Lawrow hält Behauptung der "Alternativlosigkeit" von Selenskijs "Friedensformel" für Dilettantismus
Die Meinung, dass es keine Alternative zu Wladimir Selenskij "Friedensformel" gebe, sei "Dilettantismus oder bereits Wahnsinn", erklärte der russische Außenminister Sergei Lawrow in einem Interview für die Dokumentation "Brücken zum Osten" des Fernsehsenders RT. Lawrow meinte dazu:
"Dies ist eine Sackgasse. Es ist klar, dass Borrell jetzt als der wichtigste Russenfeind in Europa in die Geschichte eingehen will. Er tritt von seinen Ämtern zurück. Das ist entweder Dilettantismus oder bereits der Wahnsinn, der die Köpfe der Diplomaten und Politiker im Westen ersetzt hat."
Der Minister fügte hinzu, dass "wir mit niemandem über unser Territorium diskutieren" und der russische Präsident Wladimir Putin bereits im Juni die Bedingungen für einen Waffenstillstand und den Beginn von Verhandlungen "unter Berücksichtigung der Realitäten vor Ort" festgelegt habe. Ihm zufolge sei ein solches Szenario nach den Ereignissen im Gebiet Kursk unmöglich geworden.
Am 29. August hatte der Chef der europäischen Diplomatie, Josep Borrell, nach einem informellen Treffen der EU-Außenminister in Brüssel behauptet, dass eine diplomatische Lösung des Konflikts in der Ukraine eine immer größere Rolle spielt und Selenskijs "Plan" der einzige sei, der in Betracht gezogen werden sollte.
Im November 2022 legte Selenskij seine "Friedensformel" vor. Sie enthält zehn Punkte, darunter den Rückzug der russischen Truppen an die Grenzen von 1991. Die Rede ist von den Regionen Krim, DVR, LVR, Cherson und Saporoschje, die in den Jahren 2014 und 2022 infolge der dort abgehaltenen Volksabstimmungen Teil Russlands wurden.
Putins Vorschlag beinhaltete den Abzug der ukrainischen Truppen aus den Regionen DVR, LVR, Cherson und Saporoschje, die Anerkennung dieser Gebiete und der Krim als Teil Russlands, die Weigerung der Ukraine, der NATO beizutreten, sowie die Aufhebung der Sanktionen. Selenskij betrachtete diese Initiative als Ultimatum.
Am 6. August starteten die ukrainischen Streitkräfte eine Offensive im Gebiet Kursk. Selenskij zufolge ist dies Teil eines Plans, "Russland zu zwingen, zu einem gerechten Frieden bereit zu sein". Daraufhin bezeichnete Putin die Verhandlungen als aussichtslos.
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.