Thorsten Schulte: Brandgefährlicher Eskalationskurs der NATO! Selenskij soll Abnutzungskrieg führen
Von Thorsten Schulte
Ja, Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich. Das Archiv der New York Times beweist uns noch heute das grausame Denken eines Harry S. Truman. Er war der US-Präsident, der in einem Akt der Grausamkeit zwei Atombomben auf die Städte Hiroshima und Nagasaki abwerfen ließ. Dieser Mann sagte Jahre zuvor, am 23. Juni 1941 nach dem Beginn des Unternehmens Barbarossa als Angriff Nazi-Deutschlands auf die Sowjetunion:
"Wenn wir sehen, dass Deutschland gewinnt, sollten wir Russland helfen, und wenn Russland gewinnt, sollten wir Deutschland helfen und sie auf diese Weise so viele wie möglich einander totschlagen lassen."
Quelle: Buch "Fremdbestimmt: 120 Jahre Lügen und Täuschung", Seite 16, Fußnote 13: Senator Harry S. Truman, New York Times, 24. Juni 1941, Seite 7. Vom 12. Mai 1945 bis zum 20. Januar 1953 war Harry S. Truman später der 33. Präsident der USA.)
Zur Überprüfung für jedermann im folgenden Artikel der New York Times im Absatz "The Buck Stops Here": https://archive.nytimes.com/www.nytimes.com/learning/general/onthisday/bday/0508.html
Erst als der Sieg der Roten Armee auch ohne zweite Front im Westen absehbar war, kam es zur Landung in der Normandie am 6. Juni 1944. Wieder und wieder hatte die Sowjetunion den Westen gedrängt, eine zweite Front zu eröffnen. Und erst mit diesem Tag begannen britische und US-Bomber die Ölproduktionsanlagen des Deutschen Reiches anzugreifen.
Quelle: Buch "Fremdbestimmt: 120 Jahre Lügen und Täuschung", Seite 23, Fußnote 27: Carl A. Spaatz, Air War in Europe, Seite 506: https://ia802307.us.archive.org/18/items/CarlASpaatzAndTheAirWarInEurope/CarlASpaatzAndTheAirWarInEurope.pdf
Was die USA und Großbritannien damals taten (und nicht taten), war sehr perfide. Die Worte Trumans vom 23. Juni 1941 sprechen eine Sprache, die menschenverachtend ist und das ganze geopolitische Denken der US-Amerikaner bis heute verrät.
Ja, die Denkfabrik des US-Verteidigungsministeriums macht die heutigen Pläne deutlich. Der Titel des 2019 veröffentlichten Papiers – dies sei nochmals betont – lautet: "Russland überfordern und aus dem Gleichgewicht bringen".
Zwei Beweise müssen wir anführen dafür, dass die US-Geostrategen alles unternehmen, um einen Friedensschluss in der Ukraine zu verhindern.
Der erste Beweis erschien am 25. August 2022 im "Foreign Affairs", dem Journal der höchst einflussreichen US-Denkfabrik "Council on Foreign Relations". Fiona Hill, ehemaliges Mitglied des Nationalen Sicherheitsrats der USA und Mitglied im Council on Foreign Relations, schrieb darin wortwörtlich:
"Nach mehreren hochrangigen US-Regierungsvertretern, mit denen wir gesprochen haben, schienen sich die Unterhändler Russlands und der Ukraine vorsichtig auf die Konturen einer verhandelten Übergangslösung geeinigt zu haben: Russland würde sich auf seine Stellungen vom 23. Februar zurückziehen, als es Teile des Donbass und die gesamte Krim kontrollierte, und im Gegenzug würde die Ukraine versprechen, keine NATO-Mitgliedschaft anzustreben und stattdessen Sicherheitsgarantien von verschiedenen Staaten erhalten."
Eben diese Verhandlungen endeten dann abrupt durch einen Besuch des damaligen britischen Premierministers Boris Johnson am 9. April 2022 in Kiew. Nochmals: Vertreter Russlands und der Ukraine hätten sich vorsichtig auf die Konturen einer verhandelten Übergangslösung geeinigt – und dann kam es dennoch nicht zu einer Friedenslösung. Ganz eindeutig deshalb, weil hier von dritter Seite Einfluss genommen worden sein muss. Denn die US-Strategen haben nach allem, was wir wissen, überhaupt kein Interesse an Frieden in der Ukraine. Ich zitiere noch einmal den ehemaligen US-Präsidenten Harry S. Truman:
"Wenn wir sehen, dass Deutschland gewinnt, sollten wir Russland helfen, und wenn Russland gewinnt, sollten wir Deutschland helfen und sie auf diese Weise so viele wie möglich einander totschlagen lassen."
Ersetzen wir heute nur das damalige Nazi-Deutschland durch die heutige Ukraine, dann erkennen wir das tragische Spiel.
Am 11. März 2022 erschien in der Jerusalem Post ein Artikel mit der Überschrift:
"Bennett rät Zelensky zur Kapitulation vor Russland, Zelensky weigert sich".
Im Artikel heißt es, der damalige israelische Ministerpräsident Naftali Bennett habe dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij in einem Telefonat am Dienstag, dem 8. März 2022, empfohlen, dass die Ukraine das Angebot des russischen Präsidenten Wladimir Putin zur Beendigung des Krieges, der viele ukrainische Opfer fordert, annimmt. Die Zeitung zitierte einen Beamten der ukrainischen Regierung. Dem Beamten zufolge habe Selenskij den Rat Bennetts nicht angenommen. Die Quelle behauptete, das Telefonat sei von Bennett initiiert worden.
"Wenn ich Sie wäre, würde ich an das Leben meines Volkes denken und das Angebot annehmen", soll Bennett laut dem damaligen Zeitungsbericht gesagt haben. Offiziell wurde die Darstellung wenig später dementiert und der Artikel ist heute nur noch im Webarchiv zugänglich.
George Friedman lehrte zwei Jahrzehnte als Professor für Politikwissenschaft am Dickinson College in Carlisle, Pennsylvania, wo er sich mit dem Marxismus und der "Frankfurter Schule" beschäftigte. Kommandeure der US-Streitkräfte, des Office of Net Assessments, SHAPE Technical Center, des US Army War College, der National Defense University und der renommierten RAND Corporation hörten dort in Fragen der Sicherheit und nationalen Verteidigung auf ihn. 1996 gründete Friedman die private "Intelligence Corporation" Stratfor, die sich mit Sicherheitsfragen, Geopolitik und strategischen Voraussagen befasst.
Wir müssen alles daransetzen, dass die Prognosen dieses George Friedman nicht eintreten, die er in seinem Buch "Die nächsten 100 Jahre" geäußert hat. Darin schreibt er:
"Der Zusammenbruch Russlands zu Beginn der 2020er Jahre stürzt ganz Eurasien ins Chaos." Der russische Kollaps falle dabei mit "der chinesischen Krise" zusammen. Laut Friedman macht der "Zerfall, der den gesamten Kontinent von Kasachstan bis zum Pazifik erfasst", vor keiner Grenze Halt. Aus Sicht der Vereinigten Staaten sei dies eine durchaus begrüßenswerte Entwicklung, denn ihr fünftes Gebot verlange, dass "keine Macht in der Lage sein darf, Eurasien zu beherrschen". Friedman frohlockt: "Da Russland und China im Chaos versinken, ist diese Gefahr in weite Ferne gerückt."
Quelle: Buch "Fremdbestimmt: 120 Jahre Lügen und Täuschung", Seite 28, Fußnote 32: George Friedman, "Die nächsten 100 Jahre", Campus Verlag, Frankfurt / New York 2009, Seite 165
Wollen wir, dass dieser Zynismus der Macht, dass diese erbarmungslosen und nur auf US-Interessen fokussierten US-Machtmenschen ihre Zukunftsvisionen verwirklichen können? Sind sie nicht die größten Feinde unserer Menschheitsfamilie? Denken wir alle nach und handeln wir, bevor es zu spät ist.
Die Menschen in Europa müssen erkennen, welche Kräfte die Zukunft unseres Kontinents gefährden. Die Stabilität Europas, der soziale Frieden und der äußere Frieden sind bedroht. Nur wenn wir die wirklichen Feinde des Friedens in Europa kennen und klar benennen, haben wir eine Chance, ihre Strategie zu vereitelen.
Der große Karl Jaspers sagte im Jahr 1958 in seiner großen Rede "Die Voraussetzung des Friedens":
"Friede ist nur durch Freiheit, Freiheit nur durch Wahrheit möglich. Daher ist die Unwahrheit das eigentlich Böse, jeden Frieden Vernichtende: die Unwahrheit von der Verschleierung bis zur blinden Lässigkeit, von der Lüge bis zur inneren Verlogenheit, von der Gedankenlosigkeit bis zum doktrinären Wahrheitsfanatismus, von der Unwahrhaftigkeit des einzelnen bis zur Unwahrhaftigkeit des öffentlichen Zustandes."
Quelle: Buch "Fremdbestimmt: 120 Jahre Lügen und Täuschung", Seite 314, Fußnote 665: Karl Jaspers: Link zu seiner großartigen Rede https://www.friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de/sixcms/media.php/1290/1958_jaspers.pdf
Ein Weckruf muss in Deutschland und Europa erschallen. Es geht um unser aller Zukunft.
Thorsten Schulte ist eine Stimme der Vernunft zu Wirtschaft und Politik in Europa. Er ist der Autor von Büchern wie "Kontrollverlust – Wer uns bedroht und wie wir uns schützen" (Spiegel-Bestseller Platz 1, mit Vorwort von Willy Wimmer) und "Fremdbestimmt: 120 Jahre Lügen und Täuschung", redet Tacheles, deckt auf, klagt an und entwirft einen besseren Weg für Deutschland.
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.