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Polens Präsident Duda: "Der russische Imperialismus kann gerade jetzt preisgünstig gestoppt werden"

Der polnische Präsident Andrzej Duda wirft seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin vor, das Russische Kaiserreich wiederherstellen zu wollen. Er ruft daher dazu auf, den "russischen Imperialismus" jetzt zu stoppen, solange keine US-Soldaten im Ukraine-Krieg sterben.
Polens Präsident Duda: "Der russische Imperialismus kann gerade jetzt preisgünstig gestoppt werden"Quelle: AFP © PAUL ELLIS

Marc Thiessen, Kolumnist der US-Zeitung The Washington Post (WP), hat mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda über den Ukraine-Krieg gesprochen. Der Journalist fragte den rechten europäischen Politiker danach, warum die US-Konservativen eigentlich die Regierung in Kiew unterstützen sollten, anstatt die militärische und finanzielle Unterstützung durch die Regierung von US-Präsident Joe Biden zu kritisieren. Duda antwortete darauf:

"Das ist ganz einfach. Der russische Imperialismus kann gerade jetzt preisgünstig gestoppt werden, weil keine US-Soldaten sterben."

Sollte die russische Aggression nun nicht aufgehalten werden, müsste man künftig einen sehr hohen Preis zahlen, erklärte der Staatschef des östlichen EU-Landes.

Im am 10. August veröffentlichten Meinungsartikel warf Duda seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin vor, von der "Macht der Zaren" zu träumen und das Territorium des Russischen Kaiserreichs wiedererlangen zu wollen. Die Welt erlebe jetzt das Wiederaufleben des russischen Imperialismus. Der rechte Politiker verwies in diesem Zusammenhang auf den Krieg zwischen Moskau und Tiflis im Jahr 2008 und auf "wiederholte Drohungen" Moskaus an die Adresse der baltischen Staaten, Polens und aller zentraleuropäischen Staaten. Der Vormarsch Russlands in der Ukraine müsse daher jetzt gestoppt werden, so Duda.

"Damit es nicht wie im Ersten und im Zweiten Weltkrieg dazu kommt, dass US-Soldaten in Europa ihr Blut vergießen und ihr Leben aufgeben müssen, um Frieden und Freiheit auf der Welt wiederherzustellen."

Gefragt, ob er sich Sorgen wegen eines möglichen Siegs eines Republikaners bei den Präsidentschaftswahlen in den USA im Jahr 2024 mache, entgegnete Duda, dass er keinen Zweifel daran habe, dass sich die USA der Gefahr des russischen Imperialismus sehr bewusst seien. Er sei sich sicher, dass man in den USA verstehe, wie wichtig es sei, dass die Demokratie in Zentraleuropa nicht verschwinde.

Duda bezeichnete die polnische Unterstützung für die Ukraine als sehr bedeutend und verwies auf die Übergabe von Kampfpanzern, darunter vom Typ Leopard, und von MiG-29-Kampfflugzeugen an das ukrainische Militär. Abschließend plädierte der Staatschef für die Aufnahme des Nachbarlandes in die NATO. Er habe eigentlich vor dem Gipfel des Militärbündnisses im litauischen Vilnius erwartet, dass die Regierung in Kiew mehr Unterstützung bekommen würde, als sie in der Tat erhalten habe. So kommentierte Duda die ausgebliebene offizielle NATO-Einladung an Kiew. Es sei zwar klar, dass die Allianz kein Land im Krieg aufnehmen könne, er werde aber auf das Weiße Haus einwirken, damit Kiew eine Beitrittseinladung beim NATO-Gipfel im kommenden Jahr in Washington erhalte.

Die Worte des polnischen Präsidenten stießen in den sozialen Medien auf Kritik. Viele Nutzer des sozialen Netzwerkes X verstanden den Politiker in dem Sinne, dass ukrainische Menschenleben für ihn nur billiges Kanonenfutter seien. Darauf wurde auch der frühere russische Präsident und jetzige Vizechef des russischen Sicherheitsrates Dmitri Medwedew aufmerksam. Die Amtsträger in Kiew sollten jedenfalls ihre Brüder und Verbündeten bewundern, obwohl sie nichts anderes als Tiere seien, schrieb Medwedew.

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