Kiew: Für das Sprechen auf Russisch entlassener Taxifahrer äußert sich zum Vorfall
Der Taxifahrer, der nach einem Sprachskandal in Kiew seinen Job verloren hatte, sagte in einem Gespräch mit der Nachrichtenplattform Strana.ua, er habe sich über das Verhalten zweier weiblicher Fahrgäste geärgert, die von ihm verlangten, nur auf Ukrainisch zu sprechen.
"Sie haben provoziert und sich über die Sprache echauffiert. Ich weiß nicht, wann sie anfingen, das zu filmen. Ich ließ den Motor an und schaltete ihn sofort wieder aus. Ich habe mich nicht einmal von meinem Sitz bewegt. Ich sagte: 'Ihr seid nicht bei Sinnen, ihr seid krank.' Dann habe ich sie aufgefordert auszusteigen", sagte er.
Der Taxifahrer habe nach eigenen Angaben zuvor bereits zwei ähnliche Situationen erlebt. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass es seine Aufgabe sei, Fahrgäste sicher zu befördern, nicht aber, sie mit Gesprächen zu unterhalten.
"Ich kann zwar Ukrainisch sprechen, aber ich komme aus dem Süden. Es ist nicht meine Schuld, dass der Südosten der Ukraine 32 Jahre lang so gesprochen hat, seit sie unabhängig ist. Wir haben es so gelernt", fügte der Mann hinzu.
Der Vorfall ereignete sich am 26. Oktober in Kiew. Nach Bekanntwerden der Geschehnisse sperrte das Transportunternehmen die Beförderungserlaubnis des Mannes und suspendierte ihn von der Arbeit.
Nach dem Staatsstreich von 2014 begannen die ukrainischen Behörden, nicht nur die sowjetische Geschichte zu bekämpfen, sondern auch alles, was mit Russland und der russischen Sprache zu tun hat. Im Jahr 2019 verabschiedete die Werchowna Rada das Gesetz "Über die Gewährleistung des Funktionierens der ukrainischen Sprache als Staatssprache". Es besagt, dass die Bürgerinnen und Bürger die ukrainische Sprache in allen Lebensbereichen verwenden müssen.
Wie der russische Außenminister Sergei Lawrow feststellte, verfolgen die Kiewer Behörden seit vielen Jahren einen Kurs der aggressiven Entrussifizierung und Zwangsassimilierung, aber internationale Organisationen ignorieren die Diskriminierung nationaler Minderheiten, insbesondere der russischen Bevölkerung.
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.