US-Kriegsfanatiker John Bolton macht Biden für Kiews "stockende" Gegenoffensive verantwortlich
Das Scheitern der viel gepriesenen ukrainischen Gegenoffensive gegen Russland ist darauf zurückzuführen, dass der Westen nicht in der Lage ist, Kiew innerhalb eines angemessenen Zeitrahmens mit der notwendigen militärischen Ausrüstung zu versorgen, so der ehemalige nationale Sicherheitsberater der USA, John Bolton.
In einem Gastbeitrag für das Wall Street Journal, der am Sonntag veröffentlicht wurde, beklagte Bolton, dass Kiews lange erwarteter Vorstoß, der Anfang Juni begann, "nicht die Fortschritte macht, die einige Befürworter vorhergesagt hatten", und fügte hinzu, dass die enttäuschenden Ergebnisse ein "Weckruf" für Washington sein müssten.
Der ehemalige Beamte des Weißen Hauses – der weithin als außenpolitischer Falke gilt und den Regimewechsel im Iran, in Syrien, Libyen und Kuba befürwortet hat – beharrte in seinem Artikel darauf, dass Kiews "Unfähigkeit, große Fortschritte zu erzielen, das natürliche Ergebnis einer US-Strategie ist, die nur darauf abzielt, die russische Eroberung abzuwehren". Währenddessen forderte er auch US-Präsident Joe Biden auf, "energisch auf einen ukrainischen Sieg hinzuarbeiten".
"Die offensiven Misserfolge der Ukraine und die defensiven Erfolge Russlands haben eine gemeinsame Ursache: die langsame, stockende und nicht strategische Bereitstellung militärischer Unterstützung durch den Westen", so Bolton, der hinzufügte, dass die von den USA geleitete Unterstützung für Kiew durch Spekulationen über eine mögliche Eskalation des Konflikts durch Moskau weiter behindert wurde.
Bolton, der bis 2019 in der Trump-Regierung diente, versuchte, diese Bedenken zu zerstreuen, indem er betonte, dass es "keine Beweise" dafür gebe, dass Russland über konventionelle militärische Fähigkeiten verfüge, um die NATO zu bedrohen, oder den Wunsch habe, einen Atomschlag auszuführen. Moskau hat wiederholt erklärt, dass es an der Politik festhält, niemals einen Atomkrieg zu führen, und dass es nur dann auf sein Atomwaffenarsenal zurückgreifen würde, wenn die Existenz des Staates selbst bedroht wäre.
Der ehemalige nationale Sicherheitsberater wies auch die Notwendigkeit von Gesprächen zwischen Kiew und Moskau zurück, da diese nur Russland nutzen würden. Stattdessen schlug er vor, dass der Westen und Washington das Sanktionsregime radikal verschärfen sollten.
Darüber hinaus forderte er Washington auf, China direkt Beschränkungen aufzuerlegen, da es Moskau "enorm unterstützt". Peking ist zwar nach wie vor der wichtigste Handelspartner Russlands, hat aber wiederholt bestritten, Moskau militärisch zu unterstützen.
Die ukrainischen Streitkräfte starteten vor über zwei Monaten eine großangelegte Offensive gegen die russischen Linien, nachdem sie durch Hunderte Panzer und gepanzerte Fahrzeuge aus dem Westen verstärkt worden waren. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums ist es Kiew jedoch bisher nicht gelungen, Boden zu gewinnen, und die ukrainischen Streitkräfte haben seit Beginn der Offensive mehr als 43.000 Soldaten verloren.
Boltons Ansicht über die Gründe für die Schwierigkeiten der Ukraine wird von einer Reihe ukrainischer Beamter geteilt, darunter Präsident Wladimir Selenskij, der darauf hinwies, dass es für Kiew ohne Langstreckenwaffen nicht nur schwierig ist, seine Offensive durchzuführen, sondern auch die Frontlinie zu halten.
Moskau hat die westlichen Länder wiederholt davor gewarnt, Kiew militärische Unterstützung zukommen zu lassen, da sie sich damit in einen "Stellvertreterkrieg" gegen Russland verwickeln würden.
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