International

Botschafterin: USA leiten alle Informationen über Anschlag an russische Geheimdienste weiter

Nach dem Terroranschlag auf die Konzerthalle Crocus City Hall hat Moskau Washington um Informationen über den Anschlag gebeten. Diese seien zur Unterstützung der Ermittlungen an den russischen Geheimdienst übermittelt worden, berichtet die US-Botschafterin in Russland.
Botschafterin: USA leiten alle Informationen über Anschlag an russische Geheimdienste weiterQuelle: AP © Sergei Ilnitsky

Lynn Tracy, die Botschafterin der Vereinigten Staaten in Russland, gibt bekannt, dass Moskau um Auskunft über den Terroranschlag auf die Konzerthalle Crocus City Hall gebeten hat. Die USA hätten Informationen zur Verfügung gestellt und würden dies auch weiterhin tun, so Tracy.

"Seitdem haben die Vereinigten Staaten Informationen, über die wir verfügen, den russischen Geheimdiensten zur Verfügung gestellt, um die Ermittlungen zu unterstützen und auf deren direkte Anfrage zu antworten. Das werden wir auch weiterhin tun", so Tracy. Der Informationsaustausch werde trotz "echter und tiefgreifender Differenzen mit dem Kreml" fortgesetzt, weil "russische Bürger das Recht haben, in Sicherheit und Würde zu leben", teilt die Botschafterin auf Telegram mit.

Am 22. März hatten Bewaffnete die Konzerthalle in der Stadt Krasnogorsk nahe Moskau gestürmt und das Feuer eröffnet. Anschließend setzten die Terroristen das Gebäude in Brand. Mehr als 140 Menschen kamen dabei ums Leben, mehr als 500 weitere Personen wurden verletzt. Adrienne Watson, die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus, erklärte daraufhin, die USA hätten im März Informationen über die Vorbereitung eines Anschlags in Moskau erhalten und diese an Russland weitergegeben.

Die Washington Post berichtete unter Berufung auf anonyme US-Beamte, dass Russland vor einem Terroranschlag in einer bestimmten Konzerthalle gewarnt worden sei. Die Warnung sei am 8. März auf der Webseite der Botschaft veröffentlicht worden und habe unter anderem den Hinweis enthalten, dass der Anschlag während eines Konzerts stattfinden könnte. Reuters berichtete, dass auch Iran vor einem Anschlag gewarnt habe.

FSB-Direktor Alexander Bortnikow bestätigte, dass Russland Anfang März tatsächlich über die Vorbereitung eines Terroranschlags Informationen erhalten habe. Diese seien jedoch allgemeiner Natur gewesen.

Die Ermittlungen zu dem Anschlag dauern noch an. Anfang April wurde ein elfter Verdächtiger, ein tadschikischer Staatsbürger, in Moskau verhaftet. Laut einer Erklärung des Ermittlungskomitees vom 29. März gaben die Beschuldigten an, ihre Taten seien von einem anonymen Mann auf Telegram koordiniert worden.

Drei Tage nach dem Anschlag erklärte der russische Präsident Wladimir Putin, der Angriff sei "von radikalen Islamisten" verübt worden, räumte jedoch ein, dass "diese Gräueltat nur eine in einer ganzen Reihe von Versuchen derjenigen sein könnte, die unser Land seit 2014 mit den Händen des neonazistischen Kiewer Regimes bekämpfen". Später betonte er, dass Russland nicht das Ziel von Terroranschlägen islamischer Fundamentalisten sein könne.

Mehr zum Thema - Moskau droht US-Diplomaten wegen Unterstützung von unerwünschten NGOs mit Ausweisung

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.