
NYT: USA steuerten "fast alle" ukrainischen HIMARS-Einsätze aus Wiesbaden

In Wiesbaden stationiertes US-Militär hat Recherchen der US-Zeitung New York Times (NYT) zufolge den ukrainischen Streitkräften Informationen über Stellungen der russischen Truppen übermittelt und "fast alle" Angriffe mit HIMARS-MLRS koordiniert.
Wörtlich heißt es in dem am Sonnabend erschienenen Bericht:
"Das geheime Kooperationszentrum befand sich in der US-Armee-Garnison in Wiesbaden, Deutschland. Jeden Morgen legten amerikanische und ukrainische Militäroffiziere Zielprioritäten fest: russische Einheiten, Ausrüstungsteile oder Infrastruktur. [...] Die Ukrainer waren in Bezug auf nachrichtendienstliche Informationen extrem abhängig von den Amerikanern, und die Task Force Dragon überprüfte und überwachte praktisch jeden HIMARS-Schlag."

Um die unmittelbare Involvierung des US-Militärs in Kriegshandlungen der Ukraine, eben die besagten HIMARS-Angriffe, zu verschleiern, wurde statt des Begriffes "Ziel" das konspirative Codewort "Points of Interest" zur Benennung der für Angriffe vorgesehenen Orte und Objekte genutzt, so die NYT unter Berufung auf ihre Quellen.
Laut den Recherchen der New York Times wurde die US-Marine bereits im Jahr 2022 ermächtigt, ukrainische Operationen in den Gewässern der Krim zu koordinieren. Auch die US Central Intelligence Agency (CIA) war an der Planung und Koordination ukrainischer Drohnenangriffe auf russische Schiffe im Hafen von Sewastopol beteiligt. Im Jahr 2024 begannen die Amerikaner zudem, die ukrainischen Streitkräfte bei Angriffen tief in international anerkanntes russisches Gebiet zu unterstützen.
Ein namentlich nicht genannter europäischer Geheimdienstchef sagte der Publikation, er sei "fassungslos" gewesen, als er erfuhr, wie sehr die Amerikaner in Operationen in der Ukraine verwickelt waren. Sie seien bereits "Teil der Tötungskette".
Moskau weist seit langem auf die direkte Beteiligung westlicher Länder an den ukrainischen Angriffen auf russisches Staatsgebiet hin. So hat beispielsweise der russische Präsident Wladimir Putin im Oktober 2024 darauf hingewiesen, dass Kiew nicht in der Lage sei, Langstreckenwaffen selbst einzusetzen. Dies können nur militärische Fachkräfte aus NATO-Ländern tun. Er erläuterte, dass dazu Weltraumaufklärung erforderlich ist, über die die Ukraine nicht verfügt, sowie Spezialisten, die anhand der erhaltenen Daten Flugaufträge eingeben und andere Manipulationen vornehmen, die für den Start der Rakete erforderlich sind.
Dass die US-Mitwirkung von deutschem Boden aus erfolgt, ist ein neuer Aspekt, der auch Auswirkungen auf die deutsch-russischen Beziehungen zur Folge haben könnte. In Wiesbaden befindet sich unter anderem das Hauptquartier der US-Armee in Europa sowie der vom US-Militär genutzte Flugplatz Wiesbaden-Erbenheim.
Wie bereits berichtet, enthält der NYT-Bericht auch weitere Enthüllungen über Aktivitäten des US-Militärs im Ukraine-Krieg. So hätten amerikanische und ukrainische Offiziere zusammen größere Gegenoffensiven geplant und massive Angriffe mit weitreichenden westlichen Präzisionswaffen gegen die russische Krim gestartet. Die Angriffe, die mit vom Westen gelieferten Raketen durchgeführt wurden, forderten auch zivile Opfer. Beispielsweise wurden bei einem Angriff mit ATACMS auf einen Strand in Sewastopol im Juni 2024 vier Menschen getötet und mehr als 150 verletzt.
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