immerhin in der Lage sind, "auf einem Stück Autobahn zu starten und zu landen":
"Ich zweifle nicht daran, dass diese Flugzeuge von bestehenden Flugplätzen aus eingesetzt werden können. Sogar öffentliche Straßen werden als Start- und Landebahnen genutzt und besiedelte Ortschaften als Stütz- und Wartungspunkte. Ägypten hat das seinerzeit so gemacht, ihre Wartungsflugplätze lagen ja fast wortwörtlich in Berberdörfern. Diese Flugzeuge dort zu entdecken war schwierig."
Darüber hinaus, erinnert Knutow, flogen F-16-Kampfjets in den Jahren zuvor wiederholt in die Ukraine und nahmen dort an gemeinsamen Übungen teil, patrouillierten während der Fußball-Europameisterschaft 2012 den Himmel und landeten auf örtlichen Flugplätzen. Dem Gesprächspartner zufolge kann die Ukraine diese Kampfflugzeuge verteilen, indem sie jeweils zwei oder drei von ihnen auf einem einzigen Flugplatz stationiert. "Somit wird es schwierig sein, sie an ihren Stützpunkten aufzuspüren und zu zerstören." Er sieht hier für Kiew ein anderes Problem und daraus erwachsende Konsequenzen:
"Für den Gegner besteht das Hauptproblem darin, die nötige Anzahl von Technikern und Mechanikern zu rekrutieren, die diese Flugzeuge warten werden. Ich denke, dass dafür NATO-Soldaten abkommandiert werden."
Popow stimmt zu, dass es der Ukraine an hoch qualifizierten Spezialisten fehlt, um die F-16 für Kampfeinsätze aufzubereiten. Als weitere Möglichkeit für Kiew zum Schutz der westlichen Kampfflugzeuge vor möglichen Angriffen aus Russland neben der von Knutow erwähnten Verteilung über einzelne Flugplätze sieht er deren Unterbringung in sogenannten Kaponnieren sowie in massiven, aus Stahlbeton gefertigten Gewölbebunkern, die es seit der Sowjetzeit im Lande gibt:
"In den vergangenen Jahren wurden diese Strukturen vernachlässigt, sie müssen wiederhergestellt werden. Doch sie sind in einem bedingt einsatzfähigen Zustand, sie haben ihre Festigkeitseigenschaften behalten."
Knutow hingegen ist überzeugt, dass die Ukraine die US-Kampfjets auf keinen Fall in Kaponnieren oder Gewölbebunkern unterbringen werde, zumal diese "den Standort der Flugzeuge verraten":
"Schon heute können Marschflugkörper und andere Kampfmittel jedes Kaponnier durchdringen. Wenn hingegen der Standplatz als Lagerhaus oder Werkstatt getarnt ist, dann wird es viel schwieriger sein, ihn zu entdecken.
Den tatsächlich möglichen Einsatz dieser Flugzeuge kann ich mir gerade von Flugplätzen auf ukrainischem Gebiet aus vorstellen. Auch der Nachschub von Treibstoff und Munition kann getarnt werden."
Generalmajor Popow schätzte ferner die Wahrscheinlichkeit ein, dass die in die Ukraine verlegten US-Flugzeuge auf Flugplätzen in Polen, Rumänien oder der Slowakei stationiert werden könnten. Er räumt ein, dass deren Kampfradius auf 2.500 Kilometer erhöht werden könnte, wenn zusätzliche Treibstofftanks verwendet würden. Allerdings ist auch dann für Kiew bei Weitem nicht alles eitel Sonnenschein:
"Funktionell wären solche Flugzeuge auf der Strecke mit vollen Tanks, Raketen oder hängenden Bomben jedoch ein leichtes Ziel. Würden sie in der Phase von der russischen Flugabwehr oder Jagdflugzeugen bedroht, so wären sie gezwungen, diese Tanks abzuwerfen, um zu manövrieren und den Raketenangriffen der russischen Luftabwehr und der Kampfflugzeuge auszuweichen."
Speziell gegen ukrainische Angriffe mit großen Flugzeug-Formationen stehe Russland zudem ein weiteres, eher exotisches Gegenmittel zur Verfügung: Wenn die Ukraine die Taktik einführe, im Rahmen massiver Kampfflugzeugverbände intensiv mit Raketen oder Gleitbomben zu schießen, "dann werden wir Hyperschallraketen der Typen Kinschal und Zirkon abfeuern, die in der Luft gezündet werden und so eine Flugverbotszone schaffen", erklärte Popow*.
Jedenfalls räumt der Experte die Ernsthaftigkeit der Bedrohung ein, die die noch zu erfolgenden Massenlieferungen der F-16 an Kiew für Russland darstellen:
"Wir verstehen doch, dass dies eine Bedrohung für uns ist. Der F-16 bedeutet großen Kampfwert. Unter den leichten Kampfflugzeugen ist er eines der besten der Welt."
Russland wird auch die Nutzung des Luftraums der ukrainischen Flieger bei deren Anflügen an die Frontlinie stören müssen, so Popow weiter:
"Die F-16 werden dann nicht immer in der Lage sein, unsere Grenzen nach dem schönen Schema F anzufliegen. Und die Ukrainer und die NATO werden diese ihre Mittel in ziemlich intensivem Tempo verlieren."
Popow schätzt, dass die Ukraine die ersten F-16 bestenfalls im Herbst oder Ende des Jahres erhalten wird. Er ist allerdings davon überzeugt, dass die ersten Maschinen höchstwahrscheinlich auf Einsatzflugplätzen der Nachbarländer der Ukraine, vor allem in den östlichen Teilen Polens und Rumäniens, stationiert werden:
"Denn es ist für sie notwendig, die operative und taktische Tiefe abzudecken – die Gebiete Odessa, Nikolajew und Cherson sowie die Gebiete Lwow, Kiew und Wolhynien."
Juri Knutow fügt dem hinzu, dass der Kampfradius der F-16 etwa 1.700 Kilometer beträgt, was theoretisch ausreicht, um einige der Kampfeinsätze von ausländischen Flugplätzen aus zu fliegen. Allerdings begeben sich die Slowakei, Rumänien und Polen in große Gefahr, wenn sie ihr Staatsgebiet Kiews Luftwaffe zur Verfügung stellen:
"Unsere A-50-Langstrecken-Radarerkennungsflugzeuge sind fast rund um die Uhr in der Luft. Diese Starts und Landungen in Polen, der Slowakei und Rumänien können auch von unseren Satelliten und Langstreckenradaren erfasst werden."
Denn Knutow ist überzeugt, dass "wir nicht gleichgültig der Tatsache gegenüberstehen werden, dass die NATO Flugzeuge gegen uns einsetzt". Um diese Flugzeuge am Himmel über der Ukraine zu bekämpfen, kann Russland die Mehrzweckjäger Su-30 und Su-35 sowie die ganze Palette seiner Flugabwehrsysteme S-300PM-2, S-350 Witjas, S-400 und S-400W4 einsetzen. Der Militärexperte erinnert:
"Vor etwa sechs Monaten zerstörte eines unserer Boden-Luft-Raketensysteme mit großer Reichweite eine ukrainische Su-27 in einer Entfernung von etwa 300 Kilometern. Das ist bis heute der Rekord für die Zerstörung von Kampfflugzeugen."
Als Zusammenfassung des hier Beschriebenen sei ein Beitrag auf dem Telegram-Kanal "Mit den Augen eines Mannes mit Lampassen" empfohlen. Der Kanal veröffentlicht die Ansichten und Analysen russischer Offiziere und dessen Autoren sollen laut ungeprüften Daten Verbindungen zum russischen Luftwaffengeneral Sergei Surowikin haben.
Ihrer Analyse zufolge sei die Lieferung von F-16 nur die Spitze eines riesigen Eisbergs an sündhaft teurer – "Willst du jemanden ruinieren, so schenk ihm einen Panzerkreuzer" – und vor allem langwierig aufzubauender logistischer Infrastruktur. Die Folgerung lautet sinngemäß, dass die Arbeiten zu deren Aufbau höchstwahrscheinlich schon lange laufen – sie jedoch andererseits eine Masse saftiger Ziele für die russische Aufklärung und anschließend für russische Präzisionslenkflugkörper bietet. Wörtlich heißt es im Text:
"Die Kampfflugzeuge sind nur die Spitze des Eisbergs, die Spitze einer groß angelegten Kriegsinfrastruktur.
Sie können nicht einfach auf einer Landebahn irgendwo nahe Kiew gelandet und dort belassen werden, um dann gelegentlich zu Kampfeinsätzen ausgeflogen zu werden."
Alles in allem müssen die zweieinhalb Dutzend Kampfflugzeuge, um voll einsatzfähig zu sein, täglich von qualifiziertem Personal in großer Mannzahl gewartet werden. Wir sprechen hier von Hunderten und Tausenden von Menschen. CNN-Quellen zufolge kann die Ausbildung von Technikern 'je nach anvisiertem Ausbildungsstand Monate oder Jahre dauern'.
Jede Flugstunde mit einer F-16 erfordert 16 Stunden Wartung.
Die Flugzeuge müssen repariert und dafür die gesamte Infrastruktur der Flugplätze von Grund auf neu aufgebaut werden. Zumindest derjenigen Flugplätze, auf denen diese F-16 dauerhaft stationiert sein werden. Sie benötigen auch neue Ersatzteil- und Treibstoffversorgungssysteme sowie Kommunikations- und Kontrollsysteme. Und nicht zuletzt auch riesige Mengen kompatibler – also nicht sowjetischer! – Munition.
Höchstwahrscheinlich haben die Arbeiten zum Aufbau dieser Infrastruktur in der Ukraine entweder bereits begonnen oder werden in naher Zukunft beginnen. Denn ohne sie sind die F-16 nur ein hübsches, aber sinnloses Bild.
Das Aufspüren und Zerstören all dieser Infrastruktur wird eine der Hauptaufgaben der russischen Streitkräfte sein. Es besteht kein Zweifel daran, dass sowohl unsere Aufklärung als auch unsere hochpräzisen Langstreckenraketen dazu in der Lage sein sollten."
*Anmerkung der Redaktion: Wer sich ein wenig mit der Geschichte der Flugabwehr-Lenkflugkörper auskennt, dürfte sich an das Funktionsprinzip des US-Systems Nike-Hercules erinnert fühlen. Dessen Raketen trugen Atomsprengköpfe, um ihre infolge der geringen Auflösung der damaligen Radare ansonsten unzureichende Trefferquote auszugleichen. Zwar ist die Auflösung der heutigen russischen Radare ebenso wie die Genauigkeit der russischen Zirkon und Kinschal deutlich höher, doch diese Lenkflugkörper sind gegen See- und Bodenziele ausgelegt und gegen Luftziele somit ebenfalls nur unzureichend treffsicher. Dies jedoch kann, wie der Generalmajor andeutet, mit Massenstarts und der schieren Masse ihrer zunächst konventionellen Sprengköpfe mit ihrem dennoch im Vergleich zu Flugabwehrraketen ungleich größeren Splitterradius ausgeglichen werden.
Mehr zum Thema – Wie die US-amerikanische Luftabwehr das Duell mit der Kinschal-Rakete in Kiew verlor
Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen bei Wsgljad.
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.