
Lula hält Aufrüstung des Westens für verrückt: Billionen für Krieg statt Billionen für Bildung

Bei seiner Pressekonferenz am Samstag in der russischen Hauptstadt Moskau hat Brasiliens Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva die Aufrüstung in Europa und in den verbündeten Ländern scharf verurteilt. Das Tempo der aktuellen Bewaffnung und das Anheizen des Ukraine-Krieges bezeichnete er als "verrückt". Der linke Politiker sagte wörtlich:
"Es ist verrückt, diesen Krieg, der verrückt ist, weiterhin anzuheizen."
Verrückt sei auch die Tatsache, dass Europa, Großbritannien und Japan aus Angst vor einem Krieg wieder aufrüsteten. Lula bemängelte in diesem Zusammenhang, dass derzeit Billionen US-Dollar für Waffen ausgegeben würden, während man eigentlich Billionen US-Dollar für Bildung, Gesundheitswesen und Nahrungsmittel für Hungernde bereitstellen sollte.

Zugleich erklärte der Brasilianer, dass die größte Lehre aus dem Zweiten Weltkrieg darin bestehe, dass man eine multipolare Welt brauche. Brasilien unterstützte die Stärkung des Multilateralismus. Man dürfe eine Wiederkehr des Nazismus auf der Erdkugel nicht zulassen. Sein Land werde die Erinnerung an den Sieg der UdSSR über Nazideutschland bewahren, sagte Lula. Dabei kritisierte er die europäischen Staats- und Regierungschefs, die am 80. Jahrestags des Sieges nicht nach Russland gekommen waren. An den Feierlichkeiten in der russischen Hauptstadt hätten seiner Meinung nach Frankreich, Deutschland und ganz Europa teilnehmen sollen.
Lula kündigte außerdem an, dass die Beilegung der Ukraine-Krise eines der Themen sein werde, die die Staats- und Regierungschefs der BRICS-Staaten bei ihrem Gipfel am 6. und 7. Juli in Rio de Janeiro besprechen würden. Davor wolle er die Ukraine-Krise mit China und Frankreich erörtern. Das Einzige, woran Brasilien interessiert sei, sei die möglichst baldige Rückkehr zu normalen Beziehungen auf der Welt, sagte der Politiker.
Der Parade in Moskau hatten auch Chinas Staatschef Xi Jinping, der slowakische Regierungschef Robert Fico, Vietnams Präsident Tô Lâm, Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro, Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel, Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko, Serbiens Präsident Aleksandar Vučić, Armeniens Premierminister Nikol Paschinjan, Kasachstans Präsident Kassym-Schomart Tokajew und Usbekistans Präsident Schawkat Mirsijojew beigewohnt.
Am 4. März hatte die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Aufrüstungsplan ReArm Europe angekündigt. Im Rahmen des Programms sollten ihr zufolge ungefähr 800 Milliarden Euro für die Verteidigung der Mitgliedsstaaten ausgegeben werden. Die Politikerin rechtfertigte die Ausgaben damit, dass Europa die gefährlichste und einschneidendste Zeit erlebe.
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