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Frankreichs Überflugwünsche für Niger-Invasion: Algerien sagt Nein, Marokko stimmt wohl zu

Algerien, unmittelbarer Nachbarstaat von Niger, bevorzugt Berichten zufolge weiterhin eine diplomatische Lösung im Konflikt. Laut Medieninformationen sendete die marokkanische Regierung nach entsprechender Anfrage indes mittlerweile positive Zeichen Richtung Paris.
Frankreichs Überflugwünsche für Niger-Invasion: Algerien sagt Nein, Marokko stimmt wohl zuQuelle: AFP © NICOLAS TUCAT

Algerien hat ein aktuelles Ersuchen Frankreichs abgelehnt, seinen Luftraum für eine Militäroperation in Niger zur Verfügung zu stellen, wie der staatliche Rundfunk am späten Montagabend laut Alarabiya News mitteilte. Das westafrikanische Land Niger grenzt im Süden an Algerien. Algier lehnt demnach weiterhin jede ausländische Militäraktion in Niger ab und bevorzugt demgegenüber "eine diplomatische Strategie, um die verfassungsmäßige Ordnung wiederherzustellen", berichtete der Rundfunk. Algeriens nordöstlicher Nachbar Marokko stellt sich hinsichtlich der Pariser Wünsche demnach an die Seite Frankreichs.

Frankreich hat aktuell, wie auch schon vor den jüngsten politischen Ereignissen, laut der Webseite Arab News rund 1.500 Soldaten in Niger stationiert. Es sei der Rundfunkmeldung dabei nicht klar zu entnehmen, auf welche mögliche Militäroperation sich die algerischen Verantwortlichen bezogen. 

Westafrikas regionale Blockvereinigung, die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS), erklärte jüngst laut dem US-Sender CNN, sie habe einen nicht genannten "D-Day" für eine mögliche militärische Intervention vereinbart, falls diplomatische Bemühungen scheitern sollten. Abdel-Fatau Musah, der "Beauftragte für politische Angelegenheiten, Frieden und Sicherheit der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS)", teilte laut CNN-Artikel mit, dass die Streitkräfte "jederzeit bereit sind, den Befehl für eine militärische Intervention in Niger zu geben". Weiter heißt es im Artikel:

"'Der Tag der Entscheidung steht ebenfalls fest, wird aber nicht bekannt gegeben', sagte Musah vor Journalisten nach dem zweitägigen Treffen der westafrikanischen Verteidigungsminister in der ghanaischen Hauptstadt Accra."

Algerien hat demgegenüber wiederholt erklärt, es sei gegen jede ausländische Militärintervention in der Sahelzone, "da es Auswirkungen wie einen Zustrom von Migranten in sein Hoheitsgebiet befürchtet", so eine mit der Situation vertraute Regierungsquelle gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Die ungenannte Quelle ergänzt: "Wir sind gegen den Putsch, aber wir sind gegen eine militärische Aktion, die die Situation in Niger und darüber hinaus in der Sahelzone verschlimmern würde."

Laut Darlegungen des algerischen Senders Dzair Tube erfolgte parallel zu der Anfrage in Algerien auch die diesbezügliche Kontaktaufnahme mit der marokkanischen Führung. So würde Marokko die geforderten Überflugrechte gewähren. Diese Entscheidung Marokkos folgt laut dem Artikel "einem Muster, das die Aufmerksamkeit globaler Akteure auf sich gezogen hat, da es potenziell zur regionalen Instabilität beitragen könnte". 

Die französischen Behörden reagierten bis dato laut Alarabiya News nicht auf eine Bitte um Stellungnahme zu der Berichterstattung der algerischen Medien.

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