
Russlands Streitkräfte zerstören ukrainische Militärlogistik in Donbass

Von Jewgeni Posdnjakow
Die russische Armee hat Nowaja Poltawka in der Donezker Volksrepublik befreit. Wie Russlands Verteidigungsministerium bekannt gibt, nahmen am Einsatz Angehörige des Truppenverbands Mitte teil. Außerdem wurden drei mechanisierte Brigaden des ukrainischen Militärs und der Nationalgarde bei Uljanowka, Koptewo, Nowoekonomitscheskoje, Nowosergejewka, Alexejewka und Nikolajewka angegriffen.
Die Verluste der ukrainischen Truppen beliefen sich auf bis zu 400 Kämpfer. Überdies wurden sieben gepanzerte Fahrzeuge, darunter US-produzierte HMMWV und MaxxPro sowie drei Artilleriegeschütze zerstört. Nowaja Poltawka selbst hatte für das ukrainische Militär eine große logistische und strategische Bedeutung.
So merkte der Kriegsberichterstatter Alexandr Koz an, dass Nowaja Poltawka 22 km nordöstlich von Krasnoarmeisk (Pokrowsk) beziehungsweise 24 km südwestlich von Konstantinowka auf einer Verbindungsstraße zwischen den beiden Städten liegt. Zuvor waren Nowojelenowka, Alexandropol und Tarassowka, die in der Nähe der wichtigen Straße liegen, befreit worden. Koz schreibt:
"Somit ging ein beträchtlicher Teil dieser Transport- und Logistikarterie unter physische Kontrolle der russischen Armee über. Dies wird die Lage der Garnisonen von Pokrowsk und Konstantinowka erheblich erschweren."
Nowaja Poltawka liegt im Bezirk Kramatorsk der DVR. Vor dem Beginn der Militäroperation hatte der Ort eine Bevölkerung von 502 Menschen. Der Militärexperte Boris Roschin erklärt:

"Erstmals haben russische Truppen die Straße Pokrowsk-Konstantinowka 'durchschnitten', nachdem sie Jelisawetowka unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Dennoch besiegelt die Befreiung von Nowaja Poltawka endgültig die Perspektiven einer Nutzung dieser Straße durch ukrainisches Militär. Dies wird für die ukrainische Armee die Kampfführung am Frontabschnitt Donezk erheblich erschweren."
Roschin führt weiter aus:
"Jetzt haben sie auf dieser Straße eine beträchtliche 'Lücke' und werden sie nicht mehr für vollwertigen Verkehr von Konstantinowka nach Pokrowsk nutzen können. Sicher kann das ukrainische Militär noch einige Straßenabschnitte nutzen, doch unsere Drohnen werden es daran hindern."
"Für Russlands Streitkräfte wird die Kontrolle über Nowaja Poltawka zu einem wichtigen Schritt beim Vormarsch in Richtung Konstantinowka. Außerdem wird uns diese Stellung ermöglichen, allmählich den befestigten Raum Torezk (Dserschinsk) zu umzingeln. Der Druck in diesem Raum wird für das ukrainische Militär die Gefahr bringen, eine ganze Reihe wichtiger Objekte, die weiter östlich liegen, zu verlieren."
Der Experte betont:
"Aus ukrainischer Sicht ist die Einheit der Front zwischen Pokrowsk und Konstantinowka jetzt unterbrochen. Die Bedrohung im Raum Torezk zwingt den Gegner zum Rückzug. Somit erhalten wir die Möglichkeit, auf beide Ballungsräume aus dem Südwesten einzuwirken."
Die Befreiung von Nowaja Poltawka eröffnet Russland den Raum, um in mehrere Richtungen vorzustoßen, meint der Militäranalytiker Michail Onufrijenko:
"Der Truppenverband Mitte wird bei seinen weiteren Zielen eine Auswahl haben und sowohl nach Nordosten als auch nach Nordwesten vorrücken können."
Onufrijenko betont:
"Schon jetzt nähern wir uns einer weiteren wichtigen Siedlung, Poltawka. Wenn wir sie befreien, werden die Truppen den Erfolg ausbauen und nach Konstantinowka aus dem Südwesten vorstoßen können. Außerdem wird dies ermöglichen, gegnerische Verbände bei Torezk einzukesseln."
"In der Perspektive kann dies die Lage des ukrainischen Militärs in den besetzten Teilen der DVR erschweren. Es ist wichtig, sich zu erinnern, dass wir gegenwärtig versuchen, am Abschnitt Tschassow Jar vorzustoßen. Somit bilden sich gleich mehrere Korridore eines möglichen Vorstoßes nach Konstantinowka. Über dem ukrainischen Militär braut sich ein Unwetter zusammen."
Der Experte fügt hinzu:
"Als sich ukrainische Truppen aus dem Umland von Nowaja Poltawka zurückzogen, ermöglichten sie uns, die Flanken unserer aus dem Osten vorrückenden Verbände zu stärken. Somit bilden wir jetzt eine Zange zwischen Lwowka und Michajlowka. Die Lage des ukrainischen Militärs wird dadurch erschwert, dass seine Führung nicht versteht, in welche Richtung unsere künftige Offensive erfolgen wird."
"Wir erhalten eine operative Freiheit und die Möglichkeit, das Szenario für weitere Aktionen auszuwählen. Für das ukrainische Militär wird es dagegen ein kolossaler strategischer Schlag sein. Diese Ungewissheit wird sie provozieren, im Versuch, unsere Bewegung zu erraten, Truppen chaotisch zu verlegen."
Onufrijenko folgerte:
"Dazu wird das Fehlen der Kontrolle über der Straße Pokrowsk-Konstantinowka die Möglichkeiten der ukrainischen Armee, eigene Truppen zu verlegen, erheblich erschweren. Personal und Technik werden auf Umwegen transportiert werden müssen, was uns auch einen Vorteil beim Manöver gewähren wird."
Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen bei der Zeitung Wsgljad am 22. Mai.
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