Krokodilstränen bei deutschen Medien: Hunderte deutsche Staatsbedienstete müssen Russland verlassen
Video: In der deutschen Botschaft in Moskau müssen in letzter Zeit immer häufiger die Sachen gepackt werden. Das Video von RIA Nowosti zeigt, wie Habseligkeiten ausgewiesener Diplomaten mit Lkws vom Botschaftsgelände gefahren werden.
Bereits im April hatte Russland auf die Ausweisung von 30 russischen Diplomaten aus Deutschland reagiert und als Gegenmaßnahme die Zahl der in Moskau akkreditierten deutschen Staatsbediensteten eingeschränkt. Den "Überzähligen" war eine Frist bis zum 31. Mai für die Ausreise gesetzt worden, die nun ausläuft.
Am Sonnabend wärmten einige deutsche Massenmedien, darunter die Süddeutsche Zeitung, die Tagesschau und die Welt, die Nachricht wieder auf und vergossen Krokodilstränen:
"Hunderte deutsche Staatsbedienstete müssen in diesen Tagen Russland verlassen. Das Auswärtige Amt bestätigte dem ARD-Hauptstadtstudio einen entsprechenden Bericht der 'Süddeutschen Zeitung'. Demnach sind Diplomaten, aber vor allem Kulturmittler wie etwa Lehrkräfte der deutschen Schule in Moskau und in erheblicher Zahl Mitarbeiter der Goethe-Institute betroffen. Insgesamt ist von einer niedrigen bis mittleren dreistelligen Zahl die Rede", schreibt die Tagesschau.
Russland habe der Bundesregierung laut dem Bericht der Süddeutschen vorgehalten, etwa doppelt so viele Beamte und Angestellte nach Russland entsandt zu haben wie umgekehrt. Bleiben sollen den Angaben zufolge etwa 350 Personen. Alle Versuche, das Außenministerium in Moskau von dem Plan abzubringen, seien gescheitert, teilte die Zeitung unter Berufung auf deutsche Regierungskreise mit.
Trotz der russischen Argumente und der Tatsache, dass Deutschland mit allen Konfrontationsschritten im deutsch-russischen Verhältnis stets vorausgegangen ist und die Initiative für jede weitere Eskalationsrunde ergriffen hat, bezeichneten Beamte im Auswärtigen Amt die russische Entscheidung, nur noch eine paritätische Anzahl an deutschen Staatsbediensteten im eigenen Land zuzulassen, als "einseitige, nicht gerechtfertigte und nicht nachvollziehbare Entscheidung".
Die Tagesschau lamentiert abschließend:
"Deutschland und Russland hatten im Zuge ihrer schweren Spannungen in der Vergangenheit immer wieder gegenseitig Diplomaten ausgewiesen. Schon jetzt sind die Vertretungen stark ausgedünnt, die Dienstleistungen für deutsche Staatsbürger sind reduziert oder mit längeren Wartezeiten etwa bei der Ausstellung von Dokumenten verbunden. Die Lage hat sich mit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine deutlich verschärft."
Wer die Abwärtsspirale in den bilateralen Beziehungen immer weiter angetrieben hat, wer die "schweren Spannungen" durch einseitige Parteinahme in einem Konflikt, der Deutschland objektiv nichts angeht, ausgelöst hat, erwähnt die Tagesschau an keiner Stelle.
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