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China Daily: Eine neue BRICS-Währung als beste Lösung für alle

Hinter dem Versuch der BRICS-Staaten, das US-Dollar-Monopol durch die Einführung einer eigenen Reservewährung abzuschaffen, steht nicht das Ziel, die US-Währung zu vernichten, so China Daily. Vielmehr geht es darum, eine mehrheitsfähige Lösung zu finden.
China Daily: Eine neue BRICS-Währung als beste Lösung für alleQuelle: Sputnik © Aleksey Nikolskyi

Keine dominierende Reservewährung verfügt über eine unendliche Lebensdauer, und es ist zu erwarten, dass der US-Dollar, wie einst das britische Pfund, früher oder später fallen wird, so die chinesische Zeitung China Daily. Die Vorzeichen gebe es bereits: In einer Situation, in der der US-Dollar zu einer Waffe der US-Außenpolitik wird, die keine breite globale Unterstützung genießt, gefährdet er Handelskonten und -transaktionen, ausländische Unternehmen, Finanzen und Zentralbankreserven. Aus diesem Grund bereitet das Zwangsmonopol des US-Dollars nicht nur dem Globalen Süden, sondern auch einer wachsenden Zahl großer westlicher Volkswirtschaften zunehmend Sorgen. Die Autoren der China Daily erinnern daran:

"Im Jahr 2016 warnte der ehemalige US-Finanzminister Jack Lew: 'Je mehr wir den Dollar und unser Finanzsystem an die US-Außenpolitik binden, desto größer ist das Risiko, dass Länder mittelfristig zu anderen Währungen und anderen Finanzsystemen wechseln.' Sowohl die Regierung von Donald Trump als auch die von Joe Biden haben die Warnung von Lew ignoriert. Eine Folge davon ist das wachsende Interesse des Globalen Südens an BRICS, deren nächster, lang erwarteter Gipfel Ende August in Südafrika stattfinden wird."

Es wird erwartet, dass auf dem Gipfel ein alternatives Finanzsystem beraten wird, das die finanzielle Diversifizierung fördert. Was die Vertreter der BRICS vorschlagen, sei jedoch keine einfache Entdollarisierung, stellt China Daily fest. "Das Ziel ist nicht die Abschaffung der US-Währung, wie es Kritiker und politische Gegner der Vereinigung, vor allem im Westen, gewöhnlich darstellen", heißt es in dem Artikel.

"Die BRICS-Länder haben wenig mit Schurkenstaaten zu tun, die heimlich versuchen, die internationale Ordnung zu untergraben. Sie sind eher mit einem Vermögensverwalter zu vergleichen, der versucht, sein Portfolio zu diversifizieren. Das strategische Ziel der BRICS ist die Diversifizierung und Neuausrichtung, nicht die einfache Entdollarisierung."

Das heißt, um es einfach auszudrücken: Mehr Reservewährungen sind besser für die Welt. Da sich das alte System als gescheitert erwiesen hat, streben die großen BRICS-Volkswirtschaften nach einem stärker diversifizierten globalen Währungssystem. Wenn ein derart kompromittiertes, instabiles System wie jetzt also nicht modifiziert wird, wird es früher oder später ‒ als Folge einer großen Krise ‒ ohnehin zusammenbrechen, betont die Zeitung. Sollten nun keine Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden, wird dieser Zusammenbruch für die ganze Welt sehr schmerzhaft sein. Die BRICS-Länder wollen also den US-Dollar nicht ersetzen, nein. Sie wollen lediglich ‒ bevor es zu spät ist ‒ das Währungssystem diversifizieren, "damit es den Bedürfnissen der heutigen internationalen Wirtschaft besser entspricht".

Zudem, so die Autoren des Artikels, habe Chinas Zentralbankpräsident Zhou Xiaochuan bereits im Jahr 2008, als eine Krise auf die andere folgte und bereits klar war, dass das auf der Hegemonie des US-Dollars basierende System nicht lebensfähig war, die mächtigen westlichen Volkswirtschaften zu einer "Reform des internationalen Währungssystems" aufgefordert. "Brüssel, Washington und Tokio haben dies versprochen, aber nichts Wesentliches ist geschehen", so China Daily. Deshalb nehmen sich die BRICS-Länder und die Institutionen dieses internationalen Zusammenschlusses nun dieser Aufgabe an:

"Die globalen Währungsmechanismen müssen nicht nur den Interessen der US-Amerikaner dienen, die nur 4,1 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen. Diese Mechanismen müssen den Erfordernissen einer multipolaren Weltwirtschaft entsprechen, in der die Aussichten des globalen Wachstums von den großen Entwicklungsländern bestimmt werden."

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