Auf diesem Geheimtreffen diskutieren Vertreter des Westens über Russland
Regierungsvertreter aus der gesamten westlichen Welt treffen sich an diesem Wochenende mit Konzernführern und Akademikern auf dem 70. Bilderberg-Treffen in Madrid. Hinter geschlossenen Türen und ohne Pressevertreter diskutieren die Anwesenden "Ukraine", "Russland" und "Die Zukunft der Kriegsführung".
Die Bilderberg-Treffen, die seit 1954 abgehalten werden, bringen die Reichen und Mächtigen aus Europa und Nordamerika zusammen, um – so wird überwiegend berichtet – zu diskutieren, wie sie ihre Wirtschaften und ihre Politik noch enger abstimmen können.
Die Teilnahme ist nur auf Einladung möglich, es werden keine offiziellen Stellungnahmen oder Erklärungen veröffentlicht, und nach den begrenzten Details, die auf der Webseite der Bilderberg-Gruppe verfügbar sind, nehmen die Teilnehmer als "Individuen" teil und sind "nicht durch die Konventionen ihres Amtes oder zuvor vereinbarte Positionen gebunden".
Das diesjährige Treffen, das in Madrid stattfindet, begann am Donnerstag und endet am Sonntag. Unter den Teilnehmern sind der stellvertretende US-Finanzminister Wally Adeyemo, der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater Jonathan Finer, der finnische Präsident Alexander Stubb, der Präsident des Europarats Charles Michel, NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, die Premierminister der Niederlande und Estlands, die Außenminister Spaniens, der Ukraine, Schwedens und Polens, Bundesjustizminister Marco Buschmann und der stellvertretende Premier Irlands.
Aus der Geschäftswelt nehmen die Vorstandsvorsitzenden von Pfizer, Albert Bourla, und von BP, Murray Auchincloss, und der ehemalige Google-Chef Eric Schmidt teil, außerdem mehrere für künstliche Intelligenz zuständige Manager von Google, Microsoft und Anthropic PBC.
Weitere deutsche Teilnehmer sind der Leiter des Kanzleramts, Wolfgang Schmidt, der Vorstandsvorsitzende der Springer AG, Mathias Döpfner, Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, und der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz.
Laut der Bilderberg-Website geht es in diesem Jahr vor allem um "den Stand der Künstlichen Intelligenz", die "Zukunft der Kriegsführung", "Ukraine und die Welt" und "Russland".
Obwohl Russland als Diskussionsthema aufgeführt wird, ist keiner der auf der Webseite aufgeführten 131 Teilnehmer Russe.
Die Geheimhaltung der Bilderberg-Treffen hat an beiden Enden des politischen Spektrums Verschwörungstheorien ausgelöst. Die Linken sehen den Bilderberg-Club als ein Instrument kapitalistischer Macht, während die Rechten die Treffen – zusammen mit der Trilateralen Kommission und dem Weltwirtschaftsforum – als Planungssitzungen für eine totalitäre Weltregierung oder die "Neue Weltordnung" sehen.
"Zu sagen, dass wir nach einer Weltregierung streben, ist übertrieben, aber nicht gänzlich unangebracht", sagte Denis Healey, ein Gründungsmitglied der Gruppe, dem Guardian 2001. "Wir in Bilderberg fühlten, wir könnten nicht ewig damit weitermachen, für nichts gegeneinander zu kämpfen und Menschen zu töten und Millionen obdachlos zu machen. Darum fanden wir, dass eine einzige weltumfassende Gemeinschaft eine gute Sache wäre."
"Verschiedene Verschwörungstheoretiker haben wilden Vermutungen über den Zweck des Treffens Ausdruck verliehen", stellt die Bilderberg-Website fest. "Auch wenn diese Behauptungen jeglicher Grundlage entbehren, bedauern wir, dass viele davon online und in sozialen Netzwerken weiter gedeihen."
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