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Schwere Unruhen in muslimischen Ländern nach Luftangriff auf Krankenhaus in Gaza

Nach dem Luftangriff auf ein Krankenhaus in Gaza ist es in muslimischen Ländern, darunter der Libanon, Jordanien und die Türkei, zu Protesten gegen Israel gekommen. Dabei kam es zum Teil auch zu schweren Ausschreitungen.
Schwere Unruhen in muslimischen Ländern nach Luftangriff auf Krankenhaus in GazaQuelle: AFP © Joseph Eid

Der Angriff auf ein Krankenhaus im Gazastreifen, bei dem mindestens 500 Palästinenser getötet wurden, hat in Ländern mit muslimischer Mehrheit, darunter derLibanon, Jordanien und die Türkei, Proteste und Unruhen ausgelöst.

Palästinensische Regierungsmitglieder haben Israel für den tödlichen Vorfall vom Dienstag verantwortlich gemacht, obwohl die israelische Regierung die Verantwortung bestritten hat und ihrerseits erklärte, "Terroristen des Islamischen Dschihad" in Gaza hätten die Einrichtung mit einer fehlgeleiteten Rakete getroffen.

In Beirut rief die militante Hisbollah zu einem "Tag des beispiellosen Zorns" auf, und vor der US-Botschaft im Awkar-Viertel versammelten sich Demonstranten.

Einige warfen Steine gegen den Sicherheitszaun und versuchten, ihn zu erklimmen. Die Polizei reagierte mit Tränengassalven und setzte Wasserwerfer ein, um die Menschenmenge zurückzudrängen, wie der libanesische Nachrichtensender MTV berichtete.

Berichten zufolge versuchten Demonstranten auch, in das Büro der UN-Wirtschafts- und Sozialkommission für Westasien (ESCWA) in der Innenstadt von Beirut einzudringen.

Ähnliche Szenen spielten sich in der jordanischen Hauptstadt Amman ab, wo eine wütende Menge israelische Flaggen verbrannte und versuchte, die israelische Botschaft zu stürmen. Wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete, durchbrachen sie die erste Sicherheitsbarriere, wurden aber später von der Polizei, die Tränengas einsetzte, zurückgedrängt.

"Die Polizei ging gegen eine Gruppe von Demonstranten vor, die sich in der Nähe der Botschaft versammelten und versuchten, das Gebäude zu erreichen", so die jordanische Direktion für öffentliche Sicherheit, die von der Webseite Roya News zitiert wird.

In Amman sollte am Mittwoch ein Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der USA, Jordaniens, Ägyptens und der Palästinensischen Autonomiebehörde stattfinden. Die jordanischen Behörden haben die Veranstaltung aus Solidarität mit den Opfern in Gaza inzwischen abgesagt.

In mehreren türkischen Städten, darunter Istanbul, Malatya, Gaziantep und Kayseri, fanden Kundgebungen statt.

In Istanbul, der größten Stadt der Türkei, versammelte sich eine große Menschenmenge vor dem israelischen Konsulat, wobei einige Demonstranten Feuerwerkskörper abfeuerten, den Sicherheitszaun erklommen und versuchten, das Gebäude in Brand zu setzen. Andere warfen Steine und setzten eine US-Flagge in Brand, wie lokale Medien berichteten.

Die Polizei griff ein und löste die Randalierer auf. Fahrettin Altun, Sprecher von Präsident Recep Tayyip Erdoğan, forderte diejenigen, die ihre "berechtigte Wut" über die Toten in Gaza zum Ausdruck bringen wollten, auf, die Gesetze zu respektieren und "den gesunden Menschenverstand zu bewahren".

Die palästinensischen Behörden behaupten, eine israelische Fliegerbombe habe das Al-Ahli Arab Hospital in Gaza-Stadt getroffen und am Dienstag mindestens 500 Menschenleben gefordert.

Die israelische Armee und Premierminister Benjamin Netanjahu erklärten jedoch, das Krankenhaus sei von einer Rakete getroffen worden, die von der militanten palästinensischen Gruppe Islamischen Dschihad abgefeuert und vom Kurs abgekommen sein soll. Israelische Sicherheitskreise haben der Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert, vorgeworfen, Krankenhäuser, Schulen und Moscheen als Deckung für ihre Agenten zu nutzen.

Die israelischen Streitkräfte führen seit einem Überraschungsangriff der Hamas und verbündeter Kämpfer auf israelische Städte am 7. Oktober Vergeltungsschläge gegen den Gazastreifen durch.

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