Putin: Russland könnte Gaslieferungen nach Deutschland jederzeit wiederaufnehmen, Berlin will nicht
Während seines Auftritts vor dem Waldai-Forum am Donnerstag hat der russische Präsident Wladimir Putin unter anderem eine Frage nach den Ermittlungen zur Sprengung der Nord-Stream-Pipelines und zu der Bereitschaft Russlands, weiterhin Erdgas nach Deutschland zu liefern, beantwortet. Letztere bejahte der Präsident ausdrücklich. Deutschland müsse nur darum bitten, dann werde Russland "den Hahn aufdrehen". Berlin wolle es aber nicht, ergänzte er.
Putin antwortete damit auf die Frage eines russischen Journalisten, der die Sprengung der Nord-Stream-Pipelines untersucht. Der Journalist ging in seiner Frage auf das Fehlen jeder Reaktion und jeder Verurteilung des Anschlags durch den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz ein. Auch werde der Vorfall nach seiner Auffassung nicht gründlich und zielstrebig untersucht.
Das russische Staatsoberhaupt wies auf die Ankündigung von US-Präsident Joe Biden im Vorfeld des Anschlags, den Wladimir Putin zugleich ausdrücklich als einen Akt des internationalen Terrorismus qualifizierte, die USA würden die Gaslieferungen über die Nord-Stream-Leitungen unterbinden, hin. Auch werde Russland nicht an den Ermittlungen beteiligt, trotz zahlreicher Angebote vonseiten Moskaus dazu.
Ermittlungsergebnisse gebe es keine, und, ergänzte Putin, es werde sie "nach allem Ermessen" auch nicht geben.
Schließlich, fuhr der Präsident fort, sei es stets erforderlich zu fragen, wem ein zu untersuchender Vorfall nütze. In diesem Fall sei dies eindeutig: Die USA hätten schon länger das Monopol als Lieferant von Energieträgern nach Europa haben wollen. Ihr Ziel hätten sie nun erreicht. Durch wessen Hand der Anschlag ausgeführt worden sei, sei da nach Putins Auffassung bedeutungslos.
Es gebe aber weiterhin einen unbeschädigten Strang der Nord Stream 2, über den 27,5 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich geliefert werden könnten. Dies hänge nur von der Entscheidung der Bundesregierung ab:
"Heute die Entscheidung, morgen drehen wir den Gashahn auf, und schon fließt das Gas", so Putin wörtlich.
Deutschland treffe diese Entscheidung nur deshalb nicht, weil Washington dies nicht gestatte, fuhr er fort. Damit schade Deutschland sich selbst. Russland liefere weiterhin Erdgas nach Europa, nämlich über die Türkei, deren Erdgasleitungen ukrainische terroristische Gruppen nunmehr im Visier hätten, sowie über die Ukraine selbst. Es fänden regelmäßige Drohnenangriffe auf die Leitungen im Schwarzen Meer mit britischer Beteiligung statt. Dass Briten beteiligt sind, ergebe sich aus dem Abhören von Gesprächen, man höre die englische Sprache.
Was den Transit über die Ukraine betrifft, so lässt Kiew diesen wegen der damit verbundenen Einnahmen trotz aller aggressiven Rhetorik zu. "Geld stinkt nicht", kommentierte Putin dies.
Wenn Deutschland nicht wolle, dann sei es eben so, schloss das russische Oberhaupt seine Antwort. Russland werde eben seine Lieferungen in andere Teile der Welt ausweiten.
Mehr zum Thema – Nord Stream: Es ist an der Zeit, über Verrat zu reden
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.