
WSJ: Kiew verlangt 120 Milliarden Euro an Hilfe für kommendes Kriegsjahr

Kiew braucht rund 120 Milliarden Euro an Militärhilfe, um den Konflikt im kommenden Jahr weiterführen zu können. Dies berichtet ein nicht namentlich genannter ukrainischer Insider dem Wall Street Journal (WSJ). Die Summe berücksichtigt auch die steigenden Militärausgaben Russlands.
Der Zeitung zufolge erkennt die Führung in der Ukraine an, dass eine NATO-Mitgliedschaft nicht möglich ist. Stattdessen schlagen ukrainische Offizielle vor, die militärische Unterstützung des Westens deutlich zu erhöhen. Die geforderte Summe von 120 Milliarden Euro übersteigt die 40 Milliarden US-Dollar, die die Staats- und Regierungschefs der NATO-Staaten für das kommende Jahr zugesagt haben.

Präsident Wladimir Selenskij wiederum "beschwerte sich öffentlich darüber, dass die Hilfe des Westens nicht den Zusagen entspricht, seine Armee vollständig mit Ausrüstung und Waffen zu versorgen", so die Zeitung.
Laut WSJ könnten sich die politischen Kosten einer verstärkten Militärhilfe für Kiew "für die westlichen Regierungen als zu hoch erweisen". Vor allem, wenn der designierte US-Präsident Donald Trump "sein Versprechen einlöst, die US-Hilfe für die Ukraine zu kürzen".
Eine Quelle der italienischen Nachrichtenagentur ANSA berichtet, dass das Thema beim heutigen Treffen des Ukraine-NATO-Rates in Brüssel zur Sprache kommen wird.
Nach Angaben des US-Rechnungshofes hat der Kongress unter der Regierung von Joe Biden umgerechnet bereits mehr als 166 Milliarden Euro an Hilfe für die Ukraine bewilligt. Diese Summe umfasst Waffen- und Munitionslieferungen sowie wirtschaftliche und humanitäre Hilfe. Insgesamt hat Washington 71 militärische Hilfepakete geschnürt, nicht eingerechnet die Ausgaben für die Aufstockung der eigenen Waffenbestände.
Josep Borrell, der ehemalige EU-Außenbeauftragte, erklärte Ende August, die Kosten für Militärlieferungen an die Ukraine hätten inzwischen 43 Milliarden Euro überschritten. Rund 100 Milliarden Euro seien für zivile Hilfe an Kiew vorgesehen. Borrell betonte, dass Brüssel zur Unterstützung der Ukraine auch eingefrorene russische Guthaben einsetze.
Dmitri Peskow kommentierte die jüngsten US-Militärhilfepakete mit den Worten, die US-Regierung gieße weiter Öl ins Feuer und versuche, eine Abkühlung des Konflikts zu verhindern. Jake Sullivan, der Sicherheitsberater von Präsident Biden, erklärte hingegen, die scheidende Regierung wolle die Ukraine in die bestmögliche Position bringen, bevor Donald Trump die Macht übernehme.
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