Zeitalter der kriegerischen Täuschung: Der Deepfake als Leitmotiv des 21. Jahrhunderts
Von Elem Chintsky
Teil eins dieser Analyse finden Sie hier.
Um dieser holistischen "5. Generation der Kriegsführung" gewahr zu werden, sollte man die These in einige Bereiche zerlegen und einzeln betrachten.
Dazu diente bereits der kleine Traktat zum Informationskrieg – mit dem wachsenden Potenzial audiovisueller "Deepfakes" und der mit ihnen gegen einfache Bevölkerungen geführten kognitiven Kriege – als erster Schritt.
Neben dem informations- und kommunikationstechnischen Aspekt gehört die neurologische, biologische und wirtschaftliche Kriegsführung zum Gesamtphänomen. Das Schlachtfeld ist der Geist, der Verstand, die Vernunft, aber eben auch der Körper (besonders das Gehirn) eines jeden einzelnen Gesellschaftsteilnehmers – egal ob Arzt, Anwalt, Apotheker, Akademiker oder Arbeitlosengeld-Empfänger. Jeder nimmt daran teil. Und da schon Rainer Werner Fassbinder gesagt hat, dass "er auch schlafen kann, wenn er tot ist", gilt: Die Teilnahme an dieser Kriegsführung findet fast unentwegt und schier pausenlos statt, solange das Bewusstsein rattert.
Die Armada an kommunikativen Deepfakes ist der bindende Leim, der die anderen gerade aufgelisteten "Kriege des vollen Spektrums" erst ermöglicht. In einer Demokratie brauchen zentralisierte Machtinteressen heutzutage immerhin ein vages Einverständnis, um das Individuum zu bekriegen.
Im vergangenen März hatte zudem der unabhängige Analyst James Corbett auf seinem englischen Substack eine Ermittlung zum Thema veröffentlicht. Einige seiner Punkte sind es wert, vertieft zu werden.
Chronik der Generationen der Kriegsführung
Corbett listet eine übersichtliche Chronik der verschiedenen Generationen von Kriegsführung auf. Die erste Generation der Kriegsführung bezeichnet die Dominanz der eindimensionalen Glattrohrmuskete, die vom 16. bis 19. Jahrhundert in transparenten Frontlinien und unmissverständlichen Kolonnen-Formierungen angewandt wurde. Bei jeder abgefeuerten Kugel aus 70 Metern Entfernung gab es eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit getroffen zu werden und vice versa. Wobei die zweite Generation der Kriegsführung durch die Taktik des indirekten Feuers und der Massenbewegung in einer Epoche der Gewehrmuskete, der Hinterlader, des Stacheldrahts und des Maschinengewehrs entwickelt wurde.
Der Erste und Zweite Weltkrieg und ihre nichtlineare Beschaffenheit waren geprägt von der dramatischen Zunahme der Feuerkraft auf dem Schlachtfeld (besonders durch die moderne Artillerie), aus der auch die Not für komplexere Manöver und eine Reihe an Infiltrationstechniken entstand. Dies ist die "dritte Generation der Kriegsführung", welche bis heute beobachtet werden kann.
Mit der 4. und 5. Generation scheiden sich die Geister der Militärhistoriker, Analysten und Zukunftsforscher etwas. Bei der vierten Generation, die mit dem Ende des Kalten Krieges begann, scheint aber bereits das Kriegsmonopol nicht mehr allein beim Nationalstaat zu verweilen – mit privaten Militärs, kommerziellen Söldner-Organisationen sowie "hybrider" Machtprojektion – und die kriegerische Auseinandersetzung kehrte zurück zu einer dezentraleren Form von einst, aber mit hochmodernen Waffen. In dieser Ära sind Grenzen zwischen "militärisch" und "zivil", wie auch der Krieg in Gaza tragisch zeigt, verschwommen. Armeen neigen eher zu Operationen der Aufstandsbekämpfung als zu konventionell-militärischen Schlachten, obwohl der Ukrainekrieg auch lange Episoden aufweist, die vom Gegenteil zeugten. Verfeindete Parteien sind meist religiös oder ideologisch motiviert, so dass psychologische Operationen die entscheidende Rolle spielen.
Corbett zitiert relevante Wissenschaftler, die alle etwas unterschiedlich die "Kriegsführung der fünften Generation" zu definieren versuchen. Zum einen wären da Wang Xiangsui und Qiao Liang von der Volksbefreiungsarmee, die von der Ära der "uneingeschränkten Kriegsführung" schreiben, in der "ein relativer Rückgang der militärischen Gewalt" zu "einer Zunahme der politischen, wirtschaftlichen und technologischen Gewalt" geführt hat. Zum anderen wird an Dr. Waseem Ahmad Qureshi erinnert, der sie als "Kampf der Wahrnehmungen und Informationen" bezeichnet.
Somit kann heute zumindest die Rede von einer dynamischen Übergangszeit sein, in der Strategien und Schmerzgrenzen im Rahmen einer bereits existierenden, holistischen "Kriegsführung der 5. Generation" ausgetestet werden können. Die Coronakrise war eindeutig einer von solchen weitestgehend nicht-militärischen Testläufen, in dem extrem viele Erkenntnisse in der menschlichen Verhaltensforschung gebündelt wurden – die Auswertung läuft sicher noch.
Der interdisziplinäre Deepfake am Körper
Innerhalb der biologischen Kriegsführung findet der Deepfake zum einen im Essen statt, welches wir tagtäglich zu uns nehmen. Gemeint sind genetisch modifizierte Organismen, die von immer größeren Monopolen im Labor erschaffen und vertrieben und an die Massen verfüttert werden. Dazu gehören sowohl genetisch manipulierte Pflanzen als auch Tiere. Anfänglich etwas zurückhaltender als die USA, stellt auch die EU die Gleise für die nahe Zukunft so um, dass der landwirtschaftliche Übergang auf unifizierte, regulierte, GMO-basierte Nahrungsgüter reibungslos ist.
Dass GMO-Nahrung Risiken für Vergiftung, allergische Reaktionen, Antibiotika-Resistenz, Immunschwäche, Krebserkrankungen und einen generellen Verlust von Nährstoffen darstellt, ist lange kein Hintergrundwissen mehr. Diese systemisch beabsichtigte Schwächung des menschlichen Körpers ist eine Form der biologischen Kriegsführung gegen den Menschen.
Wo wir bereits beim Deepfake der Gen-Editiertechniken beim Menschen wären – zum Beispiel das sogenannte "Gene Drive", welches offiziell für DNA-Reparatur und andere "Optimierungen" eingesetzt wird. Unter dieser Art "Gentherapie" verstehen die involvierten Wissenschaftler (und die internationale Pharmalobby dahinter) den Eingriff in das menschliche Erbgut, um "Krankheiten, Behinderungen und andere biologische Schwächen" auszumerzen. Die "Gene Drive"-Technologie birgt dahingehend eine enorme Gefahr. Zwar – wie immer – als das unmissverständliche Allheilmittel der Zukunft gelobt, gibt es auch nicht von multinationalen Konzernen finanzierte Wissenschaftler-Vereinigungen, wie die Zivilgesellschaftliche Arbeitsgemeinschaft zu Gene-Drives, die vor dieser Technologie strengstens warnt und eine augenblickliche Vernichtung aller damit verbundenen Praktiken und Patente empfiehlt:
"Die potenzielle Bedrohung durch waffenfähige Gene Drives kann gar nicht deutlich genug hervorgehoben werden. Während ein schädlicher Gene Drive theoretisch in einen sich schnell ausbreitenden Parasiten eingebaut werden könnte, um eine Bevölkerung 'auszurotten' oder eine Nahrungsmittelernte zu vernichten, könnte die größere Bedrohung von den sich verändernden geopolitischen und sicherheitstechnischen Anforderungen ausgehen, die die Existenz von Gene Drives mit sich bringen könnte. Die Notwendigkeit, Gene-Drives als potenzielle Biowaffe zu kontrollieren, könnte die militärische Kontrolle und geheime Absprachen bei biotechnologischen Entwicklungen ausweiten und vertiefen."
Zu dieser "Gentherapie" gehört natürlich die Editierung von menschlichem, genetischem Material per CRISPR-Methode, wie sie im Rahmen der Injektion eines mRNA-"Impfstoffes" vollzogen wird und in der Coronakrise üblich geworden ist. Die neuen Krankheiten und Immunschwächen, die aus diesen experimentellen Impf-Kampagnen hervorgehen, haben die perfekten Zutaten für eine effektive biologische Kriegsführung gegen die gemeine Bevölkerung: Erstens bedarf es keiner transparenten Kriegserklärung, die ohnehin nur schlechte PR wäre. Stattdessen kann von der "Verbesserung der menschlichen Lebensqualität" geredet werden. Zweitens gibt es kaum eine populärwissenschaftliche Plattform, die in dieser Generation (und der nächsten) jemals eingestehen würde, dass diese neue Technologie irgendwelche berichtenswerten "Nebenwirkungen" hätte, geschweige mit der Absicht angewandt wurde, um demografische Kontrolle zu betreiben. Drittens ist das Stockholm-Syndrom lukrativ: Die Opfer dieser biologischen Kriegsführung, die diese Angriffe auf sich überlebt haben, dürfen sich bei Moderna, Pfizer und BionTech für die neuen Heilmittel in der Schlange anstellen. So entstand bereits ein neuer kommerzieller Kreislauf mit eugenischem Antrieb.
Deepfake am Kopf
Nein, hier geht es nicht mehr um den herkömmlichen Informationskrieg. Diesmal handelt es sich um "neurologische Kriegsführung", wie zum Beispiel Dr. James Giordano im Sommer 2017 bei einer Präsentation erläuterte. Der Neurowissenschaftler und Neuroethiker spricht von der Anwendung und Entwicklung von sogenannten "Neuro-Waffen". Dabei klassifiziert Giordano sogenannte "interventionelle Technologien" als cyber-verknüpfte neurokognitive Manipulation, neuartige Arzneimittel, neuromikrobiologische und neurotechnologische Mittel sowie organische Neurotoxine.
Giordano, als Koryphäe der Neurologie am Georgetown University Medical Center, sagt in eigenen Worten, dass "Drogen, Wanzen, Gifte und Geräte", die kognitiven Funktionen des Zielsubjekts entweder verbessern oder stören können. Als Beispiel nennt er "Nanopartikel" mit "hoher Aggregation im Zentralnervensystem", die "im Gehirn oder in den Gefäßen verklumpen" und "im Wesentlichen eine hämorrhagische Diathese verursachen." Hierbei handelt es sich um Stichwörter, die ab 2021 viel mehr Resonanz im alternativen Diskurs erhielten als noch im Jahr 2017 – als Giordano davon schwärmte.
Der Deepfake bildet sich im Kontext der magischen Wörter "plötzlich und unerwartet". So bleibt die Kriegsführung verdeckt mit einer dicken Schicht "guter Absichten." Es sei angemerkt, dass all diese Methoden der neurologischen Kriegsführung an Zivilisten in einem Kommuniqué des United States Special Operations Command (USSOCOM) vom Februar 2023 akribisch aufgezählt und als legitime Strategien zum Staats- und Hegemonieschutz bewertet werden. Eine ethische Pandemie im Wissenschaftssektor ist lange schon am Wüten: Die Urteilskraft darüber, was in der neuen Wissenschaft "gemacht werden kann" und "gemacht werden darf oder soll" ist vollkommen aus den Fugen geraten. Aus den humanistischen Disziplinen, wie der Soziologie, Philosophie, der humanistischen Ethik gibt es so gut wie keinen bedeutenden Widerstand mehr.
Deepfake in Wirtschaftskriegen
Einer der ältesten Deepfakes der Wirtschaft der Moderne ist das Mindestreserve-System der westlichen Zentralbanken, mit dem der uneingeschränkte Geldschöpfungshebel und die endlose Staatsverschuldungsachterbahn allesamt zu einer schwindenden Kaufkraft der relevanten Währungen führen. Eine kleine Kaste von Spekulanten bereichert sich und ihre Gönner. Neusprech wird eingesetzt, um klug von einer "chaotischen, nicht-anthropogenen Inflation" zu sprechen, "die die Preise in die Höhe schießen lässt." Alles wird teurer, aber das Geld "bleibt stark und verlässlich" – um diese vermeintliche Binsenwahrheit aufrechtzuerhalten, müssen die System-Medien dafür die Wahrnehmung rund um die Uhr kuratieren. Wovon hier die Rede ist, ist eine langfristige Enteignung und geldpolitische Versklavung des eigenen Bürgers. Die oligarchische Hoffnung ist, dass die Erkenntnis über die Enteignung gar nicht kommt, oder erst dann kommt, wenn der digital-faschistoide , supranationale Polizeistaat bereits installiert wurde.
Der wohl aktuellste Deepfake, welcher zur wirtschaftlichen Drangsalierung der eigenen Bürger dient, sind die offiziellen Sanktionen des Wertewestens gegen souveräne und damit unliebsame und aufmüpfige Nationen, wie Russland und Iran.
Man nimmt in Deutschland gerne die Sanktionen gegen Moskau als moralischen Imperativ hin, da einem zentral durch die öffentlich-rechtlichen Staatsmedien erklärt wurde, dass diese das "böse Russland" für seinen "imperialistisch-irrationalen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine" unwiderruflich peinigen würden. Jegliche eigenen Nachteile davon seien von kurzer Dauer und werden mit atemberaubenden, ethischen und wirtschaftlichen Dividenden später wieder belohnt, so die Zusicherungen der westlichen Polit-Akteure an ihre wahlberechtigten Zivilisten. Dass nach zwei Jahren immer noch nicht erkannt wurde, dass das genaue Gegenteil erreicht wird, ist ein Zeugnis für die währende Effektivität der heimischen Propaganda. Ganz zu schweigen davon, dass auch noch Vorsätzlichkeit und Kalkül statt unglücklicher Zufall hinter dem eigentlichen Grund für das Sanktionstheater und sein Resultat stehen – nämlich die historisch signifikante Deindustrialisierung der Bundesrepublik Deutschland.
Um die "richtigen" und die "unangebrachten" Deepfakes besser zu sortieren und ihnen die volle Wirkung zu erlauben und zu ermöglichen, welche sie laut gewissen Interessengruppen verdienen, gab neulich die UNESCO Leitlinien heraus, wie die freie Meinungsäußerung im Internet in Zukunft organisiert werden sollte. Der Leser weiß, ob Neusprech mittlerweile Standard ist, wenn behauptet wird, dass "die Rechte der Menschen geschützt" werden müssen. Es sei des Weiteren angebracht, um "Fehlinformationen" – wie vermeintlich in diesem Text verbreitet – sowie "Hassreden" gegen Entwickler von Neuro-Waffen zu verhindern und natürlich um Verschwörungstheorien über "elitäre, eugenische Kontrolle von oben" zu bekämpfen.
Wer wäre für das Bereitstellen eines Instrumentariums für die Gestaltung dieser neuartigen digitalen Sicherheit noch besser geeignet als das Weltwirtschaftsforum in Davos? Während der klassische Krieg in hybrider Form bei all diesem "Fortschritt" auch weiter tobt, werden digitale Informationen editiert, unsere Ernährung editiert, unsere Gene editiert, unser Gehirn editiert. All diese Deepfakes, um "die Wahrheit" zu schützen, aber die Wahrheit zu meiden. Was könnte da jemals schiefgehen?
Elem Chintsky ist ein deutsch-polnischer Journalist, der zu geopolitischen, historischen, finanziellen und kulturellen Themen schreibt. Die fruchtbare Zusammenarbeit mit RT DE besteht seit 2017. Seit Anfang 2020 lebt und arbeitet der freischaffende Autor im russischen Sankt Petersburg. Der ursprünglich als Filmregisseur und Drehbuchautor ausgebildete Chintsky betreibt außerdem einen eigenen Kanal auf Telegram, auf dem man noch mehr von ihm lesen kann.
Mehr zum Thema - Wer nicht passt, wird rausgedrängt: Über den Umgang mit "missliebigen" Meinungen in Deutschland
RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.