Meinung

Kampf bis zum letzten Ukrainer: "Mit Leichen werfen" im Namen der Demokratie

Laut ukrainischen Diplomaten werden die Ukrainer solange ihre Leben opfern wollen, bis Russland unwiederbringlich besiegt ist. Interesse daran kann aber nur vor allem der Westen haben. Denn für die Ukraine seien die Opfer jetzt schon "unverdaulich".
Kampf bis zum letzten Ukrainer: "Mit Leichen werfen" im Namen der DemokratieQuelle: www.globallookpress.com

Von Wladislaw Sankin

Einer der hartnäckigsten antisowjetischen Mythen bleibt immer noch die Behauptung, dass die Sowjets nur deshalb im Großen Vaterländischen Krieg gesiegt haben, weil sie ihren Feind förmlich "mit Leichen beworfen haben". Der Mythos hat vor allem mit der ach so "liberalen" Kritik am Sowjet-Kommunismus zu tun, denn sie geht davon aus, dass für solch einen "totalitären" Staat ein Menschenleben nichts wert sei.

In Wirklichkeit waren die ungeheuren Verluste der sowjetischen Roten Armee durchaus mit denen der deutschen Wehrmacht und deren zahlreichen Alliierten an der Ostfront vergleichbar, wobei den Unterschied zu einem großen Teil auf die kriegsverbrecherische Vernichtungspolitik im Umgang mit sowjetischen Kriegsgefangenen zurückzuführen ist.

Dem aktuellen westlichen Narrativ zum Ukraine-Krieg zufolge kämpft heute angeblich eine freiheitsliebende und demokratische Ukraine gegen Russland, das sich wieder zu einem totalitären Staat entwickelt hat. Nach dieser Logik müsste das totalitäre Russland die Menschen genauso wieder in den Ofen des Kampfes für den Erhalt seines Regimes werfen, wie dies angeblich bereits die Sowjets taten.

In Wirklichkeit passiert genau das Gegenteil. Russland passt durchaus seine militärische Strategie angesichts der militärischen Opfer an. Ausgerechtet westliche Raketenwerfer und Satellit-Aufklärung bringen Russland herbe Verluste ein. Aber im Gegensatz zur Ukraine bettelt Russland nicht in der ganzen Welt um Waffenlieferungen – und schon gar nicht deswegen, um seine eigenen Soldaten für fremde Interessen zu opfern.

Die Ukraine hingegen wirft bewusst eigene Soldaten in die Offensiven wie in einen Fleischwolf. Ende November bezifferte die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die ukrainischen Verluste auf über 100.000 Soldaten. Selenskij wird von der westlichen Presse trotzdem noch immer für "seinen mutigen Kampf" gefeiert, die Frage des Preises der anderen dafür gerät einfach in Vergessenheit.

Russlands Kommentar dazu lautet, der Westen kämpfe gegen Russland "bis zum letzten Ukrainer". Natürlich gelten diese Sichtweisen im Westen als pure russische Propaganda. Das Problem ist nur: Sowohl die westlichen Politiker als auch hochrangige Ukrainer selbst sehen die horrenden Verluste ukrainischer Streitkräfte als lohnenswert an. Noch vor mehreren Jahren prophezeite der jetzige einflussreiche ukrainische politische Kommentator Alexei Arestowitsch aus dem Umfeld von Selenskij den heutigen Krieg bis auf den Frontverlauf und nahm damals bereits die Zerstörung seines Landes für eine NATO-Mitgliedschaft seelenruhig in Kauf.

Auch der damalige Präsident Petro Poroschenko sah schon im Jahre 2018 die Ukraine im Krieg mit Russland. In einem Interview mit der Rheinischen Post hatte er seine Bürger dem Westen als Kämpfer für dessen Werte angeboten:

"Wir kämpfen dabei nicht nur für uns, sondern auch für Europa, für die Demokratie, die Freiheit, den Westen und seine Werte."

In den Jahren 2022 und wohl auch 2023 wird diese Formel zur Maxime der herrschenden ukrainischen Politiker, ungeachtet der Menschenleben. Der ehemalige Außenminister der Ukraine und ehemaliger Botschafter des Landes bei der NATO, der jetzige Botschafter in Großbritannien Wadim Pristajko hat in einem Interview mit der britischen Zeitschrift Newsweek die ukrainischen Verluste an Menschenleben als horrend bezeichnet. "Wir befinden uns jetzt seit fast einem Jahr im Krieg", sagte Pristajko.

"Wir verlieren links und rechts Menschen. Wir geben nicht bekannt, wie viele davon Militärs oder Zivilisten sind, aber Sie können sich vorstellen, dass die Zahlen enorm sind, unverdaulich. Und die Städte, einige von ihnen sind völlig zerstört."

Aber diese Verluste regen den Diplomaten nicht zum Nachdenken über den Preis des Friedens an, denn er will alle verlorenen Gebiete, einschließlich der Krim, unbedingt zurückerobern. Aber so wie er seine Sätze formuliert, wird deutlich, dass dieses angestrebte Ziel nichts mit der Ukraine und deren Einwohnern zu tun hat. Es hat mit den "ausländischen Partnern" zu tun.

Kiew müsse seine Verpflichtung zur Befreiung des gesamten ukrainischen Territoriums – einschließlich der Krim – gegenüber ausländischen Partnern deutlich machen, so der Botschafter. "Wir müssen extrem stark sein und uns darauf konzentrieren, die Botschaft zu vermitteln, dass wir unser Land nicht hergeben werden".

Dann macht er Werbung für sein Land, und womit? Mit der "einzigartigen" Bereitschaft der Ukrainer, für die Interessen des Westens zu sterben.

"Der Westen hat jetzt eine einzigartige Chance. Es gibt nicht viele Nationen auf der Welt, die es sich erlauben würden, so viele Menschenleben, Territorien und Jahrzehnte der Entwicklung zu opfern, um den Erzfeind zu besiegen."

Die Gefahr eines Atomkrieges schreckt Pristajko dabei nicht ab. "Ich verstehe das Problem von Russlands Atomwaffenarsenal, dass sie am Ende den Knopf drücken und den ganzen Planeten zerstören können. Ich verstehe sogar, was Elon Musk sagt und worüber er sich Sorgen macht. Aber das ist es, womit wir jetzt oder später konfrontiert werden. Sie [die Russen] werden nicht besser."

Am Ende ruft er noch einmal "Alle Mann an Deck!", um der Ukraine zum Sieg zu verhelfen. Was er meint, sind natürlich britische Panzer und sonstige moderne Waffen. Das soll der Westen liefern. Die Leute, die bereit sind zu sterben, das Kanonenfutter, liefert die Ukraine. "Mit Leichen werfen" im Namen der Demokratie. 

Historiker werden sich noch lange die Köpfe zerbrechen, was dazu geführt hatte, dass die Elite eines ganzen Landes seine Bürger freiwillig zu Söldnern der fremder Mächte erklärt hat. Mit Lockheed Martin, Rheinmetall und … internationalen Dating-Plattformen mit Frauen aus der Ukraine ohne Partner, dafür mit Zuhältern als den Hauptprofiteuren. Eines ist klar: Solange die Russen und die Ukrainer als Teile eines einst gemeinsamen Volkes irgendwo im osteuropäischen Nirgendwo einander zu Tausenden gegenseitig die Köpfe einschlagen, für eine immer noch überschaubare Summe an Hilfsgeldern aus den USA, wird der Westen weiterhin ein großes Interesse an diesem großen Soldatensterben haben.

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