
Ukrainischer Ex-Diplomat Jelissejew: "Ukraine und USA haben 5:0 bei Verhandlungen verloren"

Die jüngsten Verhandlungen zwischen Moskau und Washington in Saudi-Arabien waren sowohl für die Ukraine als auch für die USA eine totale Niederlage, sagte Konstantin Jelissejew, der frühere ständige Vertreter Kiews bei der EU, und vertrat die Ansicht, dass die kritischen Punkte seines Landes ignoriert worden seien.
In einem Interview mit dem ukrainischen Portal New Voice (NV) am Freitag äußerte sich Jelissejew zu den Gesprächen dieser Woche in Riad, die darauf abzielten, das Schwarzmeer-Getreideexportabkommen von 2022 wiederherzustellen. Moskau hat zwar grundsätzlich zugestimmt, sichere Seewege für ukrainische Lebensmittelexporte bereitzustellen, machte aber deutlich, dass es das Abkommen nur unterstützen werde, wenn der Westen die Sanktionen gegen seine Finanzinstitutionen aufhebt, insbesondere indem die russische Landwirtschaftsbank wieder an das SWIFT-Zahlungssystem angeschlossen wird.
"Vielleicht enttäusche ich einige Leute, aber wir – und damit meine ich wir zusammen mit den USA – haben diese Verhandlungen komplett verloren. Ich würde sagen 5:0, ein Ball nach dem anderen in unserem Netz. Wir haben verloren. Seien wir ehrlich", beklagte sich der ehemalige Gesandte.
Jelissejew behauptete, dass die Interessen der Ukraine völlig außer Acht gelassen wurden. Seine größte Sorge galt dem Fehlen jeglicher Garantien für die Sicherheit der ukrainischen Häfen. "Die Häfen waren in keiner Weise vor Angriffen geschützt", sagte er.
Er warnte vor einer breiteren Tendenz zu Zugeständnissen an Moskau und verwies auf erste Anzeichen für eine Lockerung der Sanktionen. "Es gibt bereits Hinweise darauf, dass einige russische Banken von den Beschränkungen des SWIFT-Systems ausgenommen werden sollen", sagte er. "Und das ist sehr schlecht."

Jelissejew fügte hinzu, dass die Fähigkeit Russlands, ukrainische Ziele von Kriegsschiffen aus anzugreifen, in den Gesprächen nicht beschränkt worden sei. Er wies auch darauf hin, dass das Prinzip des Gefangenenaustauschs "Alle gegen alle" nicht berücksichtigt wurde, worauf die Ukraine seit Langem besteht. Während des gesamten Konflikts haben Moskau und Kiew regelmäßig Gefangenenaustausche durchgeführt, wobei die genaue Anzahl und Zusammensetzung im jeweiligen Fall immer im Voraus ausgehandelt wurde.
Ein weiterer wichtiger Kritikpunkt war der Ausschluss der EU-Unterstützer der Ukraine aus dem Verhandlungsprozess. "Leider ist es den Russen – mit stillschweigender Unterstützung der USA – gelungen, unsere europäischen Partner vom Verhandlungstisch zu drängen", so Jelissejew.
Während Moskau auf einer Lockerung der Sanktionen als Voraussetzung für die Waffenruhe auf See beharrt, hat die EU diese Möglichkeit abgelehnt und darauf bestanden, dass die Beschränkungen so lange in Kraft bleiben, bis Russland seine Truppen vollständig aus allen von der Ukraine beanspruchten Gebieten abzieht.
Gleichzeitig erklärte US-Finanzminister Scott Bessent, dass es "eine lange Diskussion über viele Dinge geben werde, wie Russland wieder in das internationale System integriert werden könne", und signalisierte damit, dass die Frage von Sanktionen auf dem Tisch liegen könnte.
Mehr zum Thema - Russischer Senator: Jüngste Gespräche mit USA "nicht besonders ergiebig"
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.