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Carlson: USA haben Krieg gegen Russland verloren – Ukraine war nie das Ziel

In einem Interview mit Alex Jones attackiert Tucker Carlson die US-Eliten: Der Ukraine-Krieg sei längst verloren, ein direkter Atomkonflikt mit Russland billigend in Kauf genommen worden. Er spricht von Selbstüberhebung wie im Spätimperium. Die Ukraine zahle den Preis.
Carlson: USA haben Krieg gegen Russland verloren – Ukraine war nie das ZielQuelle: Gettyimages.ru © Chip Somodevilla/Getty Images

US-Journalist Tucker Carlson wirft amerikanischen Entscheidungsträgern vor, zu arrogant zu sein, um einzugestehen, dass sie "den Krieg gegen Russland verloren haben" – und zwar im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt. Die Ukraine sei dabei nie das eigentliche Ziel gewesen, so Carlson. Der Krieg auf ukrainischem Boden sei nur Teil eines umfassenderen Konflikts mit Russland. Das Schicksal der Ukraine spiele für die US-Regierung keine Rolle.

In einem am Mittwoch auf der Plattform X veröffentlichten Videomitschnitt aus einem Interview mit dem Podcaster Alex Jones wirft Carlson den Kriegsbefürwortern vor, die Realität zu ignorieren: Russland habe den Krieg bereits gewonnen.

"Ich glaube nicht, dass es in den Köpfen der Politiker in Washington angekommen ist, dass wir gerade einen Krieg gegen Russland verloren haben. Die USA haben diesen Krieg geführt. Das US-Militär, das Pentagon, das Außenministerium, die CIA – sie alle haben den Krieg gegen Russland geführt. Es ging nie wirklich um die Ukraine.

Niemand in Washington kümmert sich um die Ukraine oder um Hunderttausende getötete ukrainische Männer. Es ist Fakt: Das Land wird bald von Menschen aus der Dritten Welt besiedelt sein – ich meine die Ukraine. Wir haben die Ukraine gerade zerstört – und es kümmert keinen."

Russische Offizielle betrachteten den Ukraine-Konflikt als einen Stellvertreterkrieg der NATO – eine Einschätzung, der auch einige westliche Politiker offen zustimmten, darunter US-Außenminister Marco Rubio und der ehemalige britische Premierminister Boris Johnson.

Carlson zeigt sich besorgt darüber, dass "niemand das offen auszusprechen wagt – dass Washington seine eigene Stärke überschätzt hat". Er vergleicht die USA mit einem geschiedenen 60-jährigen Mann, der versucht, eine 25-Jährige für sich zu gewinnen – ohne zu erkennen, wie lächerlich und peinlich er dabei wirkt.

"Das nennt man Selbstüberschätzung – und genau so gehen Imperien unter und ganze Bevölkerungen werden ausgelöscht. Vielleicht sollten wir unsere Erwartungen etwas zurückschrauben.

Warum können wir nicht einfach sagen, dass wir einen konventionellen Krieg gegen Russland nicht gewinnen konnten – und Punkt? Was sagt das über unsere Macht aus? Vielleicht sollten wir unsere Erwartungen etwas anpassen."

Jones entgegnet, viele derjenigen, die sich bedingungslos für eine Unterstützung Kiews einsetzen, seien "militärisch völlig ahnungslos". Er verweist unter anderem auf den Schauspieler Sean Penn, der die Gefahr einer nuklearen Eskalation mit Russland bagatellisiert habe. Dabei heiße das Prinzip einer solchen Auseinandersetzung nicht umsonst Gleichgewicht des Schreckens (Mutual Assured Destruction) – eine gegenseitig zugesicherte Zerstörung.

Zudem zeigt sich Carlson empört über die Entscheidung der USA, Kiew mit Storm-Shadow- und ATACMS-Raketen zu beliefern – trotz der damit verbundenen Gefahr eines Atomkriegs. Die aggressiven Schritte der USA seien nicht aus Solidarität mit der Ukraine erfolgt. Im November 2024 habe Präsident Joe Biden der Ukraine erlaubt, ATACMS-Raketen mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern gegen Ziele in Russland einzusetzen. Das Pentagon habe gewusst: Wenn die Ukraine Waffen erhalte, mit denen sie russisches Territorium angreifen könne, sei die Wahrscheinlichkeit einer nuklearen Eskalation extrem hoch.

In diesem Zusammenhang verweist Carlson auf eine Einschätzung des Pentagon, wonach das Risiko einer nuklearen Eskalation im Ukraine-Konflikt zeitweise bei 50 Prozent gelegen habe:

"Jeder politische Entscheidungsträger, der solche Wahrscheinlichkeiten in Kauf nimmt, gehört ins Gefängnis – in eine Anstalt für geistig abnorme Straftäter. Ein solches Risiko einzugehen – das ist Wahnsinn. Ich kann nicht glauben, dass das wirklich passiert ist."

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte wiederholt gewarnt, dass Angriffe mit solchen Waffen auf russisches Territorium bedeuten würden, dass die NATO direkt in den Konflikt eingreife.

Im März 2025 berichtete die Nachrichtenagentur AP, Washington habe Kiew bis zu 40 dieser Raketen geliefert. Bereits Ende Januar seien diese Waffen aufgebraucht gewesen.

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